Kapitel 41

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Idee 7: »Liebe.«
»Liebe ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl und trägt in vielerlei Hinsicht zu unserem Glück bei. Manchmal braucht man nichts mehr, als ein einfaches Gespräch mit der Person, die man liebt, damit man sich besser fühlt. Geborgen. Sicher. Geliebt. Wir Menschen sind soziale Wesen, weswegen wir uns nach dauerhaften Beziehungen sehnen.
Liebe hat positive Auswirkung auf unser geistiges Wohlbefinden und auf unsere Gesundheit und gibt uns gleichzeitig viel Kraft. Zu wissen, dass dich jemand bedingungslos liebt, an deiner Seite ist, sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten und jedes noch so kleine Detail über dich wissen möchte, nur, um dich gänzlich verstehen zu können, das ist Liebe.

Und zwar wahrhaftige Liebe. Liebe, die glücklich macht. Probleme und Stress sind natürlich normal und gehören dazu. Sie stärken eine Beziehung nur noch mehr, in dem man zusammen Lösungen findet.

Es ist unglaublich, wenn man realisiert, was ein einziger Mensch für eine Auswirkung auf das Leben eines anderen hat. Das wichtigste dabei ist, dass die Person, die du liebst, zu deinem Glück beiträgt und somit nicht vollkommen dafür verantwortlich ist.
Du brauchst nämlich niemanden, außer dir selbst, um glücklich zu sein.«

Die Sonnenstrahlen kitzelten mich an der Nase und ich seufzte, während ich mich leicht streckte. Ich öffnete ein Auge und sah Liam neben mir, der seelenruhig vor sich hindöste und einen seiner Arme um mich geschlungen hat. Ich lächelte, als ich es realisierte.

Gedanklich spulte ich an jenen Morgen zurück, als uns Noah und June ertappten, wie wir aufgrund meiner Angst und Schlaflosigkeit unsere Schlafsäcke in Noahs Wohnzimmer nebeneinandergelegt hatten und wenig später eingeschlafen waren. Dem war diesmal aber nicht so, denn diesmal hatte ich keine Angst. In seinem Haus, vor allem bei ihm hier, fühlte ich mich sicher und ich erinnerte mich noch zu gut an letzten Abend zurück:

Keuchend löste sich Liam von mir und ich starrte in seine Augen, die groß wurden und nur so in Verlangen schwammen, dass ich unter seinem Blick schmolz, wie Schokolade an einem heißen Sommertag.

»Man, das hat aber gedauert«, hörte ich Ellie hinter uns sagen. Wir drehten uns zu ihr herum, während ich weiter dicht an Liam stand und der Regen langsam nachließ. Ich schmunzelte verlegen und versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch dafür war es schon viel zu offensichtlich.

»So, bitte lächeln«, sagte sie, zückte ihr Handy heraus und schoss ein Bild von uns beiden. Wir waren komplett durchnässt, aber es schien keinen weiter zu stören, da wir einfach nur glücklich waren. Das war so viel wichtiger. Und es war mir egal, wie dieses Foto auch aussehen würde, denn es hielt den Moment fest, den ich irgendwie vermisst hatte. Dabei wusste ich gar nicht, dass ich etwas vermissen würde, von dem ich nicht die leiseste Ahnung hatte, dass ich es tat.

Mit viel Vorsicht versuchte ich mich von Liams starken Armen zu befreien, da ich nicht wollte, dass er wegen mir aufwachte. Ich konnte mich aufsetzen und waren drauf und dran, das Bett zu verlassen, als er mich einfach wieder zu sich zurückzog und ich leicht lachte. Seine Augen waren zu und er zog mich dichter an sich heran, während er seufzte und seine Augen zukniff. »Nicht-nein. B-bleib hier«, murmelte er in einem Flüsterton, den ich gerade so noch verstand.

»Aber Liam, wir müssen aufstehen«, sagte ich und zog das letzte Wort in die Länge, und strich währenddessen mit meinen Fingerkuppen die Adern auf seinem rechten Unterarm nach, als er plötzlich zusammenzuckte.
»Gleich...a-aber schlafen...jetzt...und nicht aufhören«, war alles, was ich in seinem Halbschlaf verstand. Meine Mundwinkel hoben sich ständig und ich legte die Decke wieder über uns beide, während ich mit meinen Fingerspitzen weiter seinen Unterarm auf und abfuhr. Eine Gänsehaut bildete sich auf seinen Armen, und es machte mich glücklich, dass ich dafür verantwortlich war.

LAST SUMMERWhere stories live. Discover now