Kapitel 22

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Ich riss meine Augen auf, als etwas kaltes und nasses mein Gesicht traf. Ich hing nur in den Ketten, war irgendwann durch Erschöpfung eingeschlafen. Mein Magen Schmerzte ungemein und mein Hals war trocken, zudem meine Augen verklebt durchs weinen. Ich sah zu Tyler, welcher mir aber wortlos die kleine Wasserflasche, von der er die Hälfte mir übers Geschicht hat laufen lassen, an den Lippen ansetzte. Gierig trank ich, war dankbar über das Wasser, aber es war zu wenig und irgendwie wurde mein Wunsch nach etwas zu trinken größer.

"Du kannst von Glück reden, dass sie dich sehen wollen." Murrte er und machte mich von den Ketten los.

Ich fiel fast auf den Boden, doch er hielt mich aufrecht, so dass ich meine Beine unter meinen Körper bringen konnte. Tyler trug ein Hemd und schien etwas gestresst zu sein. Er hob mich hoch und warf mich über die Schulter. Ich ließ mich hängen, auch wenn ich Angst hatte, als er die Treppen runterging. Er brachte mich in unser Zimmer und gleich ins Bad. Er stellte mich ab, nahm einen Waschlappen und machte ihn nass. Er wusch mich schnell im Gesicht und gab mir Creme. Ich fing an mein Gesicht und dann mit einer anderen Creme meinen Körper einzucremen. Tyler hingegen holte Kleidung und kam dann wieder.

"Drei Minuten." Er deutete nochmal auf die Toilette und ging dann raus.

Ich ging auf Toilette, nahm Deo, zog den schwarzen Rock, die schwarze Spitzenunterhose und Spitzenbh an. Dazu gab es Overknees, welche in der passenden Farbe zum Oberteil waren. Es war hellrot. Ich kämmte meine Haare und ging dann raus. Ich fühlte mich etwas schwach auf den Beinen. Tyler checkte mich kurz ab und nickte. Ich folgte ihn aus den Zimmer raus. Er hatte deine Hand auf meinen Rücken gelegt, als ich bei ihm war. Zusammen gingen wir die Treppe runter und dann ins Wohnzimmer. Zwei der Geschäftspartner saßen aus der Chouch, der dritte stand dahinter. Mit entwich jegliche Gesichtszüge und ich blieb wie angewurzelt stehen.

"Ihr?!" Ich sah fassungslos zu den drei bekannten Gesichtern.

Tyler war kurz verwirrt, aber ging schließlich von mir weg und setzte sich auf einem Sessel.

"Lucy?!" Die drei hatten mich scheinbar genauso wenig erwartet wie ich sie.

"Ihr kennt euch?" Fragte Tyler verwirrt.

Aber er war nicht der einzige, wer verwirrt war. Meine drei waren genauso verwirrt. Sie trugen das selbe wie ich, nur die Farben waren anders. Hanna trug olivengrün, Luise weiß und Klara ein babyblau. Ein kräftiger Arm legte sich um meine Taillie und ich verkrampft mich, als mir der bekannte Geruch von Aiden in die Nase stieg. Das Glas in seiner Hand verriet, dass er scheinbar sich was zu trinken geholt hatte. Alle vier waren hier.

"Was eine Überraschung." Raute der volltättoowierte bedrohlich, was mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen ließ.

"Natürlich kennen wir uns. Erinnerst du dich an den Banküberfall im Sommer?" Fragte Kyle.

"Der in Deutschland?" Hakte Tyler nach.

"Genau. Die kleine war unsere Geisel. Doch als sie entkam hat sie gelogen. Eine fast Wahre Geschichte erzählt, uns aber nicht verpfiffen. Und jeder hat es abgekauft." Erklärte Kyle und Zac, welcher hinter der Couch stand, kam auf mich zu.

"Und das soll dein Problemfall sein? Tyler, du enttäuscht einen. Wenn man nichts rumliegen lässt, ist sie doch ein Lämmchen." Zac stellte sich vor mich hin.

"Ausziehen." Forderte er und sah auf mich herab.

Das kann nicht sein. Wieso waren sie hier? Wieso waren es ausgerechnet sie? Ich spürte wie mir der Kloß im Hals wuchs und trotzdem schüttelte ich den Kopf.

