Kapitel 35

4.7K 117 11
                                    

Die nächten drei Tage verliefen ohne Zwischenfälle. Ich hatte die Nächte bei Kyle oder Logan verbracht. Auch wenn die Jungs es nicht sein lassen können, mir mal an den Arsch zu grapschen, so gab es keine weiteren Vergewaltigungen. Wenn ich an die letzten Tage zurückdachte, so waren sie doch recht langweilig, recht normal. Ok, was heißt normal? Ich meine, ich wurde entführt, verschenkt, an Männer, welche mich vor wenigen Monaten als Geisel gehalten hatten. Daran war absolut nichts normal. Ich kam etwas runter, denn die Tage zuvor waren voller nervendaufreibender Ereignissen geprägt. Meine Angst vor Aiden wurde etwas besser. Solange er nichts scharfes in der Hand hielt. Ich fühlte mich in der gegenwart der Jungs mehr wie eine Puppe, statt wie ein Mensch. Ich fühlte mich einfach komisch. Irgenwie fast wertlos, als könnten sie mich gleich in den Müll werfen. Manchmal gab es Momente, da war es nicht so, zum Glück, denn sonst glaube ich, dass ich durchdrehen würde.

Ich öffnete meine Augen, ignorierte die warmen Arme, welche sich von hinten um mich gelegt hatten. Ich spürte die Wärme, welche der Mann hinter mir ausstrahlte. Das warme Wasser floss unsere Körper entlang, kam auf den Boden an und floss in den Abfluss. Ich glaube, ich werde mich nie richtig daran gewöhnen können, mit jemanden Duschen gehen zu müssen. Doch Logan gab zugegebener maßen sehr gerne und gute Kopfmassagen, welche mich dazu veranlasste meine Augen zu schließen. Da er nun seine Arme um mich hatte, wusste ich, dass er fertig damit war. Nackt, nass und nah beieinander. Nun war ich nicht mehr so entspannt wie vorher, denn diese entblöste Nähe verunsicherte mich nun doch. Aber es ließ sich nun einmal nicht ändern.

"Wieder im hier und jetzt?" Fragte Logan.

"Leider." Gab ich zu.

"Sei nicht so undankbar, die Welt da draußen ist doch so oder so nichts für so zarte Mädchen."

Ich lehnte meinen Kopf etwas in den Nacken um den Mann verwirrt anzusehen, doch er lächelte nur, löste sich und schaltete das Wasser aus. Ich stieg aus der Dusche und griff nach den Handtuch, welches ich vor dem Duschen auf die Heizung gelegt hatte. Das warme weiche Handtuch umhüllte schnell meinen Körper und verdeckte somit die Gänsehaut, welche sich auf meinem emplösten Körper gebildet hatte. Meine Nippel stellten sich auf, waren etwas dunkler wie sonst. So war es immer nach einer warmen Dusche oder einem Bad.

Logan trocknete sich schnell ab und griff nach einen Föhn. Ich fing erst an mich abzutrocknen, als Logan sich schon föhnte. Dannach wand er sich an mich und machte meine Haare trocken. Mittendrinne kam Aiden zu uns, was mich durch den Spiegel hindurch zur Tür schauen ließ. Der Mann hatte eine Tüte in der Hand, welche er auf dem Waschbecken abstellte. Als ich sah, was da drinne war, schaute ich ihn verwirrt an. Schminkzeug? Wozu brauchte er das denn?

"Kannst du dir die Haare selber flechten?" Fragte Aiden, weshalb ich zögerlich bejahte.

"Gut."

Ich ließ zu, dass der volltattoowierte Mann meinen Arm nahm und die Schminke testete. Als er dann meinen richtigen Hautton gefunden hatte, holte er weitere Sachen raus. Logan war mitlerweile fertig damit, meine Haare zu föhnen und ich wusch meinen Unterarm um das Makeup loszuwerden.

"Wozu ist das Makeup?" Fragte ich zögerlich.

"Damit du in der Öffentlichkeit nicht auffällst." Erwiederte Aiden.

Ich spürte, wie mein Herz anfing zu rasen und meine Handflächen plötzlich anfingen zu schwitzen.

"Wir gehen nach draußen?" Fragte ich hoffnungsvoll.

Ich konnte es gar nicht verstecken. Der Gedanke raus gehen zu können war einfach....keine Ahnung, er löste einfach Freude und vorallem Hoffnung aus. denn draußen waren Menschen, draußen war Hilfe!

