Flucht

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Lucy P.o.V

Ich hatte mich entschieden. Meine Tasche stand gepackt neben meinem Bett. Ich lag reglos da und beobachtete, wie sich die Zeiger meiner Uhr immer mehr auf Mitternacht zubewegten. Ich trug das selbe Outfit wie am Tag, an dem ich die Lichtung verließ. Ich konnte nicht hierbleiben, ohne kaputt zu gehen. Die Erinnerungen an die Lichtung waren zu stark. Ich wollte nicht in einen Krieg mit Omega verwickelt werden, und so leid es mir auch tat, mein Bruder konnte mich nicht daran hindern. Sobald mein Wecker leise klingelte, stand ich auf. Ich nahm meine Felljacke vom Haken und checkte, ob ich alles dabei hatte. Ich atmete einmal tief durch, nahm meine Tasche und trat zur Tür. Ohne zurück zu sehen öffnete ich sie und ging.

Sie Sicherheitsvorrichtungen auf Chaotien ließen zu wünschen übrig. Problemlos gelangte ich aus dem Palast hinaus auf die riesige Dachterrasse, die einen wunderschönen Ausblick auf die sanft erleuchteten Wohnstätten bot. Mein Ziel waren die Portale in der Nähe vom Krankenhaus. Ich ging kurz in mich und spürte, wie Aurora sich regte. "Bist du okay damit?", fragte ich sie in Gedanken. "Ja." Irgendwie war es schon cool, eine zweite Stimme im Kopf zu haben. Mit diesem Gedanken stieß ich mich vom Dachsims ab und flog los.

Die Portale wirbelten in allen Farben des Regenbogens. Sie konnten dich überall hinbringen. Von hier aus war es ein Kinderspiel, nach Asgard oder Helheim zu kommen. "Erde, Camp Half-Blood, Long Island." Das Portal verstand und öffnete einen Durchgang. "Bye, Chaotien." Ich schenkte dem Planeten noch ein letztes Lächeln, bevor ich zuerst meine Tasche hindurchwarf und danach selbst hineinsprang. Ein Wirbel aus Farben umgab mich, ehe ich auf dem Strand vom Camp ausgespuckt wurde. Ich würde mir nur ein bisschen Proviant einpacken und mir danach ein Taxi nach New York nehmen.

Gustav ~ Abend

"Wir sind da.", verkündete mein Taxifahrer. Ich schreckte hoch, da ich an der kühlen Fensterscheibe eingeschlafen war. "Ja, danke.", erwiderte ich und drückte ihm das passende Geld in die Hand. Die blinkenden Lichter und Werbungen wirkten zuerst etwas ungewohnt, sie waren dennoch willkommen. Ich war schon öfter in New York, als ich mit Bianca shoppen war. Doch etwas war anders als das letzte Mal. Ein riesiger Turm ragte über den imposanten Hochhäusern der Stadt auf. Von der Form erinnerte er mich ein wenig an ein Lama. Doch das auffälligste war das leuchtend weiße A auf der Wand.

Was zur Hölle war in den letzten Monaten passiert? Egal, jetzt erstmal musste ich eine passende Unterkunft für die nächsten Tage finden.
Die Hauptsache: Vor Percy verborgen bleiben und ja keinen Ärger verursachen. Naja, wenn man sich das nachfolgende Jahr anschaut, habe ich das nicht soooooo gut hinbekommen. Aber Hey, ich habe wenigstens versucht!

Lucy Jackson- The Girl with Memories Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt