Halbes Herz

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Immer wieder hielt ich mein Mobiltelefon in den Händen und verfasste eine Nachricht, um sie unabgeschickt wieder zu löschen. Ich fand einfach nie die richtigen Worte. Schließlich war ich mit Worten nicht so gut wie er. Zweimal stand ich sogar vor seiner Haustür, aber ich hatte nicht die Eier in der Hose, um auf die Klingel zu drücken und ihm gegenüber zu stehen. Ich war feige wie eh und je.

Stöhnend warf ich den Kopf ins Kissen. Wieso war es so schwer, sich bei jemandem zu entschuldigen, der einem so wichtig war? Doch je länger ich brauchte, desto geringer wurden meine Chancen auf Verzeihung.

Ich legte meine Hand auf meine Brust. Die Hälfte meines Herzens, die noch in meiner Brust lag, vermisste die Hälfte seines Herzen, das die er mir geschenkt und im Streit zurückgefordert hatte. Ich war so schrecklich einsam. Zuvor hatte ich nie geahnt, wie sehr man jemanden vermissen konnte. Und wie sehr es wehtun konnte, jemanden zu vermissen. Meine Finger krallten sich in den viel zu großen blauen Hoodie, den ich trug. „Es tut mir leid, Eduard", flüsterte ich.

„Bennet, magst du mal hochkommen? Hier ist jemand, der dich sehen will", hörte ich Nana rufen.

Eduard...! Das war mein erster und einziger Gedanke.

Die Welt hatte noch nie jemanden so schnell vom Bett aufspringen gesehen. Ich stürmte die Treppe nach oben, ohne daran zu denken, mir eine Hose anzuziehen. Im Hausflur kam ich zum stehen. Meine Schultern sackten nach unten und die Hälfte meines Herzens, die eben wie wild gepocht hatte, blieb wieder stehen. „Oh..."

Losers [boyxboy]Where stories live. Discover now