"Du brauchst was, in dem du vorzeigbar bist." Murrte Aiden.

Den Jungs war wahrscheinlich klar, dass ich irgendwas versuchen würde. Doch da fragte ich mich, wieso wir nicht online shoppten. Mir sollte es so ja recht sein. Als Aiden mein Kinn umgriff und zu sich drehte, zuckte ich zusammen.

"Komm ja nicht auf dumme Gedanken."

Zu spät, aber ihn war das ja bestimmt klar. Doch ich nickte nur. Aiden fing an alle blauen Flecken abzudecken, welche man abdecken musste. Zudem deckte er meine Augenringe und gerötete Pickelchen ab. dannach reichte er mir eine Maskara, welche ich auftrug. Logan hatte mitlerweile das Bad verlassen. Es war das Bad bei ihn im Zimmer. Ich flechtete mir links und rechts zwei Stähnen und machte sie dann hinten zusammen. Aiden hatte eine Strähne festgehalten, wärend ich die andere machte.

"Woher weißt du, wie man schminkt?" Wollte ich wissen.

"In meiner Ausbildung waren Tattoos unerwünscht, ich musste die an den Handgelenken, Händen und am Hals abdecken." Erklärte er.

Ich sah auf das an seiner Schläfe.

"Das hatte ich damals noch nicht." Meinte er schmunzelnd.

"Mich würde es interessieren wie du ohne all die aussiehst. Was hast du eigentlich für eine Ausbildunggemacht?" Gab ich zu.

"Vergiss es, die Arbeit mache ich mir nicht. So verrückt bin ich nicht."

Daraufhin war es kurz still. Der Mann verdrehte genervt die Augen und deutete mir an, ihn zu folgen, was ich auch tat. Wir liefen zusammen die Treppe runter ins Wohnzimmer, wo schon die anderen warteten. Das Handtuch war das einzige, was meinen Körper verdeckte. Kyle hatte ein paar Sachen in der Hand, welche er hochob. Dadurch ging ich gleich zu ihn. Er drückte mir die Kleidung in die Hand und ich drehte allen den Rücken zu um diese anzuziehen. Die Jeans passte mir an der Hüfte nicht, sie Schuhe waren mir etwas zu klein, genauso wie die Unterwäsche, zu der kein BH zählte. Als Oberteil bekam ich einfach einen schlichten Pollover, welchen ich anhand des Deos Zac zuordnen konnte.

Als ich angezogen war, drehte ich mcih wieder um, die Blicke aller lagen auf mir, was mich etwas nervös machte.

"Für die paar Stunden wird es schon ausreichen." Meinte Aiden und zuckte mit den Schultern und griff in seine Hosentasche.

Ich konnte nicht richtig zuordnen, was es sein soll, weshalb ich mich nicht wehrte, als er damit Näher kam. Erst als er sich hinhockte, konnte ich mir vorstellen, um was es sich dabei handelte.

"Nicht euer ernst?!" Ich sah die Jungs geschockt an.

"Wir sind nicht dumm. Es soll dich nur davon abhalten dummes zu tun."

"Wenn ihr ein Ausreichendes IQ hättet, wärt ihr nicht kriminell geworden, was mir nicht die Möglichkeit geben würde, etwas dummes zu tun." Zischte ich.

"Keller?" Fragte Aiden nur.

Sofort sackte meine Haltung und ich war leise. Aiden, welcher sich noch nicht mal die Mühe gemacht hatte, es mir umzutun, solange ich zicke, machte nun ohne jegliche Hektik die Fußfessel um und schloss sie ab. Ich sah, wie er den Schlüssel ganz oben auf einen Schrank legte und dann kam er wieder. Die anderen waren mitlerweile aufgestanden und hatten sich ihre Schuhe angezogen.

Ich ließ das Hosenbein, es war eine etwas weitere Jeans, über die Fessel fallen, sodass man nichts sah, gerade als ich mich wieder aufrichten wollte, bekam ich eine gezischt.

"Scheiße!" Fluchte ich, als der Schreck durch den Stromschlag etwas nachgelassen hatte.

"Das hast du verdient."

Wenn Blicke töten könnten. Oh Aiden, du wärst schon tausende male im Fegefeuer gelandet.

Geisel - kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt