Ich hab einen Job... oder mehrere

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(Eine Woche später)

Lucy P.o.V

Ich habe alle Praktikas durch, was mit mit der Arbeitssuche nicht weiterbrachte. Überall war ich einigermaßen gut, was bedeutete, dass ich dort arbeiten musste, wo man mich am meisten brauchen würde. Ich hoffte sehr darauf Läuferin zu werden. Nicht, weil ich hier raus wollte, sondern für die anderen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich hier war und nichts bewirken konnte. Ich musste ins Labyrinth, egal was die anderen sagen. Und dir Aussage, dass ich nicht konnte, weil ich ein Mädchen war, können sie sich sonstwohin stecken.

"Welche Arbeit willst du jetzt eigentlich annehmen?", fragte mich Minho beim Abendessen. Irgendwann musste ich die Bombe platzen lassen. "Ich will Läuferin werden." Stille. Dann prasselten lauter Gegenargumente auf mich ein. "Leute! Ihr habt mich nicht mal am ersten Tag richtig rennen sehen! Ich kann mich durchaus verteidigen, denn soweit ich weiß, sind Griever nur Nachts da und nicht tagsüber. Ich werde nicht mit der Idee rausplatzen, dass ich im Labyrinth campen will, okay?", schrie ich, um den Lärm der anderen zu übertonen. Ich sah jedem einzeln in die Augen. Niemand sagte was, nicht einmal Newt, der eigentlich lieber Gift trinken würde, als mich da reinzulassen. "Du solltest dir das nochmal überlegen. Wir brauchen in jedem Job Hilfe.", versuchte Newt mich zu überzeugen. "Und es ist wirklich gefährlich da draußen!"
"Ach, hat Minho etwa mehr als zwei Dolche am Gürtel hängen? Beherrscht er mehr als drei unterschiedliche Kampfsportarten?", schoss ich zurück. Zum Beweis zog ich mein Shirt ein bisschen hoch, sodass jeder am Tisch die Ledereiemen und die Dolchscheiden an meinem Gürtel erkennen konnte. Mit großen Augen sahen sie zu mir. Bisher hatten sie mich noch nie so erlebt. "Ich geh zu Alby und frage.", beschloss ich und ließ sie alleine.

Newt P.o.V

Wir sahen eine wütende Lucy, die Alby anschrie. "DU KANNST MIR DAS NICHT VERBIETEN! ICH GEHE DA REIN!!!" Sie wirkte irgendwie furchteinflößend, wenn sie sauer war. "Du bleibst hier, es sei denn, du willst eine Nacht im Loch verbringen.", antwortete Alby, der auch ein bisschen verängstigt war. Verzweifelt versuchte sie, ihn umzustimmen, doch er hielt stand.
Wütend stapfte sie davon, und murmelte etwas von: 'Wenn sie wüssten, was ich vor alldem getan habe...'

Gustav ~ein Tag später

Lucy machte uns den ganzen Tag schon Angst. Sie erschien nur zum Essen und half ein wenig bei den Baumeistern, Sanis oder den Hackenhauern mit, wo sie aber zwischen ihren Arbeitszeiten war, wusste keiner. Genau das wollten wir jetzt herausfinden. Gemeinsam, ohne Minho, der war im Labyrinth, schlichen wir hinterher. Wir versuchten, möglichst kein Geräusch zu machen. "Leute, seid leise!", flüsterte ich mach hinten zu Gally, Alby, Zart, Frypan und Jeff. Mehr oder weniger leise kamen wir auf einer kleinen Lichtung im Wald an. Auf dieser Stand Lucy, mit einem Wurfmesser in der Hand. In vielleicht 10 Metern Entfernung stand ein Baum, den sie genau fokussierte. Sie atmete einmal tief durch und warf das Messer lässig. Es traf den Baumstamm genau in der Mitte. Wir alle wechselten verwunderte und erschrockene Blicke.
Woher zur Hölle konnte sie das?

Lucy Jackson- The Girl with Memories Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt