Kapitel 28

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Zum Abendbrot bekam ich eine Scheibe Brot. Die Jungs hatten sich zusammengesetzt und Regeln besprochen, die sie mir aufdrücken wollten. Diese würde ich aber erst nach dem Abendbrot erfahren. Laufen tat weh, Kyle hat mir ein wenig Schmerzmittel gegeben, sodass ich die Schmerzen aushalten konnte. Aber ich sollte die Bestrafung spüren. So meinten sie es zumindest. Vor dem Schalfen würde ich aber die richtige Dosis bekommen, damit ich etwas Schlaf bekommen würde. Der Tag war lang und es war viel passiert. Zu viel. Es fühlte sich so an, als wäre ich Tage von den anderen weg. Würde sich die Zeit hier immer so sehr ziehen? Würde ich es aushalten wenn jeder einzelne Tag von so vielen Ereignissen auf einmal geprägt ist?

Tony räumte ab, Zac verabschiedete sich für ein kurzes Telefonat und Kyle telefonierte nochmal mit den Käufer von Tony wegen morgen und informierte die Jungs dann, dass er morgen früh gleich kommen würde. Als Zac wiederkam, war Tony schon fast komplett fertig mit den Aufwasch. Wärend der Zeit herrschte eine unangenehme, fast bedrückende Stille. Ich wagte es nicht einen von ihnen anzusehen und war froh, dass sich keiner ihre Blicke auf mich brannten.

"Also. Da es scheinbar nicht ohne Regeln wird. Ich werde die ersten beiden Regeln noch mal wiedeholen. Erstens, du wirst auf uns hören. Zweitens, du wirst essen, was wir dir geben. Aber trinken darfst du jederzeit, es sei denn eine Bestrafung wiederspricht dieser Regel. Hast du diese Regeln verstanden?" Fragte Zac, sein Blick lag aufdringlich auf mir.

Ich nickte zögerlich. Eigentlich wollte ich mir nichts sagen lassen, aber ich hatte Angst und dass ich neben Aiden saß und scheinbar auch mein fester Sitzplatz hier war, machte es nicht umbedingt leichter.

"Gut. Drittens, du verlässt das Haus nur mit einem von uns. Viertens, du wirst nur noch mit einen von uns duschen dürfen. Fünftens, du darfst deinen Körper nicht von einen von uns verdecken. Er gehört dir nicht mehr sondern uns. Sechstens, du wirst nie wieder in so einen Ton wie vorhin mit einen von uns reden. Wir verstehen es wenn du wiedersprichst, aber vergiss nicht, welchen Platz du hier hast!" Das letzte war eine Drohung, denke ich, sie hörte sich auf jeden Fall nach einer an.

"Ok." Ich schluckte den Kloß in meinen Hals runter.

"Sehr gut. Da du kein Zimner hast, wirst du die meisten Nächte bei einem von uns schlafen. Heute schläfst du bei mir." Beendete Aiden das Gespräch und stand auf.

Ich sah zu ihn und bemerkte seinen auffordernden Blick. Wir hatten recht spät Abendbrot gegessen. Mitlerweile war es halb neun. Ich stand auf und er ging leicht in die Hocke. Er legte seine Hände von hinten um meine Oberschenkel und ich schlang automatisch meine Beine um seine Hüfte. Der Mann richtete sich auf. Ich merkte, wie ich anfing zu zittern.

"Genau deshalb schläfst du heute bei mir." Meinte er, als er das Zittern bemerkte.

"Was?" Ich sah verwirrt zu ihn hoch, doch er antwortete nicht weiter.

Ich glaube, es war ganz gut, dass er nicht antwortete. Aiden ließ mich in seinen Bad am Waschbecken runter. Und packte eine Zahnbürste aus und reichte sie mir. Nachdem er die Zahnpasta hatte, nahm ich sie. Der Mann hatte seinen linken Arm um meine Hüfte gelegt und half mir damit mich etwas aufrecht zu halten. Ich wollte mir das Gesicht waschen, doch darauf wurde nichts. Der Mann nahm einen Waschlappen und wusch damit mein Gesicht. Ich verzog etwas das Gesicht. Ich hasste es wenn jemand das machte, schon als ich klein war, mochte ich es nicht. Ich hatte dann immer mit meiner Mutter diskutiert. Als Aiden dann schlussendlich das Bad verließ, ging ich auf Toilette und dann, nachdem ich mir die Hände gewaschen hatte, raus. Aiden telefonierte mit irgendjemanden. Scheinbar waren die Jungs oft beschäftigt, sonst würden sie nicht so oft telefonieren. Vorallen Zac, welcher fast immer am Handy war. Und ich glaubte nicht, dass er Spiele darauf spielte.

Als Aiden mich sah, Beendete er das Gespräch auf den kürzesten Weg und legte auf. Das Handy wurde auf den Nachttisch abgelegt. Unsicher stand ich im Raum und spielte mit den Zaum von Zacs T-Shirt. Auden ging zu seinen Kleiderschrank und holte dort ein T-Shirt von sich raus und warf es zu mir. Ich fing es auf und drehte mich mit dem Rücken zu ihn hin.

"Wie war das mit dem Verdecken?" Hakte der volltättoowierte nach.

"Wenn ich mich umdrehe, verdecke ich doch nichts mit den Händen." Meinte ich.

Ein unverständliches Murren war zu hören. Doch ich ignorierte es. Als ich das Shirt wechselte, viel mir auf, dass ich noch immer zitterte. Der Mann hatte sich schon ins Bett gelegt. Ich wusste nicht wirklich, was ich mit dem Oberteil machen sollte und legte es einfach auf einer Kommode ab. Eigentlich würde ich lieber auf den Boden schlafen, als mit ihn in einen Bett. Aber noch mehr Schmerzen wollte ich nicht ertragen.

"Komm." Forderte er.

Ich ging etwas unsicher zum Bett, wurde dann aber von ihn hineingezogen. Ich wollte etwas Abstand zu ihn aufnehmen, doch er schlang seinen Arm um mich, sodass ich halb auf seiner Brust lag.

"Wann bekomme ich das Schmerzmittel?" Fragte ich.

"Mh?" Er sah auf sein Handy.

"Kyle sollte bald kommen." Meinter er und schaltete den Fernseher an.

Mein Blick lag auf dem Handy, aber ich sah schnell weg. Wärend Aiden irgendeine Horrorserie schaute, schaffte ich es mich von ihn wegzubewegen. Ich legte mich an die Bettkannte, sodass ich meine Füße gerade so unter der Decke hatte. Die Tür wurde geöffnet und Kyle kam rein. Ich richtete mich mit schmerzenden Gliedern auf. Der Mann hatte die Spritze in der Hand.  Ich schrumpfte etwas mehr in meiner Haltung zusammen. Wieso mussten es immer Spritzen sein? Ich wehrte mich nicht. In diesen Moment hätte er mir auch Gift spritzen können und ich hätte es zugelassen. Zwar unwissend, aber ich hätte es zugelassen. Das Schmerzmittel fühle sich kalt an. Er drückte noch auf die Einstichstelle und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

"So ist es brav, Prinzessin." Lobte er.

Diesesmal konnte ich das Zittern durch die Spritze begründen. Der Arzt verließ das Zimmer und ich legte mich wieder hin und schloss meinen Augen. Im Hintergrund war eine Frau zu hören, welche schrie. Aber irgendwie schaffte es meine Erschöpfung, mich in den Schlaf zu zwingen.

Geisel - kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt