Kapitel 26

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Aus eiskalt wurde stickig war. In der Schmiede drängte sich Mensch an Mensch. Bereits jetzt waren einige Weiber voll, zumindest im 'Wuhu' - Modus.

Normalerweise hasse ich solche Clubs. Das erste was man macht ist 10 Minuten damit zu verschwenden seine Jacke abgeben zu wollen. Außerdem hab ich so auch schon dutzende Jacken verloren, weil ich die Marken gerne mal verliere.
Lebetwohl ihr Jacken, ein glücklicher Finder wird euch sicher auch abholen und lieben.

"Bar?", brüllte mir Nick entgegen. Direkt nach der Garderobe schoben wir uns alle erst mal in diese Richtung.
Toni zeigte sich mal großherzig und schmiss ne Runde.
"Danach gehts an den Vodka!", Nick brüllte und war im Begriff welchen zu holen.
Augenblicklich griff ich nach seiner Hand um ihn zu stoppen.
Er stoppte auch, aber blickte nur an mir vorbei.

"Ahm.", ich stotterte, als ich sein verschämtes Gesicht sah und ließ seine Hand sofort los.
"Ahm für mich nicht, ich kann heute nicht so viel trinken.", die Aussage führte zu verwirrten Blicken.
"Was los Maxi? Jetzt sag mir nicht dein Lover hat es dir verboten!", über sich selbst lachend schüttete Toni den letzten Schluck, aus seinem Glas, herunter.
"Toni!", Michelle schubste ihn leicht zur Seite, was aber nur ein leichtes schwanken, bei ihm, verursachte.
"Was denn?", lachte er weiter und sah mich dann an. "Du veränderst dich Maxi, seit du mit Mister Verantwortungsvoll zusammen bist.", er grinste mich an, fuhr mit der Hand durch sein kurzes Haar und warf mir einen Blick zu, der mich komplett fokussierte.
"Toni hör auch. Außerdem würde dir das auch gut tun.", sagte Michelle zu ihm und trank ebenfalls denn letzten Schluck aus ihrem Glas.
"Hör nicht auf den Maxi! Ich finde es gut!", von Michelle kam wie immer Zuspruch.

Verändere Ich mich wirklich so krass? Blödsinn. Das einzige was sich verändert hat, war die Tatsache das ich endlich richtige Orgasmen hatte! Sry aber das geb ich nicht mehr her.

"Könnt ihr mal die Klappe halten? Nein verdammt, aber meine Eltern kommen morgen.", ich brüllte gegen die Musik an. Der DJ hatte einen richtig guten Song aufgelegt und die Bässe dröhnten bis zum Anschlag.
Der Song riss uns alle auf die Tanzfläche und es dauerte nicht lange bis die ersten Mädchen sich nicht nur zu uns gesellten, sondern auch offensiv flirteten. Wir hatten nur unseren Spaß, tanzten zusammen und feierten den Beat.
Ab und zu blickte ich zu Nick, er hatte wohl den Plan sich wie früher mit einem Mädchen abzulenken.

Naja wenn es klappt, why not. Soll er sie halt flachlegen.
Sie war auch sein Typ und bot sich ihm förmlich an.
Beschäftigte ich halt solange ihre Freundin. Wingman!

Ich tanzte mit einem recht hübschen Mädchen. Braunes Haar bis zu den Schultern, eine Seite etwas länger.
Ziemlich aufwendig geschminkt und überall glitzert es.
Je mehr sie mit mir tanzte, desto mehr wusste ich, dass auch ich danach glitzern werde.
Ich fluchte innerlich, ließ es mir aber nicht verderben zu feiern.
Irgendwann aber war ich total erschöpft, ließ von ihr ab und sah Nick aus der Ferne wieder aus den WCs zurück kommen.

Super timing.

"ey ähm....du... Ich komme gleich wieder.", sie nickte und tanzte noch weiter.
Wir beide wussten allerdings das weder ich wiederkommen würde, noch das sie auf mich warten würde.
Ich drängte mich in Nicks Richtung und tat mich damit sichtlich schwer. Es wurden immer mehr Menschen, immer heißer und enger.
Es dauerte gefühlt eine halbe Stunde bis ich ihn erreichte und eine weitere Ewigkeit bis wir es schafften die Bar zu erreichen.
"liefs?", ich hielt mich kurz, zu laut war unsere Umgebung.
Nick hielt sich kürzer und hielt grinsend einen Daumen hoch.

Ich glaube es jetzt mal. Hoffe zumindest das es gut lief. Ich hoffe es wirkliche. Er ist doch keiner der auf Typen steht. Es ist von ihm sicher nur eine... Ach...

