Kapitel 7

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Als ich morgens wach wurde war Nick nicht mehr da. Aber er hinterließ wenigstens eine Nachricht.

Wieso ich so verwirrt war? Einfach. Nick ging nie Morgens zu Vorlesungen. Er war wie ich eher derjenige der Nachmittags eintrudelte.

"Da steckt doch ein Mädchen hinter.", sagte ich mir selbst, zerknüllte den Zettel und warf ihn elegant in den Müll.
Ich blickte auf die Uhr und fragte mich ob James jetzt in einer Lesung war. Ich wollte mich für den Vorfall entschuldigen.
Ich zog mich erst mal um. Sorgsam wählte ich einen roten Pullover und eine schwarze Ripped-Jeans.
An der Jeans befestigte ich ein kleines Kettchen und mein Portmanee.
Krampte mein Handy raus und wollte James fragen ob er Zeit hätte, doch mit einem Blick in meine Kontakte fiel mir jetzt erst auf das ich seine Nummer gar nicht hatte.
Ich steckte es wieder weg. Beim Verlassen meines Zimmer richtete sich meine Aufmerksamkeit auf den Boden vor meinem Bett. Das Kondom das mir Nick gestern gab war herunter gefallen und schaute nun halb hervor.
Eilig schnappe ich es mir und steckte es ein.
Schon bisschen lustig, dass wir die selbe Größe kauften.

Ich suchte in der großen Halle am Pinboard nach Lesungen für James Studiengang.
Auf gut Glück suchte ich eine Lesung auf, blickte durchs Fenster, sah ihn aber nicht.
Beim zweiten Versuch von einer Vorlesung über Pharmazie fand ich ihn dann.
Er saß relativ weit vorne und sah sehr konzentriert aus. Wieder trug er seine Brille und schien förmlich an den Lippen des Professors zu kleben.

Wie so ein richtiger Nerd hing er an dessen Lippen und schien den Professor nicht außer Augen zu lassen und why the fuck ärgert mich das gerade so?

Verärgert über mich selbst kniff ich die Augen zusammen, strubbelte durch mein blondes Haar und versuchte das Gefühl abzuschütteln.
Mein kleines Theater schien nicht ganz so unauffällig gewesen zu sein, denn durch das Fenster in der Tür konnte man mich wunderbar sehen.
Der Professor hatte mich gesehen, die Studenten ebenfalls, aber viel wichtiger war das auch James mich sah.
Ein ganz kleines Schmunzeln tauchte auf. Irgendwie wurde mir warm, sodass ich mich erstmal von der Tür entfernte. Tief atmend griff ich an meine Brust.

WAS WAR JETZT LOS? Beruhigt dich Maxi. Du bist kein Teenie girl.

Hinter mir hörte ich die Tür sich öffnen und dann wieder leise ins Schloss fallen.
"Na Zwerg, was treibst du hier draußen?"
James kam raus und legte seine Hand in meinen Nacken.
"Du glühst ja.", er Strich mir vom Haaransatz runter bis zu den Schultern.
Ich drehte mich um und sah ihm ins Gesicht. "Bist du krank?"
Ist er etwa besorgt?
"Nein.. Nein, ich bin nicht krank. Keine Sorge."
Aber je länger er mir ins Gesicht schaute, desto wärmer wurde mir.
Ich blickte weg, ich konnte seinem Blick nicht standhalten.
"Warte kurz.", er ließ mich stehen und holte seine Sachen aus dem Saal.
"Komm. Am besten wir gehen zu dir ins Zimmer. Du bist ganz rot und auch deine Wangen sind heiß."
Ich schüttelte aber nur den Kopf. Unfähig etwas zu sagen. Fasste ich mich kurz.
"Ich wollte eigentlich zu dir. Und mich wegen gestern entschuldigen."
Er nickte kurz und warf sich seine Tasche über die Schultern und schaute mich kurz an.
"Gut, wenn du meinst das es dir gut geht dann gehen wir zu mir?"
Die Frage freute mich. "Jap!"  Jetzt lächelte ich wieder und er sah erleichtert aus.
Ich war offiziell ein Teenie girl. Nein Spaß, dafür gab es viel zu viel in meiner Hose. Boy... Pretty Boy... Könnt ihr euch jetzt gerne vorstellen.

Zu meinem Pech liefen wir auf dem Innenhof direkt in Michelle rein.
"Ah Maxi, so früh wa.... Oh du bist James?", sie stutzte und blickte zu ihm rauf.
Michelle selbst war nur ungefähr 1,67m. Dementsprechend schaute sie richtig weit hoch. James hingegen hatte wieder der grimmigen Blick den jeder kannte und schaute runter.
Vielleicht war er sogar etwas grimmiger, als sonst.
"Und du bis?", er zündete sich eine Zigarette an und starrte sie fast nieder.
"Michelle, Maxis Freundin."
"Freundin?", mit erschrockener Stimme richtete er jetzt seine Aufmerksamkeit auf mich.
"Eine Freundin. Nur eine Freundin.", stotterte sie nun. Er war wirklich einschüchternd.
Er wirkte verstimmt, griff nach meinem Unterarm und zog mich an Michelle vorbei.
"Ah James, was ist los?", erst als wir das Unigelände verlassen hatten verlangsamter er seinen Schritt. Seinen Griff lockere er erst, als wir kurz vor seiner Wohnung waren.
"Tut mir leid.", er schaute auf meinen Arm. Ich zog den Ärmel etwas hoch und zusehen waren rote Abdrücke von seinen Fingern.

"Was zum Teufel sollte das?", den ganzen Weg nach oben schimpfte ich vor mir her.
"Michelle muss jetzt sonst was falsches denken und hat oben drein jetzt auch sicher fucking Schiss vor dir!", auch in der Wohnung angekommen hörte ich nicht auf.
"Der halbe Kampus denkt jetzt sicher ich wäre irgendeine Pussy die von ihrem eifersüchtigem Macker mitgerissen wurde!"
"Ah sagte doch schon das es mir leid tut.", mit einer erneuten Zigarette zwischen den Fingern setzte er sich ins Wohnzimmer.
Ich hingegen blieb vor ihm stehen.
"Also?", ich schaute ihn an, aber er schaute nun weg.
"Ja also was jetzt? Was war das?", bohrte ich weiter.
Er aschte ab und knurrte. "Hattest du was mit ihr?"
Tief seufzte ich. "Und wenn schon. Geht dich nichts an."
"Komm sag schon."
Wieso zum Teufel will er das wissen? Er weißt doch das ich gut und gerne irgendein Mädchen ficke.
"Sie hatte mir gestern einen geblasen."
Es fühlte sich falsch an mit ihm darüber zu reden, gerade wegen diesem seltsamen Anfall eben.
"Und was war mit deinem Problem. Gelöst?"
Ich schüttelte den Kopf. "Abgebrochen?" Ich nickte. "Und das heißt das du nicht gekommen bist?"
Kann er bitte aufhören darauf rum zu reiten? Aber wo er es jetzt angesprochen hat fällt mir auf, dass ich gestern vergaß zu wichsen. Ah naja egal schätze ich mal.

"Mir passte es einfach nicht okay.", sagte er nun endlich und klopfte auf den Platz neben sich.
Das verstand ich und setzte mich. Er begutachtete noch mal meinen Arm und die Rötung.
Sein Gesicht kam meinem Arm immer näher und ich spürte seinen Atem.
Er war richtig heiß. Es füllte sich fast so an, als würde es brennen.
Mein Herz pochte wirklich stark und ich versuchte mich zu beruhigen.
Dann berührten seine Lippen meine Haut. Ganz sanft ruhten sie kurz, lösten sich und platzierten sich erneut auf meinem Unterarm.
Es fühlte sich gut an, so sehr das mir mein Herz fast aus der Brust sprang.

Nope , nein... Nö, egal was ihr jetzt denkt. Nein.. Einfach nur nein.

Ich schüttelte mich aus meiner Transe, riss den Arm weg und sprang auf.
"Was soll das? Wieso tust du das? Nein, so einer bin ich nicht! Bist du..? Ich muss los, ich habe Vorlesungen. Sorry."
Ich lief raus aus dem Wohnzimmer, stolperte über seine Tasche und verlor den Inhalt meiner Hosentasche.
Panisch schnappte ich mein Handy und lief raus.
Ich lief die Straße lang, bog ab und lief weiter.
Vor der Uni blieb ich stehen. "Beruhig dich Maxi.  Beruhig dich. Beruhig dich dummes Herz!"
Es dauerte eine Weile bis es wieder ging. Ich setzte also wieder mein Grinsen auf und stolzierte zum Wohnheim. Dort holte ich mein Zeug und ging in jede Vorlesung für den Nachmittag. Bis zum Abend war ich abgelenkt.
So habe ich auch den Rest der Woche geschafft. Außerdem habe ich James bei jeder Möglichkeit gemieden.

"Hey Nick! Fang!", ich warf ihm Gummis zu.
Der Plan für heute Abend: Feiern, feiern bis nichts mehr ging.
Dieses Mal steckte ich auch mein Portmanee ein. Mein Plan James die ganze Woche über nicht zu sehen ging soweit auf bis meine verblödeten Freunde  unbedingt in die Bar wollten in der James, als Barkeeper arbeitete.
Ich machte das beste draus. Er sollte ruhig sehen, dass es Mädchen waren für dich ich mich interessierte.

"Und jetzt komm schon!", Nick drängte darauf mit mir ein Trinkspiel zu spielen.
Und ich gab auch schon relativ schnell nach.
Relativ schnell waren wir auch mächtig angetrunken. James hatte mir dieses Mal kein Zwangsstop auferlegt und das serviert was ich wollte, auch wenn ich merkte wie er mich nüchtern beobachtete.
Laut gröhlend lallten wir alle Lieder mit, die Mädchen tanzten auf den Tischen und rieben ihre Hintern an unserem Schoss.

In meiner Hose beulte es sich extrem. Ich konnte nicht anders. Glaubt mir es drückte so sehr in meiner Hose das ich es kaum noch aushielt.

"Komm mit Süße.", ich packte sie, lief an der Theke vorbei und gerade Wegs zu den Toiletten. Mir war alles egal, zog das Gummi über und hatte mit ihr leidenschaften Sex.
Bis zum üblichen Ablauf. Ist euch sicher auch schon klar. Gut nur das die Schnalle so besoffen ist, dass die absolut gar nichts mitbekam was ich mit dem Kondom da veranstaltete.

Um 03:21 war ich so betrunken das sich mein Blick langsam trübte und ich nach draußen taumelte. Ich kotzte vor die Tür der Bar und lief ziellos umher.
"Meine beschissenen Freunde.. Wo zum fuck... Sind die..", erschöpft lehnte ich gegen einen Zaun.
Erbrach noch einmal und ließ mich dann zu Boden gleiten.
"Kurze Pause... Kurz."
Es ist richtig kalt, aber ich mache hier ja nur eine ganz kleine Pause.

Partyboy -  Love MeWhere stories live. Discover now