Kapitel 44

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Der morgendliche Nebel Konohas waberte frisch über Wiesen, Wälder und Straßen. Es war still, nichtmehr ruhig genug, um als Symphonie der Nacht zu gelten, und doch nicht so überschwänglich wie der Tag es war.

Selbst die Vögel schliefen noch, als zwei schattige Silhouetten durch das Dunkel des frühen Morgens sprinteten, als hinge ihnen der Teufel an den Fersen. Trotz ihres Tempos machten sie kein Geräusch auf dem steinig-staubigen Weg der Konoha umringte.

"Also fehlt es dir an Ausdauer?" sprach die rechte Silhouette mit fragendem Unterton, ihr Körper in einen...einzigartigen Ganzkörperanzug gehüllt, der durch seine Farbe erstaunlich effizient mit dem Grün des umliegenden Waldes verschmolz.

Die linke Silhouette, ein kleines weißhaariges Mädchen mit schwarzer Augenbinde und ebenso schwarzer Kleidung, fragte sich, ob es Absicht war? Es würde den Shinobi jedenfalls in ein vollkommen neues Licht werfen.

"Mit der Flamme der Jugend die in dir brennt, sollte nichts eine Herausforderung darstellen!"

Oder auch nicht.

Sein Lächeln glänzte trotz der Dunkelheit der Nacht hell auf, und sie fragte sich ebenso was er wohl für Zahnpasta benutzte? Sie musste seinen Zähnen die Kraft geben selbst im Dunklen zu leuchten, wer weiß, vielleicht konnte sie sie in eines ihrer Siegel einarbeiten?

Eine Art tragbares Licht? Das kam definitiv auf die Liste.

"Es ist eher weniger, dass es eine Herausforderung darstellt, und mehr das ich nicht weiß wie ich die Grenze überwinden soll die mich blockiert." stellte sie trocken fest, während sie die Idee des neuen Siegels schnell in ein kleines Notizbuch notierte, ehe es wie von Zauberhand aus ihren Händen verpuffte. Offensichtlich das Werk eines weiteren Siegels.

"Hmmm..." Er legte nachdenklich Daumen und Zeigefinger ans Kinn und starrte gedankenversunken in den klaren Sternenhimmel—als würden sie nicht in einem Tempo rennen, dass den nächtlichen Nebel zu einer einzigen Staubwolke aufbauschen ließ.

"Sag, Kohana-chan. Hast du jemals bis an den Rand des Todes trainiert?"

Kohana weitete innerlich die Augen, gerade so verhindernd, über ihre eigenen Füße zu stolpern. "Uhm...nein? Ich habe so viel trainiert, das ich kaum Luft holen konnte, und jeder Muskel meines Körpers brannte wie die Hölle. Aber ich glaube nicht, dass du das mit der Schwelle des Todes meinst, Gai-san. Wieso?"

Gai zuckte unschuldig die Schultern. "Der effizienteste Weg seine Grenzen zu überwinden, ist sie so weit herauszukitzeln, dass man dem Tode nahe steht. Nicht die ungefährlichste, und wenn man genug Zeit hat, sollte man definitiv darauf verzichten, aber—"

Ein Seitenblick auf ihren begeistert geöffneten Mund, und das Lächeln, das ihre Lippen umspielte, war genug, um ihn in seinem Versuch zu stoppen, ihr von dem Training abzuraten.

Immerhin war es die Art und Weise wie er seit seiner Kindheit trainierte. Und er wusste wie gefährlich es war, seinen Körper so weit zu treiben, dass er rein aus Erschöpfung zusammenbrach und tagelang bewusstlos lag.

"Gai-san, du bist ein Genie! Wie bin ich nicht darauf gekommen? Herausfinden wie ich eine Grenze überwinden kann? Es gibt kein wie, ich zwinge mich einfach sie zu überwinden!" Sie machte einen winzigen Freudensprung in der Luft, ehe sie ihr Tempo noch erhöhte.

Erst gestern Abend hatte sie ihn darum gebeten sie zu trainieren, und er hatte ohne wirklich lange darüber nachzudenken vorgeschlagen sie solle einfach in sein Morgentraining einsteigen. Er hatte es nicht wirklich infrage gestellt. Bis jetzt.

Aber nun wurde ihm einiges klar, und er konnte nur mit einer Grimasse den Kopf schütteln. Er hoffte wirklich, dass er nicht ihr Todesurteil unterschrieben hatte.

Eyes of Death [Naruto Fanfiktion]Where stories live. Discover now