Jungs dürfen sich auch süß fühlen

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Ich zog mir das Handtuch vom Kopf und hopste die letzte Stufe hinunter in mein Zimmer. Am Vormittag musste ich etwas überstürzt los, weil ich noch ein Eishockeyspiel hatte. Das war durch die wirklich schöne Nacht so sehr in den Hintergrund gerückt, dass ich es vollkommen vergessen hätte, wenn Goldie mich nicht daran erinnert hätte. Ich war noch rechtzeitig angekommen und wir hatten das Spiel gewonnen.

Ich war gerade aus der Dusche gekommen. Später wollten die Jungs noch einen Trinken, um den Sieg zu feiern. Eigentlich hatte ich zugesagt, doch mir fiel der Inhalt meines Rucksacks ein. Vielleicht hatte ich beim Zusammenpacken meiner Sachen am Morgen meinen blauen Hoodie mit dem von Eddie verwechselt. Ganz zufällig und so vollkommen ohne Absicht.

Ich warf mein Handtuch auf den Stuhl und hockte mich zu meinem Rucksack, um den Pulli heraus zu ziehen. Er war ganz weich. Ich vergrub mein Gesicht in dem Stoff und inhalierte den Duft, der daran hing. Sein Duft. Der Pullover roch nach Eduard. Natürlich tat er das. Dee Junge hatte ihn getragen, als er mit seinen Freunden bei Lucia angekommen war.

Ich erhob mich und zog mir das flauschige Teil über. Der Pulli war mir zu groß. Das lag auf der Hand. Schließlich hatte mein Schwarm etwas mehr auf den Rippen als ich, was ihn in meinen Augen nur noch viel wunderschöner machte. Mit glühenden Ohren betrachtete ich mich im Spiegel. Mir kam der Satz des Grünhaarigen in den Sinn. Ja, wieso sollte man sich als Kerl denn nicht süß fühlen dürfen? Ich zog mir die Kapuze über den Kopf und zog die Schultern hoch. Gott, denn ich fühlte mich gerade wirklich unglaublich süß in diesem großen Oberteil. Grinsend rieb ich mir über die roten Wangen, warf mich auf mein Bett. Ob er mich auch süß finden würde, wenn er mich in seinen Klamotten sehen könnte? Würde irgendjemand anderes sagen, dass ich süß sei, wäre ich wahrscheinlich beleidigt und würde mich in meiner Männlichkeit angegriffen führen. Schließlich war ich ziemlich groß und sportlich und meine tiefe Stimme war alles andere als niedlich. Aber würde Eduard sagen, dass ich süß wäre, würde ich ganze weiche Knie bekommen und rot werden und ich würde ihm nicht widersprechen. Ich würde mich an ihn kuscheln wollen und hoffen, dass er es erneut sagt.

„Bennet, wolltest du nicht los?", hörte ich meine Nana von oben rufen.

Leicht schüttelte ich den Kopf. „Ich bleib Zuhause..." Ich war mir nicht sicher, ob sie es gehört hatte. Es war mir auch egal. Denn ich wollte gerade nichts mehr als mich einfach in meinem Bett zu vergraben und an seinem Pulli zu riechen und mir vorzustellen, in seinen Armen zu liegen. Von ihm berührt zu werden. Geküsst zu werden. Seine Lippen zu spüren. Seine warmen Hände. Ihn spüren...

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