Verkatert

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Newt P.o.V

Nach der Partynacht waren alle müde und schwer von Begriff. Da ich nicht so viel getrunken hatte, war ich nicht halb so verkatert wie die anderen. Am schlimmsten ging es Lucy, die anfangs nicht mal richtig gehen konnte. Heute hatten die meisten frei, denn sie richteten mehr Unheil als Nutzen an. Nur eine Sache fiel mir auf: Luce ließ sich nicht blicken. Ich hatte überall nachgesehen, aber sie war einfach nicht da. "Hey Fry, hast du Lucy gesehen?", fragte ich, als er zufällig vorbei ging. "Nein, aber so wie ich sie kenne, pennt sie definitiv in ihrer Hängematte."

Fry hatte richtig geraten. Sie schlief tatsächlich tief und fest. Kurz überlegte ich, sie zu wecken, überlegte es mir aber anders, weil mir oft aufgefallen war, dass Lucy tiefe Augenringe hatte. So leise es ging, schlich ich davon. Auf dem Weg fing mich Minho ab. "Alby hat dich zu ihm beordert. Er nutzt aus, dass die meisten jetzt nichts mitkriegen und mach eine Besprechung. Wegen dem Herz und den Toten Grievern." Ich nickte. "Ich hol nur kurz Luce." Ich drehte mich um, doch Minho hielt mich auf. "Alby will sie nicht dabei haben, deshalb darfst du ihr nichts erzählen, okay?"

"Ich hab ein schlechtes Gefühl dabei.", sagte ich, als wir vor dem Kartenhaus angekommen waren. "Und warum ist die Besprechung überhaupt hier?" Minho sah sich um, bevor er antwortete. "Mir gefällt das ganze auch nicht, aber er ist der Anführer und darf das sozusagen entscheiden. Nur die Anführer und Läufer sind hier, Gally ist eine Ausnahme.", erklärte er leise, um nicht gehört zu werden. "Lucy ist auch Läuferin." Wir traten ein, wo wir auch schon erwartet wurden. "Ich hab auch keine Ahnung, wieso sie nicht dabei sein darf."
"Du weißt schon, dass sie uns umbringen wird, wenn sie das erfährt?"

Als alle eingetroffen waren, machte Alby die Tür zu und sah nach draußen, um sicherzustellen, dass niemand lauschte. "Also, warum sind wir hier?", fragte Ben. Ich fand es nicht richtig, dass der Frischling dabei war und nicht Lucy. "Es geht darum, dass Ben, Minho und vorallem Luce vielleicht einen Weg gefunden haben, aus dem Labyrinth zu entkommen." Verwundertes Geflüster erhob sich. Wurde Lucys Idee etwa doch angenommen? "Ich glaub da ist was dran, wir könnten entkommen.", fuhr er fort. "Aber dafür brauchen wir eure Zustimmung. Danach fragen wir die anderen Lichter." Ich runzelte die Stirn. Was hatte Alby nur vor?

"Das Ganze wird gefährlich. Alle müssen rennen, auch die, die nicht Läufer sind." Jeder überlegte. War es der Sache wert? "Halt. Wie stellst du dir das vor. Wie kann man mit diesem Grieverherz da rauskommen, wenn wir nichtmal wissen, wie es funktioniert?", fragte Gally. "Warum ist Lucy eigentlich nicht mal hier, es geht doch schließlich um Sie?", setzte ich noch hinzu. "Ich habe gestern das Herz zum Test mit ins Labyrinth genommen, und es piepste schneller, wenn man zum Ausgang kommt. Und was Lucy betrifft, da müssen wir noch eine Regel aufstellen.", sagte Alby. Fragende Blicke trafen ihn.

Was meinte Alby mit dieser Regel? Das fragten sich anscheinend auch die anderen, denn die Fragen hagelten nur so auf ihn herab. "Diese Regel ist absolut inoffiziell und betrifft jeden Lichter: Keiner hat was mit ihr. Ich weiß, wie gern ihr sie mögt, aber wir haben hier einfach keinen Platz für Beziehungen." Ein Proteststurm brach los.
"Hast du das wenigstens mit ihr abgesprochen?"
"Weiß sie überhaupt davon?"
"Dürfen wir es ihr erzählen?" Dreimal schüttelte Alby den Kopf. Entrüstet lief ich zu ihm. "Ich finde schon, dass sie das selbst entscheiden darf."
"Ach was Newt, du willst sie doch nur selbst.", meinte Gally.

Lucy Jackson- The Girl with Memories Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt