Kapitel 17

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Tyler (Bild)

"Entschuldigung, aber wir haben es etwas eilig. Wir haben noch einen Termin." Unterbrach ich die anderen, bevor Klara auf dumme Ideen kam.

Luise sah mich an und kam dann zu uns. Sie zog auch etwas an Klaras Jacke, damit sie mitkommen, doch diese sah uns nur verwirrt an.

"Oh wirklich? Das ist aber schade. Trotzdem danke." Der junge Mann lächelte und fuhr das Fenster hoch und startete Motor.

Klara kam verwirrt zu uns, zumindest dachten wir das, doch plötzlich fiel die um. Hanna realisierte zuerst was passiert war und eilte zu ihr. Die Tür de Autos wurde mit einem mal geöffnet und der Mann stieg aus. Hanna wich zurück, doch der Mann zielte mit einem pistolenähnlichen Gerät auf sie und drückte ab. Luise rannte, ich befand mich wie in einer Art starre. Aber scheinbar passten nicht so viele Pfeile in die Pistole. Der Mann holte eine Waffe herraus und schoss. Ich zuckte stark zusammen. Und drehte mich zu Luise, welche mit einem schrei zu Boden ging. Nach ihrer Haltung, wurde ihr ins Bein geschossen. Ich sah zu den Mann, welcher auf mich zielte.

"Holen du sie und bring sie her." Forderte er.

Nein. Nicht schon wieder. Was soll das? Ich dachte das ganze mit Kriminellen ist vorbei. Was soll das jetzt? Ein Kloß hatte sich in meinen Hals gebildet, dich irgendwie war das alles sehr weit weg. Als wäre es nicht passiert.

"Hast du mich verstanden?!" Zischte der Mann, was mich zusammenzucken ließ.

Ich ging unsicher ein paar Schritte zurück und drehte mich dann um. An Luises Hose befand sich ein kleines komisches Gerät. Ich stützte das Mädchen, welche verwirrt schien. Der Mann hob Hanna hoch und legte sie auf den Rücksitz im Auto. Ich könnte vielleicht fliehen. Aber wollte ich die anderen hier lassen? Nein, dass könnte ich nicht. Es würde mich umbringen. Aber, wenn ich fliehe, könnte ich vielleicht rechtzeitig Hilfe rufen ich hab mein Handy bei mir. Ich könnte die Polizei rufen, ich kenne das Nummernschild. Luise sagte nichts, gab mir keinerlei Hilfestellung als der Mann auch noch Klara ins Auto gelegt hatte, kam er zu uns. Ich hatte Tränen in den Augen, wusste nicht was ich machen sollte. Ich war überfordert, wollte rennen. Aber ich hatte seine Aufmerksamkeit. Er beobachtete meine Reaktion, wärend er auf mich zukam. Bei mir angekommen warf er sich Luise über die Schulter und packte meinen Oberarm. Er zog mich auf die Beifahrerseite und ließ mich kurz los, um die Tür zu öffnen. Ich stieg mit kurzem zögern ins Auto. Er schloss die Tür hinter mir und legte auch Luise auf der Rückbank ab. Wobei sie nicht wirklich lagen. Sie lehnten alle aneinander oder an der der Tür, je nachdem. Luise das Bewusstsein. Was auch immer an ihren Bein war, machte der Mann ab. Dann setzte er sich auf den Fahrersitz und startete den Motor.

"Dein Handy." Forderte er und fuhr los.

Ich holte mein Handy aus der Tasche. Lügen würde eh nichts bringen, wer würde einen Teenager in der heutigen Zeit glauben, dass man das Handy nicht bei sich hat? Meine Hände zitterten und ich legte es in seine ausgestreckten Hand doch in den Moment, begann es zu vibrieren und ging an. Der Mann warf einen Blick drauf und reichte es mir. Er holte eine Waffe raus. Ich wusste nicht, ob das die war, mit der er Luise abgrschossen hatte, oder ob es eine echte war. Ich atmete kurz tief ein und aus. Er musste nichts sagen, natürlich musste er es nicht.

"Ja?" Ich nahm ab und hielt es mir ans Ohr.

Mein Blick war nach forne Gerichtet, es war schon fast vollkommen dunkel und die Strasenlaternen waren schon angeschaltet. Das warme Licht spiegelte sich schön in den Pfützen und auf der feuchten Straße.

"Nein alles gut.....ich bin mir sicher nichts vergessen zu haben....." Ich schloss meine Augen.

Jetzt. Nur ein Wort. Nur etwas, damit sie wusste das was nicht stimmte. Aber ich wollte nicht, nein, ich konnte nicht. Dafür zu sterben? Es muss einen besseren Ausweg geben. Irgendwas.

"Mh...klar.....mein Gott, woher soll ich wissen, worauf ich morgen Mittag Lust habe?.....keine Ahnung.....Mutti du machst eh was du willst......mh...ja.........ich hab dich auch lieb, bis morgen." Bei den letzten Worten, wurde mir schlecht.

Ich legte auf und der Mann nahm das Handy, machte das Fenster auf und schmiss es raus. Ich blieb still, versuchte nicht loszuheulen. Versuchte irgendwie beim Verstand zu bleiben, nicht in Panik zu verfallen. Doch das ging nicht. Alles in mir schrie dannach, auszurasten. Ich konnte einfach nicht. Verdammt. Ich, was war so falsch daran normal zu leben? Verdammter misst! Erst das mit den vieren und jetzt das hier?!

"Was hast du-"

"Hat jemand dir die Erlaubnis gegeben zu reden?" Unterbrach der Mann mich.

Seine Stimme war kalt, herablassend. Ich blieb daraufhin still. Biss mir auf die Innenseite der Wange, riss mich zusammen. Aber es ging nicht.

"Du entführt vier Mädchen und man darf noch nicht mal fragen wieso? Junge ich weiß zwar nicht, was in deinen Kopf vorgeht, aber normal scheinst du ja nicht zu sein!" Zischte ich.

Seine Hand griff nach meinen Haaren und drückte meinen Kopf nach vorne. Dieser Knallte mit einem mal am Armaturenbrett auf. Ich keuchte vor Schmerz bekam Tränen in die Augen.

"Das wird ein Spaß." Murrte der Mann und konzentrierte sich weiter auf die Straße.

Ich hielt mir meine schmerzende Nase, aus der zum Glück kein Blut lief. Da meine Hand kalt war, hatte es zeitgleich einen kühlende Effekt. Aber ich blieb still, sagte nichts mehr. Ich sah nach hinten zu den anderen, aber diese waren immernoch bewusstlos. Was auch immer er Hanna und Klara gegeben hat, es war sehr stark, sonst hätte es nicht so schnell seine Wirkung gezeigt.

Verdammt. Verdammte scheiße. Ich konnte nichts anderes tun als hier zu sitzen und ich stellte mich selbst in frage. Ich hötte wegrennen können, dich hätte das was gebracht? Schuldgefühle machten sich in mir breit, wurden von Angst überspielt und Tränen bahnten sich stumm meine Wangen hinunter. Der Mann fuhr zum Flughafen, aber parkte nicht wie normale Menschen auf den Parkplatz, sondern fuhr rein. Vor einem Jet blieb er stehen und stieg auf.

"Nimm du sie." Forderte der Mann und zeigte auf Luise.

Ich stieg aus und öffnete die Tür. Luise schien friedlich zu schlafen, ich wollte gar nicht wissen wie es sein würde, wenn sie aufwachte. Würden sie mir die Schuld geben, so wie ich sie mir gebe? Nein. Ich kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie es nicht werden.

Ich nahm das zierliche Mädchen und legte ihren Arm um meinen Nacken. Der Mann nahm die Tasche von Klara ab und schmiss die achtlos auf den Boden. Luise hatte ihre schon verloren, bevor sie ins Auto gezogen wurde. Ich hob sie hoch, war froh, nicht gleich umzukippen. Meine Beine zitterten und schienen mich kaum halten zu wollen. Aber irgendwie schaffte ich es zu stehen. Ich lief den Mann hinterher, welcher ohne Probleme in den Jet stieg. Ein Mann im Anzug kam auf mich zu, nahm Luise ab und schmiss sie wie einen Sack über die Schulter. Ich wurde in den Jet gedrängt und gesellte mich zu den schlafenden, welche in einer Ecke auf Sessel gelegt wurden. Es war so, wie der vieler im Bus. Ich setzte mich neben Luise, welche am Fenster saß. Die anderen beiden waren uns gegenüber.

Geisel - kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt