Kapitel 8

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Mein Traum riecht so gut. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre ich von einem Zug überfahren worden, aber wenn das der Himmel war dann riecht es wenigstens gut.
Es hämmerte unaufhörlich in meinem Kopf und zu dem angenehmen Geruch aus salzigen Meeresduft mischte sich dumpfer Rauchgeruch. Dieser roch weniger gut, aber es störte nicht wirklich.
Ich hatte keine Ahnung wo ich war oder wieso es so roch schaffte es aber auch nicht die Augen zu öffnen.
"Maxi.", die Stimme von Nick drängte durch die Stille.
Und auch das warme Gefühl kam endlich wieder. Vorher war mir so kalt.
"Maxi. Ein Glück. Dir geht es gut.", ich sah wie Nick vor Erleichterung schmunzelte. Zumindest dachte ich das er schmunzeln würde. Ich schaffte es nämlich gerade so meine Augen zu öffnen.
"Wo?", ich versuchte zu sprechen, aber mein Hals schmerzte als würde ein Feuer darin wüten.
"Warte ich gebe dir was zu trinken.", Nick reichte mir eine Sportflasche.

Merkt euch das. Eine Sportflasche hat den perfekten Trinkaufsatz für jemanden in meinem Zustand.

"Was ist das?", ich schmeckte eine süßliche Flüssigkeit. Süß und fruchtig, aber Saft war es nicht.
"Keine Ahnung das ist so ein Medizinzeug."
Nick half mir mich aufzurichten und hielt mir prompt eine Tablette, für den ächzenden Schmerz, in meinem Kopf hin.
"Wo bin ich?", ich konnte mich einfach nicht orientieren.
"In unserem Zimmer.", hielt sich Nick kurz. Wohlwissend das ich nicht viel denken konnte.
"Wie?"
"Ehrlich, du weißt nichts mehr?", Nick sah mich schuldbewusst an. Ich konnte aber nur den Kopf verneinent schütteln.

"Ach ich hätte bei dir bleiben sollen.", traurig legte er den Kopf auf die Matratze vor mir. Ich verstand absolut gar nichts mehr. Viel mehr erinnerte ich mich nur noch an das Trinkspiel. Alles andere war weg. Futsch einfach so.
"Ich hab mich von Toni belabbern lassen und bin mit ihm raus einen Rauchen, also nen Joint, als ich wieder kam warst du weg. Ich hab dich überall gesucht."
Während er erzählte legte ich mich wieder gemütlich hin. Das Atmen fiel mir schwer. So schwer das ich Husten musste. Als ich mir an die Stirn fasste glühte ich richtig.
"Du hast Fieber. Weiß Gott wie lange du in der Kälte rumgelegen hast."
"Hatte ich? Ich weiß nichts mehr.", wieder hustete ich und gleichzeitig wurde mir furchtbar übel. Aber zum Glück war mein Magen wohl so leer das nichts kam.
"Mhm... Hast du und du hattest wohl auch Glück dass James dich fand. Er hat dich hier her gebracht."
Als Nick seinen Namen erwähnte wollte ich auf der Stelle hochfahren, doch der Schmerz im meinem Kopf verhinderte das.
Alles, einfach alles tat weh.

Noch mehr schmerzte aber der Gedanke, dass James mich wieder mal in einem ziemlich erbärmlichen Zustand gefunden hat. Und zusätzlich das er mich hier her getragen hatte.
Wieso aber nicht einfach zu sich?

"Nick, hat er was gesagt? Also wieso er mich herbrachte?", ich merkte wie mein Gesicht rot wurde und nicht wegen dem Fieber, deshalb legte ich den Arm über meine Augen.
"nhnh hab ich auch gefragt, aber er meinte das würdest du wohl lieber wollen. Ist was passiert zwischen euch?"

Er ist mein bester Freund, wenn nicht mit ihm dann mit wem sonst sollte ich reden.
Außerdem habe ich doch auch nichts getan. Aber ich würde dann James verraten. Würde ich das? Hält er es überhaupt geheim?

Da ich nicht wusste ob James offen zu seiner Homosexualität stand oder nicht hielt ich lieber die Klappe, schüttelte den Kopf und vermiet es Nick anzusehen.
"Die Medizin, ist die von ihm?"
"Hä? Ah ja die hat er vorhin vorbei gebracht. Hey Maxi. Ich stell dir alles hier auf deinen Tisch. Kann ich dich alleine lassen?", Nick klang etwas schuldbewusst.
"Ja mach ruhig.", um ehrlich zu sein wollte ich auch alleine sein.
Ich wusste nicht wieso mir langsam Tränen hochstiegen, aber ich war froh das Nick mich erst mal alleine gelassen hatte.