Ich ertappte mich bei dem Gedanken ihn abzustempelt. So wie meine Eltern mich, so wie James Vater ihn. Ich fühlte mich grausam, beschloss aber es mit Bier runterzuschlucken.
"Auf Ex!", rief ich und wir stießen an.
Wieder durchs Gedränge fanden wir endlich Michelle und Toni wieder. Sie hatten doch tatsächlich einen der heißen begehrten Sofas in der Chill area ergattert, dort war es etwas ruhiger und man konnte sich unterhalten.
"Puh mir ist so fucking heiß.", stöhnte ich und wedelte mit meinem Hoodie Luft an meinen Bauch.
"Ich hab euch schon vermisst. Wo wart ihr zwei Süßen denn?", Toni schwang den Arm um Michelle und lachte. In der einen Hand seine angeheiterte Freundin, in der anderen einen Cocktail.
"Fick dich Toni. Wieso musst du immer so ein Bastard sein?", ich betrachtete Nick wie er wild mit Toni anfing zu diskutieren und davon erzählte wie er das Mädel von eben geknallt hatte.
"Ahahaha ja schon gut Junge. Aber mal was anderes. Ich will es unbedingt wissen.", Toni ließ Michelle von seinem Glas trinken und nahm dann selbst einen Schluck.
"Maxi! Jetzt erzähl schon. Wie läuft das bei dir. Fickst du ihn oder er dich? Toys?... Ich wette du schluckst!", Toni freute sich wie ein kleines Kind über ein Bonbon. Ich hingegen hätte ihm direkt ins Gesicht schlagen können.
"Geht dich ein scheiß an Junge.", ich rollte mit den Augen, aber naja so war Toni eben.
"Komm schon! Wäre das nen Mädel hättest du schon längst jedes schmutzige Detail erzählt!", Toni beugte sich vor und zeigte dann auf Nick. "Hab ich recht?"

Nick der Mistkerl nickte und fiel mir total in den Rücken. Dem geb ich nochmal einen aus!

"Das ist was ganz anderes!", versuchte ich mich zu verteidigen, aber jetzt wurde das betrunkene Prinzesschen wieder munter und sprang mit in die Diskussion ein.
"Ach erzähl schon, komm Maxi. Ihr habt doch sicher guten Sex. Hatte bei uns ja nicht so geklappt!", Michelle lachte und grinste Toni frech an.
Jetzt wirkte Toni angepisst, fasste sich aber wieder. "Ach konntest meine Freundin nicht bumsen!", er lachte laut und spülte den Cocktail nach.
"Hast wohl schlapp gemacht hä? Na hoffentlich machst bei deinem James nicht schlapp."
Er lachte, Nick lachte, Michelle lachte, nur Ich wurde sauer. Das dröhnen der Bässe in meinem Ohr brachte mein Blut zum kochen.
"Sicher nicht, bei ihm hab ich wenigstens endlich Orgasmen!", schrie ich und im selben Augenblick wie ich das sagte realisierte ich meine Worte auch schon. Riss die Augen auf und starrte in 6 Augen die mich staunend ansahen.
Es waren nur Sekunden in denen nur die Musik und die Menschen zuhören waren, bis Nick endlich was sagte.
"Verarscht du uns? All die Jahre, die unzähligen Weiber und du hast nicht einmal abgespritzt? Das nen Witz oder?", Nick fing an zulachen. Es war die Art von Lachen das Mensch hatten, wenn sie sonst keine Ahnung hatten welche Reaktion sie zeigen sollten.
Toni hingegen lachte, weil er sich köstlich amüsiert. Michelle starrte mir einfach nur mit offenem Mund in den Schritt.
"Ernsthaft, deshalb bist du damals nicht bei mir gekommen? Und ich dachte das lag an mir!"

Super wenn sie nun erleichtert war. Ich will hier nur weg!

Je länger ich mich in dieser Situation befand desto mehr spürte ich Panik in mir.
"Ich muss hier raus!", rief ich und sprang sofort auf.
"Maxi warte!", hörte ich Nick noch rufen, aber ich war schneller in der Masse verschwunden, als er mich erreichen konnte.
Panisch rannte ich raus aus der Schmiede und lief einfach nur Richtung Heimat. Ich rannte bis in die Innenstadt und spürte die Panik immer noch.

Mein größtes, peinlichstes Geheimnis war raus und ich hab mich auch noch selbst verraten! Ich kann mich nirgends mehr blicken lassen. Und wer weiß wer das sonst noch hörte...
In der Chill area waren so viele. Am Nachbarplatz? Konnte man mich da höre? Oder die die vorbei liefen? Wer war das? Kannten die mich?

Ich wurde immer panischer. Verloren in der Innenstadt blieb ich endlich stehen und merkte wie die eisige Winterluft in der Lunge brannte. Den Alkohol spürte ich nicht mehr. Zu groß war das Gefühl von Panik.
Schnaubend lief ich dahin wo ich wusste, dass ich da zu Ruhe käme.
Zunächst wollte ich in die Bar, James aufsuchen. Aber ich konnte ihn nicht auf Arbeit belästigen.

Sturmklingelnd stand ich jetzt vor einem Verbindungshaus.
Eine genervte Blondine öffnete mir die Tür.
"Was soll das?", schrie sie mich direkt an.
Hinter ihr trudelten immer mehr Mädchen ein. Alle in Schlafkleidung.
"Maxi?", eine Stimme hinter der Blondine ließ mich erleichtert aufatmen.
"Melly.", zum ersten Mal nutzte ich einen Spitznamen für sie und dann in einem Moment indem mir plötzlich unkontrollierbar die Tränen liefen.
"Was ist denn mit dem?", murmelten einige der Mädchen hinter mir, als mich Melanie ins Wohnzimmer ihrer Verbindung ließ.

Da sitze ich nun. Emotional zerstört, auf einem Sofa und um mich herum 12 Weiber. Allesamt mit einem besorgten Ausdruck.

Partyboy -  Love MeWhere stories live. Discover now