Kapitel 19

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„Das ist furchtbar", wimmerte eine Stimme. Sie hallte durch den kleinen Raum und schien sich in einer Endlosschleife zu wiederholen. „Oh, bei Merlins Bart, das ist ja furchtbar."

„Würdest du die Freundlichkeit besitzen, dein verdammtes Maul zu halten?", schnauzte Izar. „Das ist alles, was du in der letzten Stunde von dir gegeben hast." Er starrte Draco von der anderen Seite des Badezimmers aus an und fragte sich, warum Snape ihn ausgerechnet mit dem Blonden paaren musste. Snape hatte ihnen den Putzdienst im Badezimmer des ersten Stocks zugewiesen. In den letzten zwei Wochen war es wegen „Störungen" geschlossen gewesen, damit Draco und Izar es als Strafarbeit bekommen konnten.

„Ich schwöre, Izar", keuchte Draco erbärmlich, während er eine hartnäckige Stelle unter der Toilette schrubbte. Ohne Magie. Nur mit einem kleinen, eingeseiften Schwamm. „Meine Finger fangen an, Rosinen zu ähneln." Der Junge erschauderte und sein Gesicht verzog sich finster.

Izar schnaubte und begab sich in die Nähe des Waschbeckens, um dort weiter zu schrubben. Er war sich sicher, dass Snape den Zustand des Badezimmers absichtlich verschlimmert hatte. Schimmel war im ganzen Bad verstreut, teilte sich einen Platz mit Schmutz, Fusseln, Haaren und ... Säften, die Izar nicht zu Gesicht bekommen wollte, geschweige denn darüber nachdenken wollte, woher diese wohl stammen mochten.

„Gewöhn dich dran", murmelte Izar. Er spürte, wie sich ihnen eine Quelle der Magie von hinten näherte und wusste nur zu gut, dass der Eigentümer den Namen Tom Riddle trug. „In ein paar Jahren wirst du natürlicher Weise so aussehen." Draco schnitt eine Grimasse und hielt inne, um seine Finger erneut abzutrocknen.

Teure Schuhe klackten auf dem Boden, als der Mann sich seinen Weg ins Innere bahnte. Izar saß von der Tür abgewandt, versteckt hinter der Vielzahl an Waschbecken. Er konnte Riddles Belustigung von der anderen Seite des Raumes fast schmecken. „Meine Güte, wer hätte gedacht, dass ihr Jungs so gut im Putzen seid?"

Izar beobachtete, wie Draco erblasste und versuchte, die wenige Selbstachtung reinen Blutes wiederzuerlangen, indem er seine Haltung anpasste.

„Da stellt sich mir die Frage, ob ich euch beide meine Folterkammer reinigen lassen sollte. Die müsste mal ordentlich geschrubbt werden."

Izar duckte sich unter der Spüle hindurch, wobei er darauf achtete, nicht von den Rohren erwischt zu werden und warf dem Mann ein Grinsen zu. Sobald er sich aufgesetzt hatte, waren Riddles Augen auf ihn gerichtet, schenkten ihm seine volle Aufmerksamkeit. Izar wusste, dass sein Haar wild und seine Muggelkleidung zerrissen und schmutzig war. Aber das war ihm gleichgültig. „Schrubben? Was schrubben? Den Staub, weil sie seit ... jeher nicht eingeweiht wurde?"

Riddle schien mit Izars Kommentar zufrieden, während Draco errötete, zu verunsichert über Izars scharfe Zunge, um richtig zu reagieren. „Wahrscheinlich hast du recht. Aber es wäre schön, sie zu säubern, bevor meine ... geladenen Gäste sich darin niederlassen."

„Wollt Ihr uns mitteilen, wer sie sind?" Izar wurde hellhörig, als er bemerkte, dass Riddle die Wahrheit sprach, als er von den Gästen für die Folterkammer erzählte. Izar wusste jedoch, dass der Mann sehr wahrscheinlich keine echte Kammer für diverse Foltermethoden besaß. Riddle war sadistisch und grausam, doch irgendwas sagte ihm, dass er unerträgliche Folter für einige Minuten bevorzugte, bevor ihm langweilig wurde und er sie beendete.

„Nein", murmelte Riddle und lehnte sich gegen eine saubergeschrubbte Wand, während er Izar beobachtete. „Aber ich werde es dir sagen, wenn sie sich in meiner Obhut befinden." Sein Blick schweifte zu einem schweigenden, aufmerksamen Draco. „Sag mir, was für Strafen haben die anderen auferlegt bekommen?"

Draco spannte sich an, als ihm bewusstwurde, dass die Frage an ihn gerichtet war. Izar unterdrückte ein Lachen. Der Junge hatte eine Heidenangst vor dem Dunklen Lord. Der Malfoy-Erbe versuchte, es zu verbergen, während er in Richtung Toilette sprach. „Bole und Derrick müssen die Eulerei mit bloßen Händen und einer Zahnbürste putzen." Draco schnitt eine Grimasse. „Einen Monat lang."

Death of Today | ÜbersetzungWhere stories live. Discover now