Kapitel 25

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Mit hoch rotem Kopf war das erste was ich am Samstag Morgen tat eine Putzorgie im Bad zu veranstalten.

Ich habe meinen Höhepunkt an Widerlichkeit erreicht. Ich ekel mich vor mir selbst und James? Er stellte mir Wasser und Kopfschmerztabletten neben das Bett.
Ich schäme mich so.

Auf dem Küchentisch hatte er extra einen Dienstplan liegen gelassen und markiert, wann er in der Uniklinik war. Heute war so ein Tag.
Es nahm uns den Samstag, Abends wäre er auch arbeiten.
Das erste was mir beim Anblick seines Plans in den Sinn kam, war dass wir uns weder ausgesprochen hatten, noch klar war inwiefern er mit Professor Han zusammenarbeiten wird.
Da ich keinen Hunger hatte lenkte ich mich mit lernen ab. Bald müsste ich eine Arbeit abgeben, die ich vielleicht zur Hälfte fertig hatte. Die andere Hälfte lag also noch vor mir.
Mit Laptop und Büchern bewaffnet setzte ich mich an den Küchentisch, konnte mich aber nur schwer konzentrieren und einiges verstand ich auch nicht.
Als gäbe es eine magische Verbindung unter den Dummen, erschien eine Nachricht in WhatsApp. Viel mehr 4 SOS Zeichen von Nick.
Er hatte ähnliche Probleme, also lud ich ihn kurzerhand ein um wie gewohnt zusammen zu lernen. Manchmal hätte man denken können Nick und ich würden jeder eine Hälfte von einem Gehirn haben.

Sicherheitshalber schrieb ich James eine Nachricht darüber, nicht das er nachher deswegen meint ich wäre nicht besser als er.
Tja James... Er wird es sicher nicht sofort lesen können, aber ich hab es gesagt. Gerissen nicht wahr? Ich werde hier nicht der Dumme sein.

15 Minuten später trödelte Nick ein und sah vollkommen verzweifelt aus.
"Maxiii Oh Maxiii!", kaum die Tür geöffnet fiel er mir um den Hals und spielte die Dramaqueen.
"Lass los du Gestörter!", ich lachte und boxte ihm gegen die Rippe.
"aah das tut weh!", noch dramatischer hielt er sich die Stelle.  "Heul leise! Ich weiß genau, dass du keine Schmerzen mehr hast.", sagte ich und grinste.
Jetzt saßen zwei Idioten an einem Tisch und versuchten verzweifelt weiter zu kommen.
"Ich hab Hunger.", stöhnend hing Nick im Stuhl. "Du hast immer Hunger, außerdem haben wir erst 4 Seiten geschrieben.", mein Protest verhallte unter seinem stetigem Gejaule.
"Gut, bestellen wir?", ich betrachtete nun einen fröhlich strahlenden Nick.
"Aber bis das Essen da ist machen wir noch etwas!", forderte ich.

Gesättigt, etwas schlauer als vorher und zufrieden mit uns selbst schlossen wir die Bücher, speicherten dreimal hintereinander unsere Dateien auf drei verschiedenen Medien.

Sicher ist sicher. Ginge die Arbeit verloren würde ich wie ein Baby heulen!

Nick und ich hatten die Zeit komplett vergessen und auch das James jetzt heim käme.
"Bin wieder da!", aus dem Flur rief James wuer durch die Wohnung und das Poltern seiner Schuhe verriet, dass er keine Kraft hatte sie ordentlich auszuziehen.
"Ich bi....", er stockte mitten im Satz, als er Nick in seiner Küche sah.
"Hi.", ruhig, aber etwas eingeschüchtert hob Nick seine Hand und grüßte James.
"Ich hab dir geschrieben.", ich zeigte auf seine Hosentasche, wissend das sein Handy darin war.
"Ich glaub dir.", er seufzte, kam auf mich zu und küsste mich.

Nennt mich kleinlich, aber das er mich vor den Augen von Jemand anderen küsste war ein Highlight.
Das kam bis jetzt noch nie vor, aber das er das ausgerechnet vor Nick tat war kein Zufall. Wer das als 'Zufall' sieht muss blind sein.
Dieser Machtkampf ist anstrengend.

Nick saß einfach nur da. Ich sah wie er den Kuss beobachtete, aber wegsah als James Blick ihn traf.
"Wart ihr fleißig?", er sprach mit Nick und ließ ihn nicht außer Augen.
"Ja, verdammt fleißig.", Nick stand auf und sammelte all seine Sachen zusammen.
"Ey Maxi. Michelle fragte ob wir nicht wieder alle zusammen um die Häuser ziehen wollen."
Nick klang etwas nervös, grinste aber weiter.
"Mhm sicher, schreib mir später."
Ich blickte zu James, aber er widmete sich mit gewohnt neutraler Miene meinen übrigen Pizzastücken.
"Auf Wiedersehen Nick."
Nick schien fast fluchtartig die Wohnung zu verlassen.
"James, das war etwas feindselig oder?", ich betrachtete ihn. Seine Körperhaltung verriet wie angespannt er war.
"Komm mit."
Ich hatte etwas Mitleid mit ihm und griff nach seiner Hand.
Gezielt führte ich ihn ins Wohnzimmer und er folgte mir einfach.
"Setz dich.", befahl ich ihm, aber er musterte mich einfach nur.
"Maxi es tut mir leid, ich....", er wollte etwas sagen, aber da griff ich schon erneut nach seiner Hand und zog ihn an meine Seite.
"Können wir das bitte lassen?", meine Frage verwirrte ihn etwas, aber ich war es leid und die Tatsache das wir beide eine gewisse Dominanz hatten half uns nicht weiter.

Partyboy -  Love MeWhere stories live. Discover now