Wach

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Lucy P.o.V

Kennt jemand diesen einen Moment, wenn man hundemüde ist und trotzdem nicht einschlafen kann? Genau das passierte gerade. Gedankenverloren schaukelte ich hinunter her, während ich mein rechtes Bein aus der Hängematte baumeln ließ. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Fast schon versuchte ich mich zum schlafen zu zwingen, gab es jedoch nach gefühlten Stunden auf. Hellwach und mit weit geöffneten Augen war ich scheinbar ganz allein in der Dunkelheit. Mein Atem zitterte. Irgendwann, es könnte gegen eins in der Nacht gewesen sein, erkannte ich, dass es sinnlos war.

Gähnend tapste ich über die Wiese, auf Newts Hütte zu. Schläfrig klopfte ich an die Tür, so sanft, dass ich mir beinahe einbildete, dass das Klopfen so leise war, dass Newt nicht mal aufschrecken würde. Doch die Tür wurde, entgegen meiner Erwartungen, aufgerissen. Ein mir allzubekannter Wuschelkopf. "Du musst nicht gleich meine Tür einschlagen.", sagte er schläfrig. Ich lachte nur Verschlafen und torkelte in seine Hütte. "Was ist los?" Ich setzte mich auf das Bett und ließ mich nach hinten fallen. "Ich kann nicht schlafen." Mit Hundeaugen sah ich hin an. "Darf ich hier bleiben?" Er legte sich neben mich und flüsterte rau: "Solange Alby uns nicht erwischt."

Ihn direkt hinter mir zu wissen, machte mich irgendwie nervös. Meine Hände schwitzen ein wenig, aber wenigstens war ich entspannter als vorhin. Meine Gedanken schwirrten nur um Newt. Sein gleichmäßiges Atmen beruhigte meinen Herzschlag. Auf einmal spürte ich seine Hand auf meiner Hüfte, was mich erröten ließ. Ich nahm seine Hand vorsichtig in meine und zog dann die Bettdecke über uns beide. Nach kurzer Zeit wurde ich auch von der angenehmen Stille eingelullt und schlief ein. Das letzte woran ich mich erinnern konnte, war das Gefühl des Glücks, das mich an diesem Abend durchströmte.

Newt P.o.V

Ich wurde sanft wachgeküsst. Hellwach schlug ich meine Augen auf und blickte direkt in Lucys. "Guten Morgen.", begrüßte sie mich schnippisch. Mit einem müden Grummelnd stand ich aus dem Bett auf. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass Lucy schon angezogen war. "Wann bist du aufgestanden?", fragte ich. Sie zuckte mit den Schultern, während sie in meinem Bett einen Schneeengel machte. "Vielleicht vor einer Stunde. Wieso?" Ich zog besorgt meine Augenbrauen zusammen. "Du hattest nicht viel Schlaf. Geht es Dir wirklich gut?" Nun war sie an der Reihe, die Stirn zu runzeln. "Ja, super." Damit ließen wir das Thema fallen, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass mehr hinter ihrer Schlaflosigkeit steckte als nur ein Albtraum oder kalte Füße.

Lucy Jackson- The Girl with Memories Where stories live. Discover now