Eyes of Death [Naruto Fanfiktion]

Kapitel 16

"Hana-chan." Kohana richtete sich fragend von ihrer Arbeit auf. Sie hatte monatelang daran gefeilt Kanji in- und auswendig schreiben und erkennen zu lernen. Es hatte sie viel Zeit und Mühe gekostet-und sehr viele Pflaster, und zu sagen sie wäre nicht auch nur ein wenig stolz auf ihre Arbeit wäre wohl gelogen. Doch was dachte sich das Schicksal? Natürlich, ihre ganze Arbeit war fast vollkommen nutzlos.

Sie durfte ihre Augenbinde nicht abnehmen während andere in Sichtweite waren, was im Schluss bedeutete, dass ihr ihr Vater nicht auf die traditionelle Art die Kunst des Versiegelns beibringen konnte. All ihre Arbeit, die stundenlangen Schreibeinlagen vollkommen umsonst. Zumindest dachte sie das, als sie nun vor ihrem Vater saß.

Sie hatten vor wenigen Minuten ihr physisches Training, was hauptsächlich aus Rundenlauf und Kata's bestand, beendet und hatten sich nach einer kurzen Pause in dem kleinen Studierzimmer eingefunden, welches Minato kurzerhand in ihren privaten Unterrichtsraum umfunktioniert hatte.

Entgegen Kohana's Wissen lag vor ihr ein im Vergleich großes Blatt blanken Papieres, welches ihr Gesicht durch sein strahlendes Weiß leicht aufleuchten lassen ließ. Sie legte fragend ihren Kopf schief, sehr zur Belustigung ihres Vaters.

Er hatte lange versucht sich eine Möglichkeit auszudenken wie er seine Tochter in ihrem jetzigen Zustand trainieren sollte. Erst hatte er überlegt ihr zu gestehen, dass es nicht möglich sein würde für ihn ihr das Versiegeln beizubringen, solange sie das Siegel selbst nicht sehen konnte, oder in diesem Fall, das Blatt auf welches sie schreiben würde. Doch nach einigen Stunden der Grübelei und Beratung mit sowohl dem Hokagen, als auch Shikaku Nara-demjenigen von dem er sich offensichtlich zurecht eine wunderartige Idee erhofft hatte, war er doch zu einem Ergebnis gekommen.

"Ja, Otou-san? Wieso sind wir überhaupt reingegangen? Ich war mir sicher, dass du mir nach den neuesten Umständen wohl kaum noch das Versiegeln beibringen könntest." Stellte sie sofort infrage. Minato zuckte ertappt zusammen.

Natürlich war sie sich über diese Tatsache im Klaren gewesen. Immerhin würde nur ein Dummkopf glauben, man könnte blind Kanji schreiben und entziffern. Es war unmöglich. Schreiben war vielleicht noch eine Möglichkeit, doch das benötigte wohl Jahre. Was nützte es ein Siegelmeister zu sein, wenn man keine Siegel durschauen und auflösen konnte?

In den letzten Stunden, bevor er auf die schicksalhafte Mission aufgebrochen war, hatte ihr Vater ihr bereits einige Grundlagen beigebracht. Wie simple Siegel aufgebaut waren, was die Grundkanji darstellten und wie es einige Meister tatsächlich schafften komplexe Siegel von über 30 Zeichen auf nur 5 zu verringern. Es war unglaublich. Und sie setzte sich schnell das Ziel eines Tages auch auf solch einem Level stehen zu können.

"Das wäre bei normalen Menschen wohl auch der Fall." Begann Minato nach einigen Sekunden zögerlich, als er die gemischten Emotionen auf dem Gesicht seiner Tochter sah. Es war kein einfacher Prozess, den er mit Shikaku ausgearbeitet hatte, doch er glaubte daran, dass wenn jemand dieses Regime durchstehen würde, es seine Tochter war.

"Ich habe mich ausführlich mit Shikaku-san und Hokage-sama darüber unterhalten, und wir glauben eine Möglichkeit gefunden zu haben. Beziehungsweise hat Shikaku-san eine Lösung gefunden." Fügte er schnell an, als er die zweifelnde Aura ihrerseits verspürte. "Das dachte ich mir." Antwortete sie mit einem schiefen Lächeln. "Soll ich jetzt beleidigt sein?" schmollte der Blondhaarige mit einem Schweißtropfen an der Stirn. Alle Welt bezeichnete ihn als ein Genie und ausgerechnet seine Tochter zweifelte an seinen geistigen Fähigkeiten.

"Das war nur Spaß, Otou-san. Ich weiß doch, dass du unglaublich bist." Lächelte sie schließlich ehrlich, streckte jedoch schnell aufmerksam den Rücken durch. "Wie auch immer, was ist es für eine Lösung? Ich tue alles, um das Versiegeln doch noch lernen zu können." Ihre Hände lagen ineinander gefaltet auf ihrem Schoß, doch allein der Gedanke daran die Möglichkeit zu haben, dass Erkennungsmerkmal des Clanes ihrer Mutter zu erlernen und in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, ließ sie ihre Muskeln unterbewusst anspannen.