Kapitel 34

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Er hatte es noch nie gemocht früh aufzustehen.

Die Stille der Nacht war eine Sache die ihn beunruhigte, es erinnerte ihn daran, dass dort draußen viele Figuren lauerten, die nur darauf warteten aus den Schatten heraus zuzuschlagen. Menschen, die ihm wehtun wollten, die ihn hassten.

Er mochte es sehr viel lieber, wenn die Sonne schien, wenn er das Lachen der Dorfbewohner hören konnte, auch wenn sie ihn noch so wenig leiden konnten. Es erfüllte ihn mit Wärme, dass, auch wenn er litt, andere dennoch so viel Freude am Leben hatten.

Und deshalb hasste er es früh aufzustehen. Denn, bevor die Sonne vollkommen aufging, waren auf den Straßen keine zufriedenen Familien zu sehen, die er im Geheimen beobachten konnte, selbst wenn er wusste, dass er selbst niemals eine eigene haben würde.

Denn, bevor die Sonne vollkommen aufging, waren keine Händler an jeglichen Ecken und Kanten der Gassen und verkauften Dinge, die er sich nie in seinen kühnsten Träumen ausmalen könnte. Tücher mit exotischen Mustern, Ketten mit wundervollen glänzenden Steinen, in jeglichen Farben und Formen. Obst und Gemüse, dass er noch nie in seinem kurzen Leben gegessen hatte. Er wollte immer wissen wie diese orangenen, länglichen Stäbe schmeckten, die seine absolute Lieblingsfarbe trugen. Oder die roten Früchte, die so saftig aussahen, obwohl ihr innerstes über und über durchzogen war von gelblichen Kernen. Es gab so viele Dinge die er versuchen wollte, so viele Sachen die sein Interesse weckten. Doch-

Leider war er nicht dazu bestimmt ein solches Leben zu führen.

Und deshalb stand er einfach zu einer Zeit auf, zu der er nicht an seine miserablen Umstände erinnert wurde. Zu der er dankbar sein konnte für das Geld, dass ihm der alte Hokage gab, für das Dach über seinem Kopf und die zehn Minuten heißen Wassers, die er am Tag verbrauchen konnte.

Die Sonne war für ihn die Hoffnung, und gab ihm die Wärme die er von niemand anderem ans Herz gelegt bekam.

Doch, als er an diesem Morgen erwachte, selbst obwohl die Sonne schon weit am Himmel stand, musste er sich ein Lächeln auf sein Gesicht zwingen.

Denn ein kleiner Teil von ihm hatte gehofft, dass er nicht alleine aufwachen müsste.

...

"Musst du wirklich schon los?"

Kohana konnte sich einen Schweißtropfen nicht verkneifen, als sie versuchte Mikoto und Itachi von ihren Ärmeln abzuschütteln-was zu ihrem Verdruss alles andere als erfolgreich war. Fugaku bedachte seine Familie mit einem resignierten Seufzen, doch auch in seinem Herzen konnte die Fuyumi Erleichterung erkennen.

Er ließ es sich vielleicht nicht anmerken und zeigte es nicht so offen wie seine Frau, doch auch er hatte sie vermisst, und niemals den Glauben aufgegeben, dass sie zurückkehren würde. Auch wenn es noch so schwer gewesen war.

Immerhin wurden standardmäßige Shinobi nach sechs Monaten ohne Rückmeldung oder Lebenszeichen, als tot abgestempelt, und sie war vier ganze Jahre verschollen gewesen. Es war beinahe ein Wunder, und doch hatte sie nur erneut bewiesen, dass sie des Respektes würdig war, den er für die Tochter seines verstorbenen besten Freundes übrighatte.

Neben ihm saß ein kleiner, schwarzer Farbklecks, der die Situation mit einem verwirrten Stirnrunzeln bedachte, während er genüsslich an seinem Tomaten-Onigiri nagte. Wie aus dem Nichts war einfach ein seltsames Mädchen aufgetaucht, die seinen Bruder sehr gut zu kennen schien. Und er wollte sauer auf sie sein, dass sie ihm seinen Aniki wegnahm, doch gleichzeitig hatte sie ihm eines der besten Onigiris mit Tomaten gemacht, dass er je gegessen hatte und ihm keinen süßen Kakao, sondern lediglich neutralen Tee zubereitet- den, den er am liebsten mochte. Noch dazu kam der Fakt, dass sie sich seltsam...vertraut anfühlte? Obwohl er sich sehr sicher war, sie noch nie in seinem Leben gesehen zu haben.

Eyes of Death [Naruto Fanfiktion]Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin