Kapitel 37

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"Hab ichs dir nicht gesagt? Das Steak hier ist mega geil!", Nick schrie quer über den Tisch und Michelle winkte nur gespielt ab.
"Jaja wenigstens einmal hattest du Recht."
Sie lachte laut, aß weiter und sah zu mir rüber. "Musst du später wirklich arbeiten?",  schmollend blickte sie mich an.
"Ja, ab 16 Uhr bis 20 Uhr.", sicherheitshalber sah ich noch mal auf die Uhr. "Aber es ist ja erst 14 Uhr und paar zerquetschte. Hab noch Zeit."
"Ach das auch ist doch egal jetzt. Vor 20 Uhr geht doch eh nichts und danach kommst du mit uns zum Skaterpark, da ist heute Party." Toni war sehr optimistisch das es gut wäre mal was anderes zu machen, als in Clubs oder Bars abzuhängen. Ich hingegen fand es viel zu kalt um draußen herumstehen.
"Viel wichtiger, aber ist wieso du so gut gelaunt bis Maxi... Die letzten 3 Tage kann man machen was man will, dieses Grinsen in deiner Fresse verschwindet nicht!", Toni tat so als hätte er nicht schon längst Ahnung davon welcher Grund das sein könnte. Die Einzige die tatsächlich von nichts wusste war Michelle.
"Tja die letzten 3 Tage waren halt sehr aktiv."
Ungewollt strahlte ich richtig vor mir her und dachte daran, dass James seit unserem ersten Mal jeden Abend vorbei kam und ich mittlerweile weiß wie gut ich eigentlich darin bin ihn zu reiten und wie geil sich das anfühlt.

By the way es ist mittlerweile etwas härter geworden und einmal musste ich ihn ein wenig bremsen, bin halt Anfänger, aber sonst... Was ich den Idioten aber nicht erzählen werde ist das James mich dazu überredete ab und zu tagsüber einen der kleinen Plugs zu tragen. Krass oder? Ich glaub der hat noch ein paar Vorlieben die ich noch nicht kenne.

"Ah Rammeln wie die Kaninchen hä? Pass bloß auf das dir der Arsch nicht bald brennt.", Michelle war heute nicht leiser, als Toni oder Nick aber das lag wohl eher an den ganzen Mimosas die sie zum Essen trank. "Pfff wirst dich wundern was mein Arsch mittlerweile aushält."
Ich brüllte ebenfalls und am Nachbartisch räusperte sich eine ältere Frau und ihr Mann schüttelte nur mit dem Kopf. "Widerlich...", murmelt der Mann und starrte zu mir rüber.
Ich streckte ihm die Zunge raus und unser gesamter Tisch brach in Gelächter aus.

Manchmal bin ich froh, dass James nicht immer da war. Dieses kindische Verhalten war zwar lustig, aber ihm würde es nicht sonderlich gefallen.

So ging es noch eine Weile hin und her. Ein dummer Spruch folgte dem anderen.
Nur Nick wurde bei Zeiten immer ruhiger.
"Jo Digga, was los?", ich trat ihm unterm Tisch heftig gegen das Schienbein, denn er sah mich zwar an schien aber gedanklich abwesend zu sein.
"Nix man und das tat weh!" Er rieb sich mit verzogener Miene die schmerzende Stelle. "Sag mal wieso kommst nicht wieder zurück in unser Zimmer. Hast doch 'nen Job, dann kannst du es ja auch bezahlen."
Er sah schon etwas traurig aus und hatte nur ein seltsames halbes Schmunzeln im Gesicht.
"Fühlst dich einsam, ohh. Aber mal im Ernst, ich denke wirklich das ich gar nicht mehr ins Wohnheim komme. Eigentlich arbeite ich doch nur um es bei James beizusteuern."
Die Ablehnung schien ihn getroffen haben. Auch wenn ich dachte er müsste es doch eigentlich besser wissen.
"Jetzt guck nicht so! Das ändert doch nichts."

Nach dem Essen spielten wir wie immer Kartenroulette. Und ließen die Kellnerin eine blindlings auswählen.

Die Regeln sind simple. Jeder legt seine Karte in ein Körbchen und derjenige dessen Karte vom Kellner gezogen wurde musste für alle bezahlen.

Die Kellnerin zog eine raus und laß den Namen von Michelle vor.
"Yesss noch mal knapp vorbei.", Toni drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und ließ sie bezahlen gehen.
"Ey Maxi, was geht jetzt eigentlich so mit ihm? Erzähl mal Details!", Toni lehnte sich neugierig auf den Tisch und Nick lehnte sich dafür immer weiter vom Tisch weg.
Sein Blick wich zur Seite aus und ich wusste das es für ihn jetzt genug war.

Ich sagte euch ja schon, dass ich meine Beziehung nicht verheimlichen werde, aber ein wenig Rücksicht sollte ich ja auch nehmen.
Obwohl ich sooo gerne prallen möchte! So wie früher mit den Weibern.

