Kapitel 24

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„Ich brauche keine Hilfe", spie Izar.

„Hilfe nicht unbedingt, nein. Aber Unterstützung, um schneller am Ziel anzukommen. Außer natürlich du willst dich bäuchlings über den Boden schleppen?", erwiderte Voldemort trocken.

„An meiner Gangart gibt es nichts auszusetzen", argumentierte Izar und hasste es, wie leicht es dem Mann fiel, ihn hochzunehmen. Beinahe so, als würde er nichts wiegen. Izar schob es auf Voldemorts Status als magisches Wesen. Es war erniedrigend. Da hätte er sich doch lieber von Regulus helfen lassen.

„So nennst du das also?" Die Augenbrauen des Dunklen Lords hoben sich. „Von meiner Position am Ende der Treppe sah es so aus, als wärst du zusammengebrochen. Aber wenn es sich dabei nur um deine ‚Gangart' handelt..." Auf Riddles Gesicht spiegelte sich keinerlei Emotion. Der Mann wirkte trotz des Sarkasmus' ungewöhnlich ruhig. Izar fragte sich, woran das lag.

Sein Körper blieb starr, während Riddle ihn durch die Gänge des Anwesens zu seinem zugewiesenen Zimmer trug.

Sobald sie die Räume betraten, setzte Voldemort dazu an, Izar auf dem breiten, luxuriösen Bett niederzulassen. „Nein", flüsterte Izar mit schwacher Stimme. Kalter Schweiß perlte auf seinem Körper, sammelte sich, je weiter sie sich vom Badezimmer entfernten. „Die Toilette... schnell..."

Rote Augen musterten ihn, ehe er trotzdem auf dem Bett abgesetzt wurde. Izar zischte, wütend, als der Mann seine Bitte ignorierte. Bevor er vom Bett springen und zur Toilette rennen konnte, packten ihn Hände an den Schultern und zwangen ihn zurück auf das Bett. Ein Eimer wurde ihm in die Hand gedrückt und Izar verschwendete keine Zeit, sich zu übergeben.

Nur handelte es sich bei dem Erbrochenen nicht um natürlichen Mageninhalt. Bellatrix' Magie kletterte seine Magenwände hinauf bis zu seinem Mund. Die Wucht des Aufschlags riss den Eimer aus seinem Griff; die absorbierte Magie glich beinahe einem zerstörerischen Haarball, dass den Eimer in seine Einzelteile zersprengte. Er zog das Gesicht und starrte auf die Eimerstücke, die auf dem Boden verteilt lagen. Feuerähnliche Wellen ließen das Plastik rot glühen, ein Überbleibsel des gefallenen Reducto, den Bellatrix im Duell gewirkt hatte.

„Fühlst du dich jetzt nicht besser, Kind?", spottete Voldemort, ehe er an Izars Schultern zerrte, bis der jüngere Zauberer näher an der Bettkante saß.

Izar seufzte. „Um genau zu sein, fühle ich mich mehr als besser ohne ihre Magie in mir", gab er zu. „Es war abscheulich."

Seine Haut hatte erneut ihren normalen Farbton angenommen, wenn auch ein wenig blasser, was von seiner Benommenheit stammen könnte. Der von ihm erfundene Cassesium besaß ein Zeitlimit. Wenn seine Haut ihren ursprünglichen Farbton annahm, bedeutete das einfach, dass der Zauber abgeklungen war und Bellatrix' Magie wieder wirksam sein würde.

Die kalten Finger des Dunklen Lords hoben sein Kinn leicht an. Einen alten, lateinischen Heilzauber murmelnd, fuhr Voldemort mit seinem Zauberstab über sein Gesicht. Die Wunde auf seiner Stirn brannte, sterilisierte und schloss sich langsam. Izar unterdrückte ein gepeinigtes Stöhnen. Wenn er mit dem Cruciatus-Fluch zurechtkam, sollte das hier ein Kinderspiel sein. Er hatte schon immer eine hohe Schmerzensgrenze gehabt, aber dieser Fluch übertraf wirklich alles, was er sich hätte ausmalen können. Er zitterte noch immer.

„Es war überaus leichtsinnig von dir, ihr Duell anzunehmen", begann der Dunkle Lord leise, noch immer damit beschäftigt, seine Wunden zu versorgen. „Da ist es wieder, dein Temperament. Seltsam..." Der Mann brach ab, einen Hauch von Schalk in seinem Ton.

Holzkohlegrüne Augen verengten sich. „Seltsam? Was ist seltsam?"

Voldemort hielt inne und blickte auf Izar herab. „Normalerweise bist du ruhig und gefasst, wenn jemand dich auf recht unverblümte Weise verbal attackiert. Doch wenn es um jemanden geht, der dir wichtig ist, scheinst dein Pflichtgefühl dich dazu zu zwingen, seine Ehre in Schutz zu nehmen."

Death of Today | ÜbersetzungWhere stories live. Discover now