Kapitel 21

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Es war unklug, allerdings hielt ihn das auch nicht davon ab.

Er mied sowohl Tom Riddle, als auch den Gedanken an ihren Status als Gefährten wie die Pest. Und es gelang ihm ziemlich gut, immerhin schaffte er es gut einen Monat lang dem Mann aus dem Weg zu gehen – wenn es denn so war und Riddle ihm nicht absichtlich aus dem Weg ging, weil er sein Verhalten amüsant fand.

In der Großen Halle hielt Izar seinen Blick fest auf seinen Teller oder auf diejenigen gerichtet, mit denen er in dieser Zeit sprach, sofern die Politiker entschieden, sie mit ihrer Anwesenheit zu beehren. Unter diesen Umständen fand er eine Gesprächspartnerin in Daphne. Sie war begeistert von seiner plötzlichen Präsenz in ihren Gesprächen, während Draco des Öfteren dabei beobachtet wurde, wie er sich über ihren Überschwang lustig machte. Izar saß nur noch selten am Ravenclaw-Tisch. Die Zeiten, in denen er sich dazu aufrappeln konnte, erfolgten ohne jeglichen Kontakt mit seinen Klassenkameraden, die ihn im Frühjahr noch wegen seiner Versetzung verspottet hatten. Besonders Boot.

Er vermutete, dass der andere einen Groll gegen ihn hegte ... aber es war ihm im Grunde gleichgültig.

Der Unterricht verlief reibungslos; mehr als reibungslos. Er langweilte sich nicht mehr, als gesund war. Er bestand seine Prüfungen mit voller Punktzahl und dasselbe galt für seine Aufsätze und Aufgaben. In seiner Freizeit studierte er Magie. Er hatte sich schon an eigenen Zaubersprüchen probiert, wollte seine Liste von selbstentwickelten Flüchen und Zaubern jedoch noch erweitern. Der Prozess, einen Zauber zu erschaffen, war nicht ganz so simpel, als dass man es mit bloßem Ausdenken einer lateinischen Formel abhaken konnte. Nein, man musste die Magie nähren und sie selbst ins Leben rufen. Es war ein langwieriger Prozess, einer, den Izar während seiner Schulzeit zu bewältigen wusste.

Es gab einen Zauber, an dem er besonders ausgiebig arbeitete. Drei volle Wochen hatte es ihn gekostet, jede Nacht zwei Stunden lang, bevor er ihn erfolgreich konstruiert bekam. Er musste ihn noch testen, präferiert an seinen Feinden und war ein wenig argwöhnisch. Es war ein bisher Gefährlichster.

Aber er war zuversichtlich.

Hinter der Sicherheit seiner Bettvorhänge nahm er jede Nacht den Bruderstab Voldemorts heraus und studierte ihn. Hier, in der Schule, wagte er es nicht, an seinem Dunklen Mal zu experimentieren. Vor ein paar Wochen hatte Izar das Dunkle Mal mit seinem neuen Zauberstab vertraut gemacht. Damals hatte er herausgefunden, dass es Barrieren um das Mal gab, Barrieren, die aus der dunkelsten Magie heraus geschaffen worden waren. Er würde während der Weihnachtsferien weitermachen müssen, an einem Ort, der die Dunklen Künste willkommen hieß.

Was scheinbar bedeutete, dass er seine Ferien auf dem Anwesen der Malfoys verbringen würde. Zumindest, wenn es nach Regulus ging.

Sein Vater hatte ihm geschrieben und erklärt, dass Narzissa und Lucius sie beide gerne über die Feiertage zu sich einladen würden. Angeblich würden sich ihnen ebenso einige Todesser anschließen, die ihre Nächte dort zubringen würden. Einer Art Tradition folgend.

Izar wunderte sich über die gebetene Anwesenheit von Regulus. Der Mann gehörte noch nicht mal zu den Todessern, geschweige denn zu den Todessern des ersten Zirkels. Zu seinem Glück wussten sowohl Narzissa als auch Lucius von Izars Abstammung. Es würde kein Theater geben, wenn nur die Malfoy-Familie anwesend war.

Obwohl er mit den Todessern zurechtkommen würde müssen, fand sich Izar begierig, in die Ferien zu starten und das Projekt der Manipulation des Dunklen Mals in Angriff zu nehmen. Er war höchst zuversichtlich, dass es gelingen würde und verspürte bereits kribbelnde Aufregung, die ihn lange nicht mehr ergriffen hatte. Zugegebenermaßen freute er sich ebenso darauf, ein wenig Zeit mit Regulus verbringen zu können.

Death of Today | ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt