Mehr braucht es nicht, um mich verrückt zu machen

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Sobald die Kellertür hinter mir geschlossen war, konnte ich nicht anders als wie ein kleines Kind die Treppe hinunterzuspringen. Das erwies sich jedoch im Dunkeln und mit einem guten Pegel als eine sehr schlechte Idee. Ich verfehlte eine Stufe und machte einen uneleganten Abgang.

Das war mir jedoch völlig egal, denn ich kugelte mich, innerlich kreischend wie ein kleines Mädchen, auf meinem flauschigen Teppich hin und her.

Ich hatte ihn geküsst! Ein richtiger Kuss! Er war echt. Es war kein Traum gewesen. Diesmal hatte ich ihn wirklich richtig geküsst. Einmal in meinem Leben war ich mutig gewesen.

Grinsend biss ich mir auf die Unterlippe. Eduard hatte so gut geschmeckt. So lieblich. Nichts gegen das Essen meiner Großmutter, doch war dieser Kuss... nein Eduard das Beste, was ich je geschmeckt hatte. Und er hatte es zugelassen! Kein Stück war er zurück gewichen. Er hätte sich wehren können, doch er hatte es nicht getan. Also wollte er es auch, oder? Oder hatte ich ihn so sehr überrumpelt, dass er völlig überfordert war und deshalb mitgemacht hatte?

Egal. Für diesen Augenblick wollte ich einfach glauben, dass er diesen Kuss genauso genossen hatte wie ich. Es hatte sich so wunderschön angefühlt. Ein richtiger Kuss. Mit echten Gefühlen. So richtig ernst und wahrhaftig und doch war es so leicht und ich fühlte mich unglaublich gut. Was das die Wirkung von Küssen? Dass man sich danach so endlich flauschig fühlte?

Ich rollte mich auf die Knie und rappelte mich auf, schälte mich aus all meinen Klamotten und warf mir nichts außer Eduards blauen Hoodie über. Ich hatte ihm seinen Pulli nie zurückgegeben. Mit der Zeit roch er nicht mehr nach ihm, doch dann stellte ich mir einfach vor, er würde nach Eddie riechen und es fühlte sich wieder an wie eine Umarmung von ihm, wenn ich dieses mir viel zu große Oberteil trug.

Ich zog die Kapuze an ihren Bändern zu. „Oh fuck ey...", stieß ich hervor. Und diese Worte beschrieben nicht einmal ansatzweise wie aufgewühlt ich war. Diese Hitze die ich spürte, war nicht mehr nur die Hitze, die der viele Alkohol in mir auslöste. Nein diese andere Wärme hatte seine Nähe ausgelöst. Die Berührung unserer Lippen. Unserer Zungen. Scheiße, ich hatte seine Zunge gespürt und das war so unglaublich erregend, dass ich hätte explodieren können.

Nach einem Kuss war ich bereits süchtig. Ich wollte mehr davon...

Losers [boyxboy]Where stories live. Discover now