Kapitel 31

5.1K 114 19
                                    

Ich verzog das Gesicht, als Kyle mich eincremte und zischte auf.

"Selbst Schuld." Kommentierte der Arzt nur.

Die Verbrennungen, hatte ich mir durch das zu heiße Duschen zugefügt. Kyle meinte, wenn ich noch länger unter der Dusche gewesen wäre, hätte ich in die zweite Stufe von Verbrennungen kommen können. Aber mir machte das weniger was. Denn noch immer war es da. Ich fühlte mich widerlich. Kyle verband meine Arme und Beine, sowie meinen Oberkörper, damit die Creme in Ruhe einziehen konnte. Diese Verbände waren zusätzlich mit einer kühlende Salbe bestrichen. Ich wagte es nicht den braunhaarigen anzusehen. Die meiste Zeit herrschte Ruhe.

"Wir-" konnte ich es wirklich sagen?

Kyle sah mich auffordernt an.

"Wir haben nicht verhütet." Erklärte ich schnell.

Ein amüsierter Ton entwich dem Arzt.

"Was ist daran so witzig?" Fragte ich.

"Jeder der mit dir schläft, verhütet." Behauptete der Mann

Ich schüttelte widersprüchlich den Kopf.

Kyle legte seine Hand auf meinen Venushügel und fuhr mich den Fingern etwas zum Rand. An einer Stelle drückte er leicht und ich verzog mein Gesicht, als ein komischer, leicht stechender Schmerz sich an der Stelle bemerkbar machte.

"Ich habe dir einen Chip eingepflanzt. Er macht dich dauerhaft unfruchtbar und verhindert deine Periode. Du wirst nur noch ein Mal im Jahr deine Periode haben, da durch die ausgestrahlten Hormone die Reifung deiner Eizellen stark verlangsamt wird und selbst wenn du deinen Eisprung hast, werden diese Zellen nicht reif genug sein um schwanger zu werden. Das perfekte Verhütungsmittel, für eine lange ungestörte Benutzung." Erklärte Kyle.

Wenn es überhaupt möglich war, so wurde mir noch übler. Das würde heißen, dass sie bis auf das eine mal im Jahr auf mich jederzeit zugreifen können. Kyle klopfte mir leicht gegen die Wangen, scheinbar war ich plötzlich sehr blass geworden. Ich zitterte und sah in Kyles braune Augen.

"Keine Sorge, wir sind zwar vier Mann, aber du wirst auch mal deine Ruhe haben." Meinte er.

"Nie wieder. Das mach ich nicht noch einmal." Wiedersprach ich.

Ich ging von der Liege runter, aber irgendwie wurde mir schwindelig. Kyle stütze mich sofort, er hielt mein Kinn mit zwei Fingern fest und zwang mich ihn anzusehen.

"Lucy, Sex ist nichts schlimmes. Es macht Spaß und süch-"

Ich wusste nicht wie es dazu kam, aber ich erhob meine Hand und backpfeifte Kyle. Zum zweiten mal.

"Spaß?! Willst du gerade gutreden, dass Aiden mich vergewaltigt hat?! Willst du gutreden, dass was du und Logan mir vor drei Monaten mir angetan habt, Spaß macht?! Vielleicht macht es euch ja Spaß wenn ihr jemanden hilflosen das Leben zerstört, aber mir macht es keinen Spaß!" Schrie ich ihn an.

Seine Miene war kalt und er atmete ruhig tief ein uns aus.

"Tut mir leid." Prappelte ich schnell hinterher, als mir bewusst wurde, was ich gerade getan hatte.

Kyle hole aus und scheuerte mir eine. Würde er mich nicht noch immer halten, wäre ich wohl stolbernd davongewatschelt.

"Du weißt, dass du was härteren verdient hättest oder?" Fragte er.

Ich nickte niedergeschlagen. Ein Seufzen war zu hören.

"Lass uns hoffen, dass Aiden davon nichts mitbekommen hat." Meinte er.

Ich war verwirrt, doch dann hob der Arzt mich hoch. Ich legte meine Arme um seinen Nacken.

"Wieso tragt ihr mich so oft?" Fragte ich.

"Taktik." Meinte er.

Ich sah verwirrt zu ihn hoch. Wo war darin eine Taktik? Meinte er nicht auch mal, dass sie mich vor drei Monaten mit Absicht abhauen ließen? Für mich ergab das nicht wirklich Sinn und auch wärend meiner Zeit in Freiheit habe ich ein paar mal darüber nachgedacht, aber bin zu keiner logischer Erklärung gekommen. Vielleicht gab es auch keine logische Erklärung.

War ich so lange unter der Dusche, dass es schon Mittag gab? Man hörte, dass die anderen schon aßen, auch der Geruch verriet, dass es schon essen gab, doch mein Zeitgefühl war sowieso im Arsch. Und obwohl ich wusste, dass Aiden da war, so hoffte ich, dass er nicht da war. Doch da war er, so als wäre nichts passiert. Für sie war es wahrscheinlich alltäglich, nichts besonderes, wenn einer von ihnen ein Mädchen vergewaltigte. Ich wurde auf den Stuhl neben Aiden absetzt und verspannte mich sofort. Verständlich oder? Ich meine, ist ja nicht so, dass er mich heute morgen entjungfert hat. Obwohl Kyle mir etwas von der Suppe auf den Teller machte, so konnte ich einfach nicht essen. Ich hatte absolut kein Hungergefühl, absolut keinen Appetit.

Aiden war einer der ersten, der fertig war. Er stellte seinen Teller zur Seite und nahm meinen. Er zog mich auf seinen Schoß, was mich erstarren ließ. Keiner der anderen sagte was, alle aßen in Ruhe weiter. Der volltättoowierte nahm meinen Löffel. Ich ekelte mich, zitterte stark. Ich wollte runter, aber ich traute mich nicht, irgendwas zu sagen. Als ich jedoch auch keinerlei Anstalt machte, dass ich mich füttern ließ, seufzte der Mann.

"So wie du zitterst bist du nicht mal in der Lage einen Löffel in die Hand zu nehmen. Jetzt hab dich nicht so."  Regt der volltattoowierte sich auf.

Dabei erhob er seine Stimme so plötzlich, dass ich und sogar Logan erschrocken zusammenzuckten. Wobei Logan scheinbar aus seinen Gedanken gerissen wurde. Ich wagte es nicht irgendwas zu sagen oder mich überhaupt zu rühren.

"Wenigstens bekommt sie keine Panikattacke wie die anderen." Murrte Zac und aß weiter seine Suppe.

"Also wenn es so weiter geht, dann wird das auch noch bei ihr kommen und bevor ich es vergesse, zwei Tage lang Finger weg von ihr." Bestimmte Kyle.

Sofort schossen alle Kopfe zu den Arzt, welcher nur mit den Schultern zuckte.

"Ihre Brandwunden sollen erst einmal vollständig abheilen." Begründete er.

Von Zac kam ein genervtes Seufzen, was Kyle ruhig ignorierte. Aiden hielt den Löffel vor meinem Mund, was mich zuerst zurückweichen ließ. Doch schlussendlich ließ ich mich doch von Aidens gedrängel zum Essen überreden.

Geisel - kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt