Wettrennen

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Lucy P.o.V

Ich verschlang das Essen schneller als alle anderen. Genüsslich sog Ich die letzten Tropfen des Eintopfes mit einem Stück Brot auf und lehnte mich entspannt nach hinten. Noch während ich mein Brot zerkaute fiel mir auf, dass Newt fast nichts aß. Seine Schüssel war halb voll. Beunruhigt runzelte ich die Stirn. Er musste doch nach dem ständigen rumrennen völlig erledigt sein. Ich beschloss, ihn später zu fragen, was los sei. "Krass, wie schnell ihr rennen könnt. Wer von euch beiden ist eigentlich schneller?", fragte Gally aus heiterem Himmel. Minho und ich tauschten geheimnisvolle Blicke aus. "Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden."

"Ich prophezeie euch einen Unfall.", verkündete Newt, der neben mir an der Startlinie stand. Es war eine etwa zwei Meter lange, mit Steinen gelegte, Linie. "Es wird schon nichts passieren.", antwortete ich und drückte unauffällig seine Hand, um ihn zu beruhigen. Treuherzig sahen seine rehbraunen Augen in meine Seeblauen. Ich schenkte ihm ein freches Lächeln. "Wir sehen uns nachdem ich gewonnen habe."

Ich machte mich zum losrennen bereit, Minho tat das selbe. "Ihr rennt geradeaus bis kurz vors Tor, macht eine scharfe Rechtskurve und lauft eine Weile an der Mauer entlang. Jeff steht am Waldrand uns stellt sicher, dass ihr fair spielt. Ihr müsst an ihm vorbei in den Wald rennen, am kleinen See vorbei und wieder zur Ziellinie. Verstanden?", verkündete Alby mit lauter Stimme. Ich nickte. Mit angespannten Muskeln wartete ich auf das Startsignal. Die Zeit schien stillzustehen, bis "LOS!"

So schnell ich konnte sprintete ich los. Die Lichtung schien an mir vorbeizufliegen, es schien fast so, als würde ich im Flugzeug sitzen. Langsam begannen Minho und ich unsere Vorteile gegeneinander auszuspielen. Ich war kleiner und schlanker, konnte die Kurve besser schneiden und hängte ihn für kurze Zeit ab. Diesen Abstand hatte er jedoch schnell wieder wettgemacht, da er längere Beine hatte als ich. Als wir den Waldrand erreicht hatten, war er gleichauf. Nun hatte ich ein entscheidendes Ass im Ärmel: Der Wald war sehr dicht und hatte teifhängende Äste, die es Minho erschwerten, vorwärts zu kommen.

Gelegentlich sah ich zurück, um ausmachen zu können, wie nahe Minho noch war. Mein Atem ging schwer und alles in mir schrie nur nach einer Pause, doch ich hatte mich fest entschlossen, zu gewinnen. In ungefähr 100 Metern konnte ich den Ausgang ausmachen, dahinter warteten bestimmt schon die anderen darauf, dass wir ankamen. Ich beschleunigte noch mehr und sah das Tageslicht immer näher kommen.

Lucy Jackson- The Girl with Memories Où les histoires vivent. Découvrez maintenant