Wie immer, nur mit 'nem Plus

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Eduard holte mich oft nach dem Training ab. Dann hielten wir Händchen und knutschten auf den Gehweg vor dem Haus meiner Großeltern. Wenn wir in die Stadt fuhren, schlief ich auf dem Rückweg an ihn gelehnt ein. In der Gegenwart von Simon in den anderen, hatte ich keine Angst, ihm nahe zu sein. Wir turtelten herum. Wahrscheinlich nervte es alle anderen bereits. Aber ich fand es toll. Es war schön. Ich liebte es so sehr. Diese Nähe zu ihm. Die Berührungen. Die Küsse. Wir hatten nicht über die Gefühle des jeweils anderen geredet und es war auch nicht klar, was das nun zwischen uns war. Waren wir Freunde? Oder ein Paar? War er überhaupt in mich verliebt? Ich wusste es nicht. Das war aber nicht schlimm, denn ich genoss einfach, was wir miteinander hatten.

Doch es gab eine Regel: Nicht vor meinen Freunden.

In der Schule tat ich weiter so, als würde ich ihn nicht kennen. Es fiel mir schwer, doch noch schwerer fiel es mir, meinen Jungs zu sagen, dass ich anders war als sie. Ich war noch immer nicht da, um Eddie und seine Freunde zu beschützen, wenn die coolen Kids sie bespuckten als wären sie Dreck. Ich sah nicht hin. Denn es würde alles kaputtmachen. Das dachte ich jedenfalls. Goldie machte ich deshalb regelmäßig zur Sau. Wahrscheinlich verdiente ich nichts anderes.

Ich war also weiter der coole Typ, der im Eishockeyteam spielt und sich auf Partys betrank. Auf die Schwanzvergleiche seiner Kumpels ansprang und so tat als würde er regelmäßig irgendwelche Bitches aufreißen. Ich war weiter der Lügner. Das Arschloch. Nur mit der Tatsache, dass ich ab und zu in eine ganz andere Welt verschwand, um ich selbst zu sein.

Alles wie immer, nur mit 'nem Plus namens Eduard.

Losers [boyxboy]Where stories live. Discover now