Kapitel 10

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"Ne, Otou-san, wieso ist es so schrecklich das ich keine Freunde habe, aber bei ihm regst du dich nicht auf." Kohana blickte genervt zu einem grauhaarigen Genin auf, der ihren mit einem trockenen, aber gefährlichen Blick erwiderte.

Es hatte geklingelt, mitten in ihres Vaters ausführlicher Erklärung darüber wie Siegel grundsätzlich funktionierten und welche Variationen es gab. Sie hatte offensichtlich fleißig mitgeschrieben, doch nun wurden sie unterbrochen. Und sie war nicht sehr erfreut darüber.

"Hana-chan, sag sowas nicht. Kakashi ist...ein spezieller Fall." Erklärte er. "Otou-san, vor 2 Stunden hast du gesagt, ich bin auch ein spezieller Fall." Er seufzte. Und wieder fragte er sich wieso gerade sie mit einem viel zu hohen IQ für ihr Alter herumlief. "Das-vergiss es einfach. Was macht ihr hier, Obito, Rin, Kakashi?" Sie blickte neugierig zu den beiden Anhängern des Jungen, der sie aus ihrem Gespräch geklingelt hatte. Innerlich hatte sie bereits Vogelscheuche getauft, nicht nur seines Haares, sondern ebenso seiner Namensbedeutung wegen.

Es waren ein braunhaariges Mädchen mit violetten, über Kopf stehenden Dreiecken auf ihren Wangen. Sie schien ungefähr im Alter der anderen zu sein, obwohl der Grauhaarige etwas jünger wirkte, als seine Kameraden. Sie waren definitiv keine Freunde, da war sie sich sicher. Die Funken die zwischen ihm und dem schwarzhaarigen Jungen mit großen Gläsern auf dem Kopf flogen, waren dafür nur ein Anzeichen. Das andere war, dass er aus der tiefe seines Herzens bereute in deren Nähe zu sein. Was ebenso der Grund dafür war, dass sie ihn jetzt schon nicht leiden konnte. "Guten Morgen, Sensei! Wir haben uns nur Sorgen gemacht, sonst kommen sie nie zu spät zum Training." Stellte das Mädchen-Rin, schätzte Kohana, freundlich fest.

Sensei? Training? "Ja, sogar Obito war früher da, als sie." Die trockene Stimme des Grauhaarigen ließ an der Schläfe sowohl Obito's, als auch Kohana's aggressive Adern hervortreten. "Oi, was soll das schon wieder heißen, Bakashi!" Sein Blick wanderte gelangweilt zu seinem Schwarzhaarigen Teamkameraden. "Das was ich gesagt habe, Idiot. Das du immer zu spät kommst und unser Training aufhältst." Für einen kurzen Moment verzog sich das Gesicht Obito's zu einer gekränkten Grimasse, doch schnell nahm sein Ärger wieder Überhand.

"Wer glaubst du wer du bist, dass du so mit deinem Teamkameraden sprichst?" fragte Kohana entgeistert und trat ihm mit aller Kraft gegen sein Schienbein, das einzige in ihrer Reichweite. Sofort schnellte Kakashi's brennender Blick auf das kleine Balg vor ihm. Sie wagte es?

Eine mörderische Aura breitete sich um ihn aus, doch bevor er auch nur daran denken konnte ihr Respekt beizubringen, wurden er und seine Teamkameraden von einer Aura erstickt, die so potent war, dass er beinahe vergaß zu atmen.

Nicht vergaß-er konnte nicht atmen. Erschrocken blickte er zu seinem Sensei.

"Wie wäre es wenn wir uns alle beruhigen?" Die Köpfe der drei schossen blitzschnell auf und ab, und Kohana konnte sich nur erneut fragen, was überhaupt passierte. Fragend blickte sie zu ihrem Vater auf, und als sie seinen tödlichen Blick sah, konnte sie plötzlich verstehen, warum die drei so reagierten. Sie wusste nicht einmal das ihr Vater so...böse schauen konnte. Ja er war ein Shinobi, aber wenn seine Feinde diesen Blick zu spüren bekamen, dann konnte sie endlich nachvollziehen, wieso ihre Mutter ihr versichert hatte, er sei der stärkste Shinobi den sie kannte. Unglaublich. Und so jemand war ihr Vater? Nicht zu fassen, dass sie nie bemerkte das dort noch mehr war als nur der Mann der ihr jeden Morgen einen frisch gepressten Orangensaft vor die Nase setzte und ihr abends gute Nacht wünschte. Und ihr nun wohl Siegel beibrachte. Ob ihre Okaa-san auch so cool war?

Unbewusst hatten sich Sterne in ihren Augen gebildet, die die erdrückende Aura Minato's augenblicklich verringerte, als er sie bemerkte. Ein Schweißtropfen bildete sich an seiner Stirn, als er sich auf ihre Höhe kniete. "Und du Kohana, Schatz, man tritt nicht einfach fremde Leute-und auch keine Freunde- nur weil man nicht mit ihrem Verhalten zufrieden ist. Es gibt immer eine friedliche Lösung." Er tätschelte sanft ihren Kopf, als sie energisch nickte, und seufzte belustigt. "Gut, da das geklärt ist. Entschuldigt, dass ich zu spät bin, es ist etwas dazwischengekommen." Seine Augen schnellten kurz zu Kohana, die immer noch mit Sternen in den Augen ihren Vater bewunderte.

Eyes of Death [Naruto Fanfiktion]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt