Kapitel 3

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Es passierte einige Monate später, als Kohana gerade ein anderthalbes Jahr alt geworden war, dass ihre neuen Eltern erneut vor einem Problem standen. Ein recht...amüsantes und ironisches Problem, aber dennoch ein Problem.

"Hana-chan, du weißt ganz genau das du noch zu jung für solche Bücher bist. Sie sind viel zu gewalttätig und außerdem würdest du sie eh langweilig finden." Argumentierte Kushina und nahm ihrer Tochter das Buch aus der Hand, dass sie fest an ihre Brust gepresst hatte. "Ich will aber keine öden Kindergeschichten mehr lesen Mama. Sie sind langweilig und unrealistisch. Außerdem haben wir keine anderen Bücher mehr und ich sehe nichts daran auszusetzen mehr über unsere Vorfahren zu lernen." Sagte Kohana, während sie versuchte das Buch über die vergangenen Kriege der Welt zurückzuschnappen.

"Kohana Fuyumi-Namikaze, ich werde dir nicht erlauben haufenweise Bücher über Kriege zu lesen! Du bist ein Jahr alt, verdammt nochmal, wo ist mein Baby hin." Kushina sank mit tränenüberströmtem Gesicht theatralisch zu Boden.

Minato sah mit einem Schweißtropfen an der Stirn über seinen Zeitungsrand hinweg, um das Dilemma vor sich zu begutachten. Seine Frau hatte sich dramatisch auf den Boden gelegt und seine Tochter stand mit dem trockensten Blick den er seit langem auf ihrem Gesicht gesehen hatte neben ihr. In einer flüssigen Bewegung schnappte sie sich das Buch zurück und setzte sich neben ihren Vater an den Frühstückstisch.

Ein tiefes Kichern verließ seine Kehle, als er den schmollenden Ausdruck auf dem Gesicht seiner überdramatischen und definitiv bipolaren Frau sah. "Minato, jetzt sag doch auch mal was!" Wie auf Kommando versteckte er sich wieder hinter seiner Zeitung, ein unschuldiges Pfeifen auf den Lippen.

"Immer stellt ihr euch alle gegen mich, echt jetzt." Schniefte sie erneut und stand mit hängendem Kopf auf um sich auf ihren eigenen Platz zu setzen. Dabei kam sie nicht umhin dem Buch in den Händen Kohanas einen tödlichen Blick zuzuwerfen. Ein Seufzen entrang Minato. "Schatz, wir wissen beide das das nicht so ist. Ich verstehe nur nicht wieso du dich so dagegen sträubst? Kohana ist nicht wie andere Kinder und das weißt du, ansonsten würde sie nicht mit eineinhalb Jahren lesend am Frühstückstisch sitzen."

Eine dunkle Aura breitete sich um Kushina aus, als sie ihren stechenden Blick auf ihren Minato richtete. "Und nur weil sie anders ist heißt das wir müssen sie aus ihrem Kind-sein reißen?" Diesmal war es Kohana die seufzte und das Buch schließlich an ihre Mutter weitergab. "Also gut, dann lese ich es eben wenn ich älter bin, aber mir ist trotzdem langweilig." Entschärfte sie die Situation, inzwischen an die heftigen Stimmungsschwankungen ihrer Mutter gewöhnt.

Plötzlich legte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. "Okaa-san? Wollen wir nicht zusammen in die Bibliothek gehen? Dann kann ich mir Bücher raussuchen die ich mag und du musst dir keine Gedanken darüber machen, dass ich etwas lese was ich nicht sollte. Wir können sogar Mikoto-san besuchen gehen." Schlug Kohana diplomatisch vor. Sie zwinkerte ihrem offensichtlich erleichterten Vater unauffällig zu, was er mit einem dankbaren Blick erwiderte.

Kushina bemerkte davon nichts, augenblicklich darin versunken über Mikoto und Itachi zu plappern und das sie ja so lange nichts zusammen unternommen hatten.

Kohana lächelte liebevoll über die kleinen Gepflogenheiten die seit dem einen Jahr in dem sie schon mit ihrer neuen Familie in einem Haushalt lebte eingekehrt waren. Das ständige brabbeln ihrer Mutter, die friedliche, liebevolle Ader ihres Vaters und ihr zum Glück einigermaßen ausgeprägte Sinn für Diplomatie um ihre Mutter zu beruhigen, wenn ihre bipolare Ader zum Vorschein kam.

Es fühlte sich immer mehr nach einem Zuhause an.

Ihr Zuhause.

Ihre Familie.

Eyes of Death [Naruto Fanfiktion]Where stories live. Discover now