Kapitel 43

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Oh bitte Gott, lass es jetzt nicht wieder zu einer Katastrophe kommen! Was hab ich meinem Schöpfer den nur getan? So mies hab ich mich doch nicht verhalten, dass ich andauernd zittern muss. Oder? Leute kommt schon ich hab mich in letzter Zeit doch gut benommen.

Überrascht und leicht überfordert betrachtete ich die schwarzhaarige Frau.
Ihre Lippen waren wieder so rot geschminkt wie an dem Tag, als ich sie zum ersten Mal im Café traf.
Doch nun, da sie sich als seine Tante rausstellte, betrachtete ich sie genauer.
Eine schöne Frau eigentlich. Sie war zwar schlank und flachbrüstig, hatte aber eine breite Hüfte. Der Körper wie eine Sanduhr geformt. Man konnte es deutlich erkennen, auch unter dem Strickkleid.
Sie hatte eindeutig Geschmack, einzig die Stiefel waren gewagter. Knielang mit braunem Karomuster.
Je länger ich sie betrachtete desto besser gefiel es mir. Auf dem ersten Blick war es weniger schön, aber irgendwie war es eine  Art Style der eben nicht von vielen getragen werden konnte.
"Bist du so überrascht mich zu sehen, dass dir nichts außer Starren überbleibt?", besagte Tante Jill legte ihre Hand an meinen Oberarm und drückte leicht zu.
"Hihi, kräftig mhm?"
Letzteres riss mich aus meiner Gedankenblase. "Ähm bitte?", ungewöhnlich stotterte ich schon fast und man hätte tatsächlich an meiner Intelligenz zweifel können. "Maxi, das ist meine Tante Jill, sie ist die Schwester meines Vaters.", James klärte mich etwas auf und widmete sich dann seiner Tante. "Wieso hast du nicht gesagt das du kommst? Kaffee?", James begleitete sie ins Wohnzimmer und sah zu wie sie sich aufs Sofa setzte. Direkt sortierte sie ein paar Kissen und lehnte sich gemütlich, aber auch elegant zurück.

Es war offensichtlich das sie die Schwester seines Vaters war. Sie legte scheinbar auch viel Wert auf ihre Wirkung nach außen.

"Ich mach welchen. Ich weiß ja was sie mögen.", ungeachtet dessen das James gar nicht wusste woher ich sie kannte oder sie mich, lief ich zur Küche und bereitete bereits einen Cappuccino vor.
"Ich war lange nicht mehr hier mein lieber, süßer, kleiner Neffe." Sie lächelte und drückte ihn sofort, als er sich neben sie setzte. Peinlich berührt umarmte er sie ebenfalls setzte aber zum Protest an. "Nun so klein bin ich nicht mehr, aber ja du warst schon lange nicht mehr da. 2 Jahre oder so."
Sie überlegte kurz. "Mhmh kommt hin. Ich war hier, als du dein Studium gerade angefangen hast und jetzt hast du schon 2 Jahre geschafft. Wie lange dauert dein Studium noch?"
Sie griff nach der Tasse, die ich ihr reichte und sah kurz hinein. "Noch ca 4 Jahre. Da ich praktisch in der Uniklinik arbeite ist es etwas anders geregelt, als ein bloßes Studium."
Sie nickte verständigend und trank nun. "Ah so gut wie immer, Maxwell."
"Kann ich was fragen?", ich betrachtete ihr Lächeln. Der Mund lächelte, aber ihre Augen nicht. "Mhn Natürlich."
"Sie wussten doch genau wer ich war oder? Ich meine, sie waren doch niemals zufällig in dem Café. Nicht beim ersten Mal und danach auch nicht oder?" Amüsiert stellte sie die Tasse ab und griff an James Oberschenkel. "Na dumm ist er ja nicht. Dein Vater, mein lieber kleiner Neffe, hat das auch angemerkt. Er sagte 'cleverer, als erwartet' und ich wollte das selbst sehen, man hörte ja hier und da von Eskapaden." Jetzt zwinkerte sie mir zu und zum ersten Mal waren mir meine Partynächte nicht nur peinlich, sondern schämte ich mich auch so sehr, dass ich das Gefühl bekam ganz klein zu sein.
"Ja nunja, das ähm ja das war mal. Das war alles mhm.. Ich denke ich..."
Ich wusste mich nicht zu rechtfertigen.

Muss ich das überhaupt? Ich bin 19, mit 19 macht man auch mal unklug Dinge!

"Schon okay Maxi, du musst meiner Tante gar nichts erklären. Sie zieht dich nur auf."
James stand auf und setzte sich nun neben mich. Er legte den Arm um meine Hüfte und lächelte. Ich hatte das Gefühl jetzt etwas sicherer zu sein. "Wie meinst du das?" Wie ein verwirrtes Kind blickte ich nun hin und her.
"Ahaaaa! Oh mein Gott, dass ist zu süß. Tut mir furchtbar leid Maxwell oder Maxi? Kann ich Maxi sagen?", Tante Jill wippte lachend hin und her. "Als mein Bruder anrief und mir von dir und James erzählte, wie furchtbar unangemessen James sich verhielt... Da musste ich unbedingt herkommen und mir das selbst ansehen!"
Jetzt saß eine Frau vor mir die nicht nur mit dem Mund lächelte, sondern auch herzlich mit den Augen. "Habe ich etwas nicht mitbekommen? Was zum Teufel ist hier los?", ungehalten gestikulierte ich herum und kam mir völlig verarscht vor.

Partyboy -  Love MeOn viuen les histories. Descobreix ara