Alle bösen Dinge sind drei

262 17 0
                                    

Lucy P.o.V

Wir rannten so schnell wir konnten. Die Heilung von Minhos Knöchel durch Apollos Kräfte war anstrengender gewesen, als ich es zugeben möchte. Ich steuerte geradewegs auf eine Gasse zu, die sich bald schließen würde. "Was machst du?", schrie Minho. "Folg mir.", knurrte ich zurück und packte ihn am Arm. Während wir liefen, sah ich über meine Schulter nach hinten, um festzustellen, wie viele Griever uns verfolgten. Ich zählte drei, die immer mehr aufholten. "Das schaffen wir nicht!", rief Minho. Wir waren gerade mal bei der Hälfte der Gasse, die schon sichtlich schmaler wurde.

Manchmal war ich wirklich dankbar dafür, dass die Griever so groß und breit waren. Der imposanteste von ihnen bekam schon Probleme damit, uns fressen zu wollen. Bald würde es auch die anderen zwei erwischen. Aber nach ihnen wären wir dran, und es sah nicht unbedingt gut aus. Ich nahm meine letzte Kraft zusammen und beschleunigte noch ein letztes Mal. Dabei zapfte ich Hermes Kraft an, die ich durch seinen Segen erhalten hatte. Jetzt waren es nur noch circa fünf Meter. Zwei Griever wurden schon von den massiven Steinwänden zerquetscht, also wurden wir nur noch vom kleinsten verfolgt.
Minho und ich hechteten gerade rechtzeitig raus, während auch das letzte Monster zurückblieb.

"Ich hab keine Ahnung, wie wir das geschafft haben.", keuchte Minho, der sich mit den Händen auf den Knien abstützte. "Ich auch nicht.", antwortete ich. "Wir müssen nur noch eine halbe Stunde überleben, dann öffnen sich die Tore." Minho nickte kommentarlos. "Hast du was zu trinken?", fragte er schließlich. Ich nickte und gab ihm die Wasserflasche, die ich zuvor in meinem Proviantsack rumgeschleppt hatte. "Wir sollten in die Nähe der Tore. Da können wir Pause machen.", sagte ich.

Als wir endlich angekommen waren, ließ ich mich gegenüber von Minho auf den Steinboden fallen und packte zwei Brote aus, von denen ich Minho eins gab. Wir schlangen das Essen runter und lehnten uns an die Wand. "Wie hast du es geschafft, mich zu heilen?"
"Du hattest bestimmt nur einen Adrenalinschub.", antwortete ich schnell. Ich wusste, dass sich meine Lästerschwester nicht damit zufrieden gab, aber wir beide waren zu müde, um über irgendwas zu diskutieren. Wir müssen jetzt nur noch zehn Minuten warten, bis wir wieder auf der Lichtung sind. "Meinst du, ich komme ins Loch?", fragte ich plötzlich. "Keine Ahnung, ich meine, du bist Läuferin, als darfst du ja eigentlich im Labyrinth sein. Mal sehen, was Alby sagt."

Newt P.o.V

Wir standen vor dem Tor und warteten darauf, dass es sich öffnete. Die Minuten vergingen quälend langsam. Endlich hörte ich das altbekannte Scharren des Tores. Wie in Zeitlupe gab es den Blick in das Innere Frei. Ich ging ein paar Schritte rein und sah die beiden. Sie schliefen tief und fest, wie Steine. Schnell ging ich zu Lucy und checkte ihren Puls. Ihr schien es gut zu gehen. Vorsichtig schüttelte ich sie. Schläfrig öffnete Luce die Augen und rappelte sich auf. Minho war inzwischen auch aufgewacht.

"Wie zur Hölle habt ihr das überlebt?", fragte ich. "Wir sind gerannt.", erwiderte Lucy müde. "Luce.", sagte Alby streng. "Du bist einfach ins Labyrinth gelaufen. Dafür müsstest du ins Loch."
"Warte mal, sie hat mir darin das Leben gerettet. Mehrmals. Außerdem ist sie Läuferin, also hat sie gegen keine Regel verstoßen.", schaltete sich Minho ein. Dieser Meinung war ich zwar auch, aber sowas durfte kein zweites Mal vorkommen. "Dann darfst du, bis der Frischling, der bald kommen wird, sich an seinen Namen erinnert, nicht mehr ins Labyrinth.", beschloss Alby. Lucy riss die Augen auf und öffnete protestierend den Mund, schloss ihn aber wieder, weil sie einsah, dass es nicht brachte.

Lucy Jackson- The Girl with Memories Onde histórias criam vida. Descubra agora