Kapitel 13

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„Du bist ein Narr, hierher zu kommen, nach Hogwarts. Damit bringst du nicht nur dich in Gefahr, sondern auch Izar und mich." Severus wirkte einen Schweigezauber, um sicherzustellen, dass sie so gut geschützt waren, wie es in Hogwarts derzeit möglich war; mit einem Dunklen Lord, der durch die Hallen streifte.

„Seltsam.", bemerkte Regulus kurz, während seine geschmeidige Gestalt den Gang zu den Kesseln entlangging. Er studierte die Goldenen für einen langen Moment. „Das hat Izar auch gesagt." Intensive, kohlegraue Augen verengten sich, als sie Snapes versteifte Haltung bemerkten. „Du wirst doch wohl meinen Sohn nicht verdorben haben, Severus. Langsam bekomme ich das Gefühl, dass meine Anwesenheit nicht erwünscht ist."

„Dann liegst du goldrichtig.", erwiderte Severus trocken. Er drehte Regulus den Rücken zu und beobachtete den mintgrünen Trank, der unter seiner Nase blubberte. Seine Finger streichelten den gläsernen Stab und sahen zufrieden dabei zu, wie er anhielt und sich gegen den Uhrzeigersinn weiterdrehte.

„Ich hätte gedacht," begann Regulus wieder, von Snapes Verhalten überhaupt nicht entmutigt, „Dass Izar zumindest Interesse und Faszination in meiner Anwesenheit heucheln würde. Er gestand mir, dass er sich selbst einmal für ein dreckiges Schlammblut gehalten hat. Ich hätte gerne mehr ...Wärme von seiner Seite gesehen, immerhin hat er in mir einen willigen Vater gefunden, einen reinblütigen Vater.", entrüstete sich Regulus. „Natürlich hatte ich mit eingeplant, dass der Blutstatus für ihn nicht viel bedeuten könnte. Diese modernen Zeiten, in denen wir leben, werten das Blut nicht mehr so wie früher."

Snape stieß einen langen Seufzer aus und seine Fingerspitzen fuhren über das Buch mit dem Zaubertranktext, ohne es zu sehen. „Izar...", begann er. „Er ist ein äußerst unabhängiger Zauberer, Regulus. Und er ist intelligent. Er weiß, dass du den Dunklen Lord verraten hast und ich nehme an, dass du ihn über meine Beteiligung an deiner Flucht informiert hast?"Onyxfarbene Augen registrierten das scharfe Nicken, dass der Black von sich gab. „Dann hatte er völlig recht damit, sich distanzieren zu wollen und dir zu sagen, dass du gehen sollst."

Snape schloss das Buch mit einem Schnippen, ehe er sich umdrehte, um den schweigenden Regulus mustern zu können. Er wusste, dass der Mann viel zu dominant war, viel zu stur, um weiterhin im Verborgenen zu bleiben, um den Rat seines Sohnes und seines alten Freundes anzunehmen. Der Mann war höchstwahrscheinlich nur schweigsam, weil er darüber nachdachte, wie er den Dunklen Lord umgehen könnte.

Es war nicht möglich. Nicht schon wieder.

„Du weißt, dass ich immer einen Sohn wollte... ein Kind.", murmelte Regulus dunkel, die Lippen aufeinandergepresst.

„Ja.", äußerte Snape sich trocken. „Das weiß ich nur zu gut." Er drehte Regulus den Rücken zu, um stattdessen den Trank zu betrachten, den Kiefer angespannt.

„Severus." Regulus Stimme senkte sich zu einem unglücklichen Ton herab.

Severus, der den mitleidserregenden Ton des Mannes verachtete, wirbelte herum, die Nasenflügel aufgebläht. „Ich werde dir bei deinem Problem helfen, Black. Aber ich werde auf keinen Fall über die Vergangenheit oder die grässliche Beziehung sprechen, die du mit Lily Evans geführt hast." Er war etwas erstaunt, zu sehen, dass Regulus in seiner Abwesenheit gewachsen war. Das letzte Mal war fünfzehn Jahre her; seitdem hatte er Regulus nicht mehr gesehen. Der Mann war gerade achtzehn geworden, als er Großbritannien verließ, bei weitem kleiner als er jetzt war.

Regulus Augen befanden sich auf gleicher Augenhöhe wie seine eigenen. Es ärgerte Severus, dass der Mann gewachsen war. Während die fünfzehn Jahre für beide Männer ungnädig waren, schien Regulus es geschafft zu haben, seine Jungenhaftigkeit abzulegen und stattdessen die Männlichkeit willkommen zu heißen. Sicherlich hatte Severus sich genauso verändert, nur hatten die langen Stunden im Tränkelabor ihn gelb und fettig werden lassen. Regulus Flucht hatte den Mann blasser gemacht, abgehärteter.

Death of Today | ÜbersetzungWhere stories live. Discover now