Kapitel 27

1.1K 62 11
                                    

WARNUNGEN: Düstere Themen, Ausführung von Folter, die letztendlich zum Tod führt. Nichts für leichte Gemüter. Slash Voldemort/Izar, aber (noch) nichts Explizites.

-----

Der Nachthimmel über ihnen war klar und versehen mit Sternen die ebenso hell leuchteten wie der Mond. Das Schönste an dieser Nacht war jedoch nicht der Himmel, wie Izar fand, sondern die kleinen Lichtkugeln. Die versammelten Hexen und Zauberer bemerkten die Sphären nicht, aber Izar konnte sie deutlich erkennen. Magie lag am heutigen Abend in der Luft. Angstlösend, ließ sie ein wildes Hochgefühl durch die Menge gehen.

Ein feines Lächeln umspielte Izars Lippen, als er die Magie mit kindlichem Staunen folgte. Die kleinen Kugeln waren golden-weiß und in etwa so groß wie ein Glühwürmchen. Sie schienen aus dem Boden emporzusteigen und bahnten sich ihren Weg hinauf, als wollten sie sich dem Himmel anschließen. In jeder Hinsicht, wirkte das Schauspiel wie ein auf den Kopf gestellter Nieselregen, der die meisten Anwesenden berührte. Sie waren unfähig, die Magie zu sehen, konnten sie aber in der Atmosphäre um sich herum spüren, wie sie über ihre Haut geisterte und ihnen zufriedenes Gelächter entlockte.

Sie wurden Zeuge dessen, was Izar mit seiner magischen Sensibilität die ganze Zeit spürte, wenngleich er sich besser unter Kontrolle hielt; ohne beeinflusst zu werden.

Das er die Magie der Weihnachtszeit sehen konnte lag, wie er annahm, an seiner erhöhten Sensibilität, die sich vor kurzem bemerkbar gemacht hatte. Nie zuvor war es ihm gegönnt worden, die Magie zu sehen, zu schwach waren seine unterentwickelten Fähigkeiten.

Die kalte Dezemberluft stach im Gesicht, doch das sorgte nur für gewisse Aufregung. Er weigerte sich, einen Wärmezauber aufzulegen. Das leichte Fieber, welches sich an Hals und Gesicht klammerte, dankte es ihm.

Regulus fasste ihn am Arm und drängte ihn vorwärts.

Izar genehmigte den Kontakt und folgte Regulus. Der Großteil der Todesser, die sich vor ihnen befanden, verschwand in den Wäldern um das Malfoy-Anwesen. Einige von ihnen trugen eine entspannte Haltung zur Schau, wobei die Mehrheit eher zur Aufregung zu neigen schien, die Rücken verräterisch steif.

„Du willst mir immer noch nicht sagen, worum es bei der Feier geht?", fragte Izar Regulus.

„Warte es einfach ab." Regulus' Lippen zuckten, eine Hand um Izars Schulter geschlungen. „Ich gestehe allerdings, dass ich neugierig bin, zu erfahren, woher du diese Roben hast." Ohne zu stoppen, blickte Regulus über die Schulter auf Izars weiße Roben. „Sie sind sehr gelungen."

„Sie waren ein Geschenk", antwortete Izar angebunden.

Die Hand um seinen Ellenbogen festigte sich, doch Regulus hielt sein Schweigen. Izar wusste, dass sein Vater weder blind, noch dumm war. Er vermutete eine Beziehung zwischen Izar und dem Dunklen Lord, ganz gleich, wie oft der Ravenclaw auch beteuern mochte, dass diese nicht existent war. Und das war nicht mal gelogen; es gab keine Beziehung zwischen den beiden, zumindest noch nicht. Aber Regulus würde glaube, was immer er zu glauben wünschte. Izar hatte nur Sorge, was Voldemort gewillt war zu unternehmen, um sein Verhältnis zu Izar geheim zu halten.

Während Vater und Sohn gemeinsam durch den Schnee stapften, intensivierte sich der Geruch nach brennendem Holz. Vor ihnen entdeckte Izar einen großen, brennenden Weihnachtsscheit. Die Todesser in der Nähe umringten ihn, die Stimmen hoch und laut, berauscht von Magie. Ihre Auren tänzelten und zuckten in ihrer Ektase und ließen die sonst so stumpfte Farbe ihrer Magie lebendig erscheinen.

Izar hatte Mühe, seinen Blick abzuwenden.

Als er näher herankam, entdeckte er die zusätzliche Anzahl an Personen. „Muggel", flüsterte Izar und seine Brust zog sich zusammen. „Wir werden Muggel foltern?" Er wusste in diesem Moment nicht, wie er sich fühlen sollte. Auf der einen Seite durchzog ihn Aufregung wie flüssige Lava, doch war auch ein Maß an Abscheu vorhanden. Obwohl er Muggel verachtete, wusste er nicht, ob Folter seinen Geschmack treffen würde. Es war im gleichgültig, wenn andere sich ans Foltern wagten, aber den Mut aufzubringen, es selbst zu tun? Dem gegenüber fand er sich unsicher.

Death of Today | ÜbersetzungOnde histórias criam vida. Descubra agora