"Erinnerst du dich an die eine Regel, die wir aufgestellt hatten?" Wollte Zac wissen.

"Wenn ich gehorche, dann tut ihr mir nicht weh." Hauchte ich unsicher.

Aiden löste sich von mir und setzte sich auf die Couch. Ich sah ängstlich zu Zac hoch, welcher mich nach den Motto ansah, ob er seine Forderung wiederholen müsste. Zittrig griff ich nach den Bauchfreien T-Shirt und zog es mir über den Kopf. Zac setzte sich zu den anderen, welche alle auf mich sahen ich behielt das Oberteil in der Hand und zog zögerlich den Rock aus.

"Reicht. Ich will nicht, dass Tyler sich nackt sieht." Unterbrach Aiden.

Ich hielt den Rock und das Oberteil in der Hand, hoffte sie bald wieder anziehen zu können. Ich hörte, wie jemand auf seinen Oberschenkel klopfte und sah zu Logan, welcher mich zu sich wank. Ich ging auf ihn zu und wurde breitbeinig auf seinen Schoß gezogen. Ich versuchte meine Tränen zurückzuhalten, aber es klappte nicht wirklich als er seine Hand auf meine Brust legte und sie schmerzhaft durch den BH knetete, war es dann vorbei und ich begann zu heulen.

"Was meint ihr?" Fragte Aiden.

"Gerne."

"Auf jeden Fall."

"Ja."

"Gut. Wir nehmen sie." Fällte Aiden das Urteil.

Tyler schien geschock, nicht nur über meine doch recht brave Art, sondern auch wie die Jungs entschieden.

"Ihr wollt sie? Sicher?" Wollte er sichergehen.

"Ja." Entkam es aus jeden der vier mit einem mal.

"Dann nehmt sie mit. Sachen hat sie nicht." Meinte Tyler schulterzuckend.

Die Jungs standen auf. Aiden hob mich von Logan runter und warf mich über seine Schulter. Ich krallte mich ängstlich an seinen Oberkörper fest. Logan nahm mir die Anziehsachen aus der Hand und legte sie auf die Couch. Als ich merkte, dass Aiden Richtung Ausgang ging, realisierte ich, was gerade passierte und wehrte mich.

"Nein! Aiden warte! Ich muss mich noch verabschieden." Bestand ich und versuchte von seiner Schulter zu kommen.

"Vergiss es, diesen Luxus hast du dir nicht verdient!" Er schlug mir auf den Hintern.

Ich sah zu meinen Freunden, welche geschockt mit hinterhersahen. In Klara Augen konnte ich deutlich die Tränen erkennen. Tyler brachte uns noch bis zur Tür. Ich versuchte weiter von Aiden zu kommen, mir egal ob er mir ein weiteres mal auf meinen Arsch hauen würde. Ich kann sie doch nicht einfach hier lassen, ich muss mich doch zumindest verabschieden können. Verdammte scheiße!

Der Kofferraum eines Wagens wurde geöffnet und Aiden setzte mich darin ab. Es war arschkalt und es nieselte ekelig. Ich hatte am ganzen Körper Gänsehaut. Immer mehr Tränen verschwammen mein Gesicht und ich sah zu Aiden auf, welcher mich ansah, dann seinen Pollover auszog und auf mich warf. Ich traute mich nicht, an den Rand des Kofferraum zu rutschen. Was auch gut so war, denn er knallte schon kurz darauf den Deckel zu. Klara, Luise, Hanna, bitte, bitte bitte bitte bitte verzeiht mir. Ich kann nicht bei euch sein. Es war schlimmer von den Leuten mit denen man hineingezogen wurde, getrennt zu werden als es von Anfang an alleine zu durchstehen. Es tat so sehr weh. Meine Brust zog sich zusammen und ich griff nach Aidens Pollover. Sein Eigengeruch war intensiv, all ihre Eigengerüche waren stark und doch harmonierten sie alle irgendwie. Ich zog den Pollover an um nicht mehr zu frieren. Die Fahrt war holprig, ich versuchte aber so gut es ging immer an der Wand des Kofferraum zu bleiben, was nicht so einfach war.

Geisel - kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt