Kapitel 41

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Ich war mir fast sicher, dass es für mich in den Keller gehen wird. Vorallem als wir vor der Villa parken, hatte sich dieser Gedanke so verinnerlicht, dass ich angefangen hat zu zittern. Meine bisherige Erfahrung wenn ich hier im Keller war, war ja nicht ganz so gut ausgefallen. Dementsprechen fürchtete ich mich bei den Gedanken, unters Erdgeschoss gehen zu müssen. Doch es stand ja nicht mal fest, was mich erwarten würde. Meine Befürchtung ließ mir jedoch keine wirkliche Zeit zum Nachdenken. Vorallem jetzt, wo wir an den Ort waren, wo sie sich nicht zurückhalten mussten.

Zögerlich stieg ich aus den Auto aus und folgte den Jungs nach drinnen. Als die Wärme meinen Körper erreichte, wollte ich meine Muskeln am liebsten entspannen lassen. Doch anders wie erwartet, wurde ich nicht gleich gepackt und in den Keller geschliffen. Ich zog meine Schuhe aus und folgte den Jungs ins Wohnzimmer, wo ich jedoch am Türrahmen stehen blieb. Ihre Ruhe machte mich verrückt. Ich konnte sie absolut nicht einschätzen. Ich wusste nie, was ihr nächster Schritt war. Ich wusste nur, dass er mir nicht gefiel.

Doch sie setzten sich ganz gemütlich hin, nachdem Aiden die Tüten einfach im Flur hat stehen lassen. Mich beachteten sie gar nicht. Hatten sie es vergessen? Nein, auf keinen Fall. Ich denke nicht, dass sie sowas so schnell vergessen. Ich erinnere mich ungern, wie nachtragend Aiden war. Logans Blick ging zu mir, er seufzte, stand auf und kam auf mich zu.

"Na komm." Forderte der Jüngste von ihnen, zumindest vermutete ich das.

Ich folgte den jungen Mann also nach oben. Im Vorbeigehen schnappte er sich die Tüten und rief irgendwas von wegen, dass er die Sachen bei Aiden hinstellen würde. Der volltattoowierte antwortete nicht. Nachdem die Sachen bei Aiden hingestellt wurden, gingen wir in Logans Zimmer, wo ich mich der unpassenden Kleidung entzog. Ich bekam eine Boxershort von ihn gereicht. Ein Oberteil brauchte ich ja nicht. Ich hatte ja schon den Hoddie. Dannach machten wir uns wieder auf dem Weg nach unten. Die Jungs hatten sich den Fernseher angemacht und schienen noch zu diskutieren, was sie schauen wollten.

"Wie wäre es mit Marvel?" Fragte Logan gleich.

Plötzlich wurden alle ruhig.

"Hast du Marvelfilme gesehen?" Fragte Kyle mich.

Ich dachte kurz nach.

"Iron Man und Vemon nur." Gab ich eher leise zu.

"Das holen wir nach. Chronologische Reihenfolge?" Fragte Kyle die anderen, welche daraufhin nickten.

Logan drückte mich auf die Couch und setzte sich in einen Sessel. Wärend Aiden mit einer Fernbedienung die Rolleden runtermachte, sodass alles dunkel war, sah ich auf die Fußfessel. Doch ich traute mich nicht, darum zu bitten, diese zu entfernen. Denn sonst würden sie sich erinnern, wieso ich sie trug und dadurch vielleicht auch daran, die strafe nachholen zu müssen. Als Aiden meinen Blick jedoch folgte, stand er auf, holte den Schlüssel und entfernte sie. Ein leises "Danke" verließ meine Lippen, als er das Gerät von mir nahm. Und damit auch den Chip, denke ich zumindest.

Ich konnte mich den ganzen Film über nicht entspannen. Meine Gedanken kreisten umher und immer wenn sich jemand bewegte, zuckte ich leicht zusammen. Ich war alles, nur nicht ruhig. Mein Herz schien meinen Körper bis zum Hals zum vibrieren zu bringen. Bevor wir den zweiten Film anfingen, beschloss Logan Bruschetta zu machen. Sofort warr ich hellhörig. Bruschetta war einfach geil. Wir machten es immer nur, wenn es kalt war, da man dafür den Ofen anschmeißen musste. Zac griff nach seinem Handy und verschwand. Ich folgte Logan in die Küche. Mitlerweile half ich ihn immer bei Kleinigkeiten. Zuerst war er dagegen, doch nachdem ich mit langeweile und, dass ich noch für anderes außer Sex gut sein kann, argumentierte, hatte er es zugelassen.

Ich holte aus der Speisekammer die Tomaten und griff nach einem Baguette. Zusammen machten wir uns ans schnippeln. Da wir fünf Personen waren, würde es wohl lange dauern, bis alles fertig war. Wenn sie mich überhaupt was essen lassen würden. Ich nahm mir zum schneiden der Tomaten ein Brötchenmesser. Es war einfach viel einfacher zum schneiden. Den Tipp hatte ich von Logan bekommen und ich musste sagen, dass es hervorragend funktionierte. Als sich zwei Arme um mich legten, zuckte ich zusammen, machte dann aber weiter.

"Nicht so schreckhaft." Kommentierte er mein Zucken.

"Ist es so in Ordnung?" Fragte ich.

Der Koch war fast perfktionistisch, wenn es ums kochen ging. Doch dafür schmeckte es auch immer gut. Manchmal fragte ich mich, ob er eine Ausbildung zum Koch hatte. Doch er konnte genauso einfach nur darin gefallen haben. Wie ein Hobby, welchen man nicht einfach so nachgehen konnte. Wenn niemand da war, der es aß, wäre es eine Verschwendung.

"Ist gut so. Werd aber ja nicht größer." Meinte der Mann, woraufhin ich nickte.

Er sah mir noch eine Weile zu, dannach machte er sich an die Baguetts. Diese sollten ja noch in den Ofen. Nachdem ich alle Schüsseln, welche Loggan mir hingestellt hatte, voll hatte, war meine Arbeit getan. Um den Rest würde er sich kümmern. Ich wusch mir die Hände, das Brettchen und das Messer ab und wischte ein mal über die Arbeitsplatte, da das Brettchen nicht den ganzen Tomatensaft auf sich handhaben konnte. Nachdem Logan die Scheiben in den Ofen geschoben hatte, machte er sich drauf, den Rest zu gewürzen. Leider war ich nicht abgelenkt genug gewesen und so hingen noch immer meine Gedanken bei der einen Sache.

Es nervte. Ich sollte doch froh sein, wenn sie mich nicht bestraften. Doch zeitgleich machte es mich einfach unruhig. Irgendwas würde noch kommen. Ich wusste nicht was, doch irgendwas musste noch geschehen. Da war ich mir sicher. Und genau aus diesen Grund, kam ich nicht zur Ruhe. Ich war die ganze Zeit aufmerksam, versuchte die Jungs so weit es geht im Blickfeld zu haben. Versuchte zu verstehen, was sie sich ausgedacht hatten. Vielleicht müssten sie aber auch erst besprechen, was sie machen wollten und ließen sich dafür Zeit.

Also wenn es eins gab, was ich konnte, dann war es, mich mit meinen Gedanken wahnsinnig zu machen. 

Geisel - kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt