Kapitel 22

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Sein Koffer war gepackt und urlaubsbereit.

Mit einer verbleibenden Stunde, bevor die Schüler den Zug besteigen müssten, beschloss er, Daphne im Krankenflügel besuchen zu gehen. Danach würde er einen Abstecher hinunter in die Kerker machen, um mit Snape zu sprechen und ihm seine Materialien zurückzugeben. Als Izar den Ravenclaw-Gemeinschaftsraum verließ, bemerkte er sofort, dass die Atmosphäre sich geändert hatte.

Die Veränderung deutete nichts Gefährliches an, stattdessen schien sie ruhig; fast zu ruhig.

Snapes Lederordner voller Notizen zurechtrückend, folgte Izar der Treppe hinunter. Ein Ravenclaw lief in die entgegengesetzte Richtung und starrte ihn offen an.

Izar ließ ein schiefes Grinsen aufblitzen, woraufhin sich die Ohren des Adlers rotfärbten, ehe er eilig wegschaute. „Idiot", murmelte Izar angewidert, während er von der Treppenstufe sprang und auf dem Absatz im dritten Stock landete.

Wie es schien, war der mickrige Ravenclaw-Zweitklässler nicht der Einzige, der offen seine Meinung über ihn kundgab. Izar fragte sich, ob es mit dem Vorfall auf dem Ball zutun hatte. Daphne hatte am Tag nach dem Ball das Bewusstsein erlangt, benommen, aber völlig gesund. Ihr Verstand hatte sich in anständiger Verfassung befunden...so scharf, wie er bei Daphne eben sein konnte. Das war erst gestern gewesen. Sicherlich hatten sich Gerüchte verbreitet, dass die Greengrass-Erbin aufgewacht war und es ihr gut ging?

Eine Gruppe dreier Slytherins aus dem vierten Jahrgang blickten von der Zeitung auf, in der sie gerade lasen, und fingen seinen Blick ein, bevor sie die Köpfe zusammensteckten und miteinander flüsterten. „Halbblut-Bastard", spie der Frechste von ihnen, bevor er an Izar vorbei in die andere Richtung flüchtete.

Izars Augen richteten sich auf das Papier in den Händen eines Slytherins. Schluckend erkannte er sein Bild auf der Vorderseite. Er war zu weit weg, um zu lesen, welche Lügenmärchen nun wieder über ihn verbreitet wurden. Aber die Worte, die sie flüsterten...

Halbblut-Bastard.

Izar schaute sich um, ein wenig verzweifelt, als andere Schüler sich von ihm abwandten. Als beherbergten sie ein Geheimnis. Das konnte es nicht sein...oder doch? Regulus hatte geschworen, ihre Verbindung geheim zu halten. War es Snape gewesen? Riddle? Sirius?

Er betrat den Krankenflügel und schloss rasch die Türen hinter sich. Er konnte Daphne weiter hinten in einem der Betten sehen, wie sie an einem Kelch nippte. Als er sich näherte und sie ihn bemerkte, wandte sie ihren Kopf ab. „Was habe ich jetzt getan?", fragte Izar, als er neben ihrem Bett zum Stehen kam.

Tränen klebten an ihren Wimpern, aber sie weigerte sich, sie fallen zu lassen, während sie die Augen auf Izar gerichtet verengte. „Warum hast du mich angelogen? Warum hast du es mir nicht gesagt?"

„Ich kann dir nichts sagen, worüber ich nichts weiß", konterte Izar. „Wovon sprichst du?"

Sie schniefte leicht und deutete auf das Bett. Er drehte sich um. Sein Verdacht bestätigte sich, als er die Schlagzeile über seinem Bild las.

Izar Harrison-Black?

„Rita Skeeter", bemerkte Izar laut. „Sie hat diesen verdammten Artikel verfasst, natürlich wird wieder maßlos übertrieben", fügte er sarkastisch hinzu. Ein Blick hinüber auf Daphne reichte aus, um zu wissen, dass das Mädchen ihm nicht glaubte. „Regulus ist mein Vater", murmelte Izar finster. „Ich habe es gerade erst erfahren, Daphne. Ich hätte es dir nicht sagen können."

„Sie schreibt, deine Mutter sei Lily Potter."

„'Mutter' ist ein wenig anmaßend, aber ja, sie hat mich entbunden", gab Izar zögernd zu. „Und wer ist Skeeters verdammte Quelle?"

Death of Today | ÜbersetzungWhere stories live. Discover now