"Ah lass gut sein! Mal was anderes. Ich weiß wer in Nick verknallt ist.", ich grinste und strahlte ihn an. Jetzt war er wieder voll da und neugierig.
Auch Michelle war wieder da und genauso neugierig. "Wer wer wer?", brüllte sie mir über die Schulter.
"Klein, giftig, rotes Ha...", weiter kam ich nicht denn Nick unterbrach mich sofort
"Melanie? Junge dein Ernst? Die hasst mich!"
"Völler Ernst."
Gemeinsam verließen wir das Restaurant und ich verabschiedete mich.
Auf dem Weg zur Arbeit überlegte ich mir ob ich das besser nicht gesagt hätte. Andererseits wäre sie nie aus dem Knick gekommen und er nicht mal ansatzweise aus seiner Lethargie überhaupt was zu versuchen.
Was er mit der Info nun macht ist seine Sache.
Ich fuhr mir durchs Haar und kratze mich am Kopf. Ich seufzte laut auf bei dem Gedanken wie er mir gegenüber geworden ist. Es hat sich verändert. Egal was er versuchte ich sah das er es vermiet mir in die Augen zu schauen, wenn es um James ging. Wie er nervös auf der Unterlippe kaute, wenn ich ihm etwas näher kam. Seine Hände ballte, wenn er James sah und leiser wurde.
Er gab sein Bestes seine Gefühle zu unterdrücken.
Erneut seufzend ging ich ins Café und dachte noch kurz darüber nach wie schön es wäre, wenn er mit Melanie zusammen käme.
Gedankenverloren lief ich nach hinten und zog an der Tür zum Mitarbeiterraum.
Gerade die Tür geöffnet blieb auch gleichzeitig mein Mund offen stehen.
"Shit, Maxwell...sry!", Sam stammelte herum und zog sich hastig die Hose wieder an. "Kannst du nicht klopfen?", maulte mich Sofie an und zog sich den Rock wieder runter, den Slip herauf.
"Wieso sollte ich Klopfen? Wer bitte hätte euch hier beim vögeln erwartet!"
Erst war ich etwas entsetzt, doch plötzlich fuhr die Erleichterung durch meinen kleines Gehirn.
"Warte ihr zwei?", wiederholte ich.
Nervös sah Sam zu mir. "Ja naja sry, aber ich dachte das wäre kein Drama nur weil ich 5 Jahre älter bin."
"Ist mir doch egal und wenn du 20 Jahre älter wärst!", ich sah hoffnungsvolle von ihm zu Sofie rüber. "Heißt das jetzt du hast James abgehakt?", ich strahlte so sehr wie ein Welpe der ein Leckerli erwartete.
Sofie brauchte einen Moment um meine Freude zu begreifen und stimmte dann zu.
"Ja, jetzt wo ich Sam besser kennen gelernt habe hab ich begriffen wie falsch meine Gefühle doch waren."
Übermütig riss ich meinen Spint auf und zog mich in einer wahnsinns Geschwindigkeit um, schmiss den Spin zu und lief zur Tür.
"Macht ruhig weiter! Ich bin vorn!" Ich warf die Tür zu und begann überglücklich mit der Arbeit.

Ich bin doch ein Genie! Ich bin Sofie losgeworden. James und ich haben endlich Sex und alles läuft mal..
Und nur dank mir! Phahaha ich habs drauf! Es war die beste Idee meines Lebens gewesen, Sofie ins Café gebracht zu haben. Ich bin gut...
Sofie check, erledigt. Jetzt nur noch seinen Vater überzeugen!

Ich flog förmlich durchs Café und machte einen Kaffee nach dem anderen bevor Sam doch noch endlich zu mir kam.
Dicht gefolgt von Sofie die versuchte unauffällig den Laden zu verlassen.
"Das echt okay Maxwell?", Sam band sich seine Schürze um und machte sich an die nächste Bestellung.
"Klar, du wusstest doch wie die Situation war. Nimm sie dir. Ich bin nur froh das James und ich wieder Frieden haben und können seinem Vater auch noch eine reindrücken."
Ich lachte hysterisch und kassierte prompt verwirrte Blicke von den Kunden. Sam hingegen sah erleichtert aus.

Wieso hat der sich Gedanken gemacht. Ich würde ihm Sofie sogar hinter her werfen! Mit Schleifchen verziert, in einem Korb vor seiner Tür. Mit Handkuss und Winkewinke.

Schwungvoll erledigte ich all meine Aufgaben. Servierte Kaffee und mein fröhliches Gemüt kassierte ordentlich Trinkgeld. "Ah wer ist denn da so Glück? Du bist neu hier oder?", eine ältere Frau mit langen schwarzen Haaren setzte sich an einen Tisch und bestellte einen Cappuccino mit hausgemachtem Kuchen. Ihre dunklen Augen fixierten mich regelrecht und ihre rot geschminkten Lippen öffneten und schlossen sich wieder.
"Oh äh ja, ich habe hier neu angefangen. Mein Name ist Maxwell. Ich bring Ihnen schnell ihre Bestellung."
Schwungvoll verschwand ich hinter den Tresen, nur um kurz darauf schon wieder zurück zu gehen.
"Bitte sehr. Guten Appetit."
Im Weggehen sah ich sie etwas notieren, ignorierte es aber. Schließlich saßen hier öfters Menschen mit Laptops, Tablets u.s.w. Jeder hatte irgendwas zu tun und die meisten nutzen dafür nur zu gerne das freie W-LAN.

Partyboy -  Love MeWhere stories live. Discover now