Dienstag

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Schon eine Weile liege ich am Morgen wach im Bett und bin damit beschäftigt meinen besten Freund anzusehen. Wunderschön liegt er da, den Mund leicht geöffnet und die Gesichtszüge entspannt. Die Decke verdeckt nur seine Beine und ich betrachte immer wieder seine nackte Brust, seine Arme und Hände und seinen Bauch. Ich kann mich nicht von diesem Anblick losreissen aber immer wieder schiebt sich auch Codie in meine Gedanken.

Das Ganze wird mich noch in den Wahnsinn treiben, am Ende werde ich in einer Psychatrie vor mich hindümpeln, ohne jemals eine Entscheidung getroffen zu haben. Bis zu meinem Tod werde ich nicht wissen, was ich will und ich werde sämtliche Ärzte und Krankenschwestern ebenfalls in den Wahnsinn treiben. Leise muss ich lachen, bei der Vorstellung, wie ich in einer Gummizelle sitze und einer armen Krankenschwester meine traurige Lebensgeschichte erzähle. Vielleicht bekomme ich dann eine Mitleidspille, die meine Gedanken für eine Weile ausschalten.

Clary hat mir diesen einen Gedanken in mein Hirn gepflanzt, nämlich dass Alec damals gegangen ist, weil er schon da Gefühle für mich hatte. Es lässt mich nicht mehr los und ich muss es einfach wissen aber was würde es ändern? Würde es mich nicht noch mehr verwirren? Was empfinde ich für meinen besten Freund? Und was ist da zwischen Codie und mir? Ist da überhaupt was? Hatte ich jemals das Bedürfnis ihn zu berühren oder ihn sogar zu küssen?

Wieder fängt mein Kopf an zu schmerzen und ich weiß, ich muss etwas unternehmen, wenn ich nicht wirklich krank werden möchte. So geht es nicht weiter. Fest entschlossen aufzustehen, mit Codie und mit Alec zu reden, bleibe ich liegen, starre weiter meinen besten Freund an und führe in meinem Kopf Diskussionen, die wahrscheinlich so niemals stattfinden werden. Zögerlich strecke ich die Hand aus und streichel ganz vorsichtig über Alecs Wange. Er fühlt sich unglaublich gut an und ich kann nicht anders und streife mit meinem Daumen über seinen Mund. Seine Lippen sind so weich und warm und wieder überkommt mich das Bedürfnisse ihn zu küssen. Ich kann einfach nicht anders.

Ganz langsam rutsche ich näher und beginne sein Gesicht mit meinen Lippen zu liebkosen. Er riecht so gut und mein Verstand setzt aus. Mal wieder. Immer wieder küsse ich seine Wange, seine Stirn, sein Kinn, seine Nase und dann ganz vorsichtig seinen Mund. Leise seufzt er auf und meine Finger streifen über seine nackte Schulter. Meine Hormone gewinnen den innerlichen Kampf zwischen Verstand und Herz und wieder lege ich meine Lippen auf seine. Zärtlich sauge ich an seiner Oberlippe und im nächsten Moment schnellt seine Hand in meinen Nacken und er verwickelt mich in einen leidenschaftlichen Kuss.

In dem Augenblick, wo sich unsere Zungen berühren, bin ich auch schon hart. Alec zieht mich noch näher an sich, seine Arme umschlingen mich und seine Finger wandern über meinen Rücken zu meinem Po. Wie von selbst rücke ich noch näher an ihn heran und kurz löst er seine Hände und er hebt seine Decke an, damit ich darunter rutschen kann. Ich schmiege mich an seinen glühenden Körper und auch mir ist so heiß, wie nie zuvor.

Unsere Beine überkreuzen sich, verwickeln sich ineinander und wir können uns nicht nahe genug sein. Unsere Mitten treffen aufeinander und leise stöhnt er auf. Er ist ebenso erregt wie ich und wieder umfasst er meinen Po und beginnt ihn zu massieren. Es fühlt sich so gut an, ihn so nahe bei mir zu spüren und meine Lippen scheinen nicht genug von ihm bekommen zu können, denn sie lösen sich immer nur dann von ihm, wenn meine Lungen nach Sauerstoff schreien.

Alec stösst mir seine Hüfte entgegen und ich erwidere, indem ich beginne mich an ihm zu reiben. Ich möchte am liebsten in ihn hinein kriechen, ihn schmecken und spüren aber wieder begnügen wir uns damit, uns aneinander zu reiben. Diese Emotionen sind fast schon zu viel für mich und ich habe das Gefühl zu explodieren. "Alexander." flüster ich an seinem Mund und er öffnet blinzelnd die Augen. "Magnus." erwidert er und wieder prallen unsere Lippen aufeinander.

Von purer Lust angetrieben, schmiegen wir uns aneinander, lassen die Hüften kreisen, reiben und stoßen uns aneinander und ich habe das Gefühl, seine Hände sind überall an mir. Wir sind nur noch ein Knäul aus verschlungenen Körperteilen und im Zimmer hallt das leise Stöhnen, Seufzen und schwere Atmen wieder. Vor meinen Augen tanzen Sterne und in meinem Kopf singt ein Chor und auch Alec ist wie von Sinnen. Das hier ist Leidenschaft pur, schiesst es mir durch den Kopf.

Plötzlich keucht er immer heftiger und lauter, seine Bewegungen werden fahriger, unkontrollierter und als ich durch unser beider Boxershorts die Feuchtigkeit seines Höhepunktes spüren kann, ist es mit mir vorbei. Ich komme in langen und heißen Schüben, während ich mich an ihn klammere.
Nach Luft schnappend klammern wir uns noch immer aneinander und genießen das langsam abebbende Hochgefühl. Immer wieder verteilen wir beide kleine Küsse auf dem Hals des anderen und keiner von uns macht Anstalten, den anderen loszulassen.

"Das war wunderschön, Magnus." haucht er an mein Ohr und ich nicke leicht. "Es tut mir leid." flüstere ich und er schiebt mich ein Stück von sich. "Nein, nein, komm wieder her. Das was passiert ist, tut mir nicht mal im Ansatz leid. Es war genau das, was ich wollte. Mir tut nur leid, dass ich dich so damit überrumpelt habe, obwohl du gestern eindeutig nein gesagt hast." Erleichtert sieht er mich an und nimmt mich wieder in seine starken Arme.

"Ich wollte das auch. Ich wollte dich. Das wollte ich schon immer, Magnus." murmelt er und plötzlich sehe ich klarer, als jemals zuvor. Tief in mir habe ich es wohl immer gewusst aber wollte es mir nicht eingestehen. "Ich denke es wird Zeit für die Wahrheit, Alexander. Findest du nicht auch?" frage ich und er beisst sich auf die Unterlippe. "Ja. Es wird Zeit." Zustimmend nicke ich. "Aber zuerst küss mich bitte noch mal." Er sieht mich eine Weile an, bevor er seine warmen Lippen wieder mit meinen vereint.

Searching for you Where stories live. Discover now