Kapitel 35

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Am nächsten Morgen stand sie um Punkt 10 Uhr vor dem Sekretariatsschalter direkt gegenüber dem Eingang des Akademiegebäudes und wartete geduldig darauf, dass jemand sie abholte. Sie hätte ja gerne selbst nach dem Weg gefragt, doch leider, oder vielleicht zu ihrem Glück, war von der Sekretärin keine Spur und auch sonst trieb sich niemand zu dieser Zeit auf den Gängen herum.

Naruto hatte sie mit dem Versprechen so schnell wie möglich zurückzukommen in der Wohnung mit einigen Sprachübungen die er machen sollte zurückgelassen. Sie hatte erst vermutet er würde sich vehement dagegen wehren, doch entgegen ihrer ersten Einschätzung, hatte er sie mit einem 'Bis d' wieder da bist, bin 'ch der besteste Sprachsprecher den die Welt je gesehn' hat, echt jetz'!' aus der Tür geschoben.

Über...zeugend. Aber besser als alles was sie sich erhofft hatte, also beschwerte sie sich nicht.

Noch bevor Naruto am Morgen erwacht war, folgte sie einem selbsterstellten Trainingsregime, drehte einige Runden ums Dorf, machte ihre Kraftübungen und tanzte sicher durch ihre Katas. Ihre innere Uhr würde wohl für immer darauf gedrillt sein um vier Uhr morgens aufzuwachen, doch es störte sie kaum.

Immerhin gab es nicht besseres als die Nachklänge einer friedlichen Nacht aufzusaugen und in Energie für den nächsten Tag umzuwandeln. Zuhause angekommen duschte sie kalt, auch eine Gewohnheit, die sie sich nach Jahren des Waschens in einem eiskalten Fluss angewohnt hatte, und kramte mental nach allen möglichen Informationen und Rechnungen, die sie für den aufkommenden Test benötigen würde.

Was den akademischen Part betraf machte sie sich nicht sonderlich große Sorgen, es waren eher das Jutsutraining, dass ihr fehlte. Die einzige Art der Jutsuanwendung die Hokuro ihr beigebracht hatte war Doton, immerhin war ihr Clan quasi eins mit der Natur. Und das war es auch schon. Sie wusste das Jutsus wie das Shunshin oder Klonjutsus existierten, doch es half ihr nicht in der Ausführung. Während ihrer Zeit im Dorf hatten sie nicht mit ihrem Chakra herumexperimentieren wollen-es war sowieso ein Wunder in sich selbst, dass sie während ihres Chakrakontrolltrainings nichts und niemandem das Leben entzogen hatte.

Hokuro hatte es nach reiflicher Überlegung darauf geschoben, dass ihr Chakra entweder noch nicht tödlich genug entwickelt war, außerhalb von Stresssituationen verstand sich, um diese Folgen hervorzurufen. Inzwischen konnte sie das Problem mit Naturchakra lösen, aber wirklich, sie war froh, dass damals nichts Schlimmeres geschehen war.

Glück im Unglück.

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als ein Herzschlag sich ihrer Position näherte und mit einem einsichtigen Pochen einige Meter von ihr entfernt stehen blieb. Es war ein junger Mann, nur einige Jahre älter als Kakashi inzwischen sein musste, also kurz vor seinen Zwanzigern. Seine Haare dessen Farbe sie ohne das öffnen ihrer Augen nicht bestimmten konnte, sah sie doch alles nur in einem hellblauen Teint, fielen locker bis zu seinen Schultern, nur an seinem Hinterkopf schienen sie ein wenig abzustehen. Es erinnerte sie ein wenig an klein Sasukes Frisur, und sie unterdrückte gekonnt das amüsierte Schnauben, dass ihr beinahe entkam.

Er trug eine standardmäßige Chuninuniform, inklusive der Weste und einem Stirnband, dass locker um seinen Hals hing.

Sie wurde aus ihrer Musterung gezwungen, als er freundlich seine Stimme erhob. Allerdings schwang ein Unterton mit ihm, der ihr eigenartig vorkam. Als wäre es nicht...seine eigene Stimme aber dann wiederum doch. Es war seltsam. Sie schüttelte das befremdende Gefühl von sich und lächelte ihm freundlich mit einer angedeuteten Verbeugung entgegen.

"Du musst Kohana-chan sein, richtig?"

"Korrekt. Es tut mir leid, falls ich sie warten lassen habe." erwiderte sie höflich und deutete auf den leeren Stuhl in dem die Sekretärin sitzen sollte, oder der Sekretär, man konnte ja nie wissen.

Eyes of Death [Naruto Fanfiktion]Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz