Kapitel 49

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Genma rechnete mit dem Schlimmsten, als er plötzlich das knochenerschütternde Gefühl von Mordlust in der Luft verspürte. Sie war so potent, dass er, obwohl er ein aktiver ANBU war, beinahe vergaß zu atmen.

Sie war keine Drohung auf den Tod—sie war der Tod selbst.

Und das konnte besonders im Zivilviertel nie etwas Gutes bedeuten.

Dieser eine Gedanke war alles, was es brauchte, um ihn in Bewegung zu setzen. Doch nichts, was er sich ausmalte, hätte ihn auf das vorbereiten können, dass ihn am Ende dieser beklemmenden Aura erwartete.

Als er die Wohnung seiner Schülerin sah, bildete sich ein Knoten in seinem Magen.

Die Tür die zerkratzt und vollgeschmiert war mit—wenn er seinem Geruchssinn glauben schenken konnte—Schweineblut, ließ auch sein Herz in die Hose rutschen.

Und als er schließlich um die Ecke bog und in die einzige Wohnung eintrat, in der er inständig gehofft hatte, nicht den Auslöser des Schreckens zu finden, blieb es vollends stehen.

Es war kein Geheimnis, dass die Dorfbewohner Naruto fürchteten, doch dass es auf diesem Level war?

Die Wohnung sah aus, wie eine Szene direkt aus einem Horrorfilm gerissen. Nichts war mehr an seinem üblichen Platz; das Schweineblut besetzte jede ersichtliche Wand, als wollten sie ihnen einen grausamen neuen Anstrich verpassen und Habseligkeiten lagen verstumpft am Boden. Als wären sie nicht Erinnerungsstücke der Personen denen sie gehörten. Die Lampe an der Decke war ebenso aus ihrer Halterung gerissen worden und hing an einem dünnen, halb gerissenen Kabel in den Raum hinein. Funken sprühten alle paar Sekunden aus ihnen hervor, und vertieften das Bild eines wahrgewordenen Albtraums nur noch mehr.

War jemand verletzt? Ging es Kohana gut—

Nein, nein definitiv nicht. Wenn ihr vor Wut zitternder Körper nicht Beweis genug war, dann definitiv ihr brennender Blick in dem sich Blüten gefährlich langsam um ihre eigene Achse drehten.

Es war...beängstigend.

Nein. Beängstigend war die Vorstellung mit Anko auf eine Mission zu gehen.

Das hier, es war furchteinflößend. Anders konnte er die Sensation die seinen Körper durchfuhr nicht beschreiben. Wie seine Instinkte die er jahrelang auf Missionen schärfte ihn anschrien zu rennen.

Und das tat er ohne Widerworte, als sie ihm einen einfachen Grund gab sich zu verpissen.

Es war ihm vollkommen egal ob er seinen Hokagen aus dem Bett schälen müsste oder aus einem mitternächtlichen Bad; alles war besser als in ihrer erstickenden Aura zu ertrinken.

Zu seinem Glück war der Sandaime weder in seinem Bett, noch nackt in der Badewanne, überraschenderweise befand er sich noch immer in seinem Büro und blickte wie erstarrt auf eine Liste in seinen Händen.

Er ließ sie beinahe vor Schreck fallen als der Shiranui in voller ANBU Montur, nur seine Maske baumelte an seiner Kunai-Tasche, wie aus dem Nichts vor ihm auftauchte.

Genma dankte seinem Glück, dass der Hokage immerzu in weiser Voraussicht ein Fenster offenließ.

"Genma-kun, es ist spät. Soweit ich weiß, sollte deine Schicht schon vorbei sein?"

Die Liste landete stumm in einer Schublade, als Hiruzen den leichten Schweißfilm auf seiner Stirn vermerkte. Ebenso wie die Fahlheit seines Gesichts und den Blick in seinen Augen der wirkte, als wäre er dem Sensenmann gerade so von der Schippe gesprungen.

Er hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache.

"Kohana schickt mich—" Er verengte die Augen. "—sie wünscht eine Audienz. Auf der Stelle." Da lag ein Ton in seiner Stimme die dem Hokagen mehr als nur missfiel. Nicht aufgrund der Tatsache, dass einer seiner ANBU den Befehlen seiner eigenen Schülerin folgte. Oder dass sie einen Hokagen befehligte.

Eyes of Death [Naruto Fanfiktion]Where stories live. Discover now