Der gestrige Abend war vielleicht viel zu heftig. Ich hatte schon häufiger Abstürze, aber dieser war besonders heftig.
Ich überlegte kurz wieso. Kam aber zum Schluss, dass es dieses Mal nur so heftig war wegen der beschissenen Kälte.
"Hätte ich mich nicht erkältet ginge es jetzt wieder.", murmelte ich und ließ die Tränen einfach laufen.
Ich fühlte mich auf so vielen Ebenen einfach nur fucking grausam.
Ich hatte keine Kraft für mein Lächeln, fürs  hinsetzen schon gar nicht. Deshalb betete ich dafür jetzt nicht pissen zu müssen.

Euch wird jetzt wohl klar sein, dass mein sündhaftes Leben Gott wahrscheinlich erzürnt hatte, denn meine Gebete wurden natürlich nicht erhört.
Yippi, ich musste pissen wie ein Elch.

"Okay Maxi, du schaffst das. Das Bad ist nicht so weit weg. Nur aus der Tür raus, rechts 3 Meter und dann bist du da...", sagte ich zu mir selbst. Ich musste mir tatsächlich Mut zusprechen.
Froh darüber, dass mich keiner sah hatte ich es endlich geschafft mich aufzuraffen. Ich stand auf wackeligen Beinen und taumelte zur Tür. Hier hielt ich ein kleines Päuschen.
Mit neuer Kraft schaffte ich es auch tatsächlich zum Bad und anschließend auch wieder zurück.
3 Meter hin und 3 Meter zurück hatten mich völlig erschöpft.
Mein Bett war gerade der einzige Ort an dem ich sein wollte.
Ich wollte Ruhe und Entspannung. Diese Ruhe wurde aber je unterbrochen, als mein Handy schrill aufjaulte. "Verfickte Scheiße, wehe wenn das Toni ist.", ich griff danach dem plärendem Teil und sah lediglich eine unbekannte Nummer. "Hallo?", es kostete echt Kraft.
"Gut zu hören das du noch lebst, Zwerg."
Mit aufgerissen Augen starrte ich an die Decke. "James?!", meine Stimme überschlug sich fast.
"Mhmh, ich wollte nur hören wie es dir geht. Warst echt übel dran. Fast hätte dich ins Krankenhaus gebracht."
Ich wussten nicht was ich sagen sollte, deshalb herrschte erst mal eine Weile Stille, dann sprach er weiter.
"Hoffe es war okay, dass ich dich ins Wohnheim brachte. Ich dachte du würdest sicher nicht zu mir wollen."
Wollte ich nicht oder? Nein sicher nicht. Nein. Vielleicht. Nein nein wollt ich nicht.

Dann war es wieder still. "Ah ja sry wegen dem neulich. Ich habe wohl irgendwas falsch interpretiert. Wird nicht noch mal vorkommen. Versprochen.", seine Stimme klang so unheimlich ruhig, sie beruhigte mich. Gleichzeitig machte sie mich auch traurig.
"Mir tuts leid. Ich hab etwas heftig reagiert.", endlich fand ich ein paar Worte. Aber dieses Mal wer er es der schwieg.
"James?", fragte ich nach. Er war noch da. Ich konnte hören wie er an einer Zigarette zog.
"Nimm deine Medizin Maxi. Bye.", sagte er endlich und dann tutete es mir nur noch ins Ohr.
Er hatte aufgelegt.

Meine Reaktion war wohl wirklich etwas heftig ausgefallen. Ich hätte einfach nein sagen können. Stattdessen bin ich aufgesprungen und weggelaufen, als hätte  mich ein wildes Tier angefallen, dabei hatte er nur meinen Unterarm geküsst.
Ich hab seine Gefühle wohl wirklich verletzt. Ihr könnt mich auch gerne in Trampel umbenennen, denn ich habe erst jetzt darüber nachgedacht wie er sich wohl fühlte.

"Wird nicht wieder vorkommen... Heißt das er wird mich nicht anbaggern oder das er mich nicht mehr sehen mag?", ich seufzte und setzte mich. "Nimm deine Medizin sagte er... Er war hier und brachte Medizin. Fiebermittel, was für meinen Husten, Schmerzmittel und dieses komische Zeug.", auf einer Packung im Mülleimer stand das es eine Elektrolytlösung war. Trostlos starrte ich auf meine Hände, speichert noch schnell seine Nummer und legte mich wieder schlafen.
".... Und dabei sagte er doch noch ich solle besser auf mich aufpassen.", ich murmelte mich in den Schlaf.

Partyboy -  Love MeWhere stories live. Discover now