Noch 10 Tage bis zur Hochzeit

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Jetzt bin ich schon seit fast einer Woche in Frankreich und verbringe viel Zeit mit Codie. Wir haben viel unternommen, waren spazieren, oft essen und haben viel miteinander geredet. Er ist ein wirklich netter Mensch, fröhlich, ausgeglichen und er ist ein guter Zuhörer. Allerdings spricht er nur sehr wenig von sich selbst aber ich nehme es so hin, denn ich akzeptiere ihn so, wie er ist.

Gerade telefoniere ich mit Clary. "Wird Zeit, dass wir uns endlich treffen." sagt sie und ich stimme zu. "Ich bin ja etwas nervös, deinen Codie kennen zu lernen, Magnus. Sieht er gut aus?" fragt sie. "Oh ja, er sieht wirklich gut aus. Ich bin gespannt, wie du ihn findest. Wieviel Uhr wollen wir uns treffen?" Sie seufzt. "Von mir aus sofort, meine Mutter nervt mich etwas aber lass uns doch einfach alle zusammen essen gehen, ja?" Wir machen etwas aus und ich freue mich, meine neu gewonnene Freundin wieder zu sehen. Schnell tippe ich nach dem Telefonat eine Nachricht an Codie und teile ihm mit, wann wir uns treffen.

Von Alec habe ich nichts mehr gehört und sogar die Nachrichten von Collin sind weniger geworden. Ich habe wieder Zugang zu meinem Geld und habe meinen Urlaub verlängert. Eigentlich habe ich mir eine sehr lange Auszeit genommen, aber das war kein Problem, denn ich arbeite in der Firma meines Vaters und der war mehr als froh, als er gehört hat, dass ich meine Hochzeitspläne überdenke. "Lass dir alle Zeit der Welt. Dein Job läuft nicht weg. Die Autos verkaufen sich von alleine und du kannst dir ganz in Ruhe darüber klar werden, was du willst." hat er gesagt und mir sind Tränen in die Augen geschossen. Mein Dad ist ein großartiger Mann, der mir blind vertraut und ich weiß, er steht immer hinter mir.

Codie antwortet mir, dass er sich auf den Abend freut und ich mich bis dahin ausruhen soll. Das Angebot nehme ich gerne an und lege mich auf das Bett und schließe die Augen. Sofort sehe ich Alec vor mir und wieder vermisse ich ihn schrecklich. Vielleicht wüsste er einen Rat, er hat immer einen und kennt mich, wie kein anderer. Entschlossen stehe ich wieder auf und greife nach meinem Handy. Schnell wähle ich seine Nummer und bin enttäuscht, als mir eine Stimme sagt, dass er nicht erreichbar ist. Kurz bekomme ich Angst, dass er wieder abgereist ist und das gefällt mir ganz und gar nicht.

Am Abend stehe ich mit Codie vor dem Restaurant und halte nach Clary Ausschau. "Alles okay, Magnus?" fragt er mich und ich nicke. "Ich hoffe, ihr beide versteht euch gut." murmel ich. "Keine Sorge. Das werden wir schon." antwortet er und legt eine Hand auf meinen Arm. "Da ist sie." sage ich aufgeregt und deute auf meine rothaarige Freundin, die einfach umwerfend aussieht. Sie trägt ein sommerliches Kleid und hebt gerade die Hand, um mir zuzuwinken. Strahlend kommt sie auf uns zu und nimmt mich fest in den Arm. "Es ist so schön, dich wieder zu sehen, Magnus." sagt sie und als wir uns voneinander lösen, wendet sie sich Codie zu. "Hi. Ich bin Clary." sagt sie und er lächelt. "Codie. Schön, dich kennen zu lernen."

Der Abend könnte nicht schöner sein. Wir lachen und reden und ich fühle mich einfach nur wohl mit den beiden. "Codie ist der Hammer." sagt Clary, als besagter gerade zur Toilette gegangen ist und ich nicke. "Ja, er ist toll." antworte ich und sie runzelt die Stirn. "Das klingt nicht sehr verliebt." sagt sie und ich zucke mit den Schultern. "So ist das nicht zwischen uns. Wir sind Freunde, es läuft rein gar nichts. Er macht keinerlei Anstalten mir irgendwie näher zu kommen." erwidere ich und sie sieht mich nachdenklich an. "Vielleicht will er erst abwarten, wie du dich verhälst. Ich meine, es ist ja auch eine unglaubliche Geschichte und ich kann mir vorstellen, dass er etwas überfordert ist." Zustimmend nicke ich und sehe aus dem Fenster. Für einen kleinen Moment bilde ich mir ein, Alec gesehen zu haben aber das ist unmöglich und ich verwerfe den Gedanken wieder, er könnte hier sein.

Wir gehen gemeinsam noch spazieren nach dem Essen und Codie schlägt vor, eine Bar aufzusuchen. Wir finden schnell eine und nehmen draußen Platz. Immer wieder denke ich an Alec und beteilige mich kaum an dem Gespräch. Scheinbar scheint es die beiden auch nicht zu stören, denn sie unterhalten sich angeregt über eine Musikband, die mir sowieso nichts sagt. Immer wieder starre ich die Menschen an, die an uns vorüber gehen und plötzlich wird die Sehnsucht nach Alec unerträglich. Er fehlt mir schrecklich und ich beobachte, die verschiedenen Paare, die auf den Straßen umherlaufen.

"Ist alles okay?" reisst Codie mich aus meinen Gedanken und ich sehe ihn an. "Hab nur an jemanden gedacht." murmel ich und Clary sieht mich an. "An Collin?" fragt sie und sofort schüttel ich den Kopf. "Nein. An ihn nun wirklich nicht." antworte ich.
"Alec." sagt sie und sieht an mir vorbei. Ich zucke mit den Schultern. "Ja. Tut mir leid. Ich wollte die Stimmung nicht verderben und ich...."

Sie unterbricht mich mit einer Handbewegung. "Nein. Ich meine, da ist Alec. Er sieht genau so aus, wie auf dem Foto. Da." Ich folge zögerlich ihrem Finger mit meinem Blick und da steht er tatsächlich. Gerade fährt er sich mit den Fingern durch die Haare und ich erkenne besorgt, die dunklen Schatten unter seinen Augen.

Clary stubst mich von der Seite an. "Ist er es?" fragt sie und stumm nicke ich. "Worauf wartest du?" lächelt Codie mich an und im nächsten Moment springe ich auf und laufe los. "Alexander." rufe ich laut und er dreht sich in meine Richtung. Als er mich entdeckt, sieht er erleichtert aus und ich renne auf ihn zu. Lachend breitet er die Arme aus und im nächsten Moment fliege ich ihm um den Hals und er wirbelt mich herum. "Ich hab dich gefunden." murmelt er an meinem Hals und ich nicke. "Das hast du." antworte ich glücklich und drücke ihn fest an mich.

Searching for you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt