15. Kapitel

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Er packte mich am Arm und drehte mich abrupt zu sich. Ich öffnete erschrocken meine Augen und schaute ihn an. "Eine letzte Frage", sagte er mit verengten Augen. "Ich werde doch so oder so jemanden töten. Wieso hast du zugestimmt?"

Ich strafte meine Schultern. "So habe ich mehr Zeit um mir zu überlegen, wie ich dich am besten töten kann!" Ouh, sowas wollte ich eigentlich nicht sagen!

Er schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an. Okay, wo würde er zuerst zuschlagen? Ich machte mich zum abwehren bereit, doch plötzlich fing er an zu lachen. "Das war immerhin eine ehrlich Antwort!"

Er hob mich plötzlich hoch und trug mich zum Bett. Sofort kniff ich meine Augen zu und ließ es einfach über mich ergehen. 'Denk über etwas anderes nach! Blumen! Eine Wiese!... Verdammt ich kann das nicht! Doch! Ich spaziere einfach... Und bin überall, nur nicht hier...' "So macht das ja gar keinen Spaß", sagte er plötzlich.

Sie lag total angespannt da und irgendwie... Ich rollte mich genervt zur Seite und schaute an die Decke. Sie sagte nichts und sie bewegte sich auch keinen Millimeter. Das war gut so, denn ich hätte ihr jetzt am liebsten den Hals umdrehen können! Wieso machte sie mir alles so schwer?! Wenn sie so stocksteif da lag... Ich bekam ernsthaft Mitleid mit ihr... das durfte so nicht sein! Ich atmete wütend aus. "Du schläfst hier und der Deal verkürzt sich auf vier Tage!"

"Was?", fragte sie verwirrt. "Wieso?!"

"Weil ich es so sage und jetzt halt die Klappe!", knurrte ich beleidigt.

"Ich habe meinen Teil eingehalten! Und ich war sogar dazu bereit...!" "Nein, das warst du nicht!", unterbrach ich sie. "Ich verschone dich gerade und dafür solltest du mir danken und nicht weiter blöde fragen stellen!"

Sie schaute mich lange an. "Hast du die Frauen missbraucht?"

"Was? Nein! Ich nutze sie zuerst aus und dann schlachte ich sie ab", sagte ich emotionslos. Das war die Wahrheit. Ich musste nicht jemanden dazu zwingen, die Frauen zogen sich von alleine bei mir aus. Aus welchem Grund sollten die denn sonst zu mir kommen?

"Du bist...!", sie hielt inne. Ich zog sie zu mir und umfing ihr Gesicht mit meinen Händen. "Was, ich bin was?", fragte ich und schaute in ihre glasigen Augen. Ich liebte dieses Braun. Es war so dunkle und machte sie so geheimnisvoll. "Ich habe alles schon gehört, Honey. Sag laut, was du dir gerade denkst".

Sie schüttelte leicht den Kopf. "Du bist ein Monster und das was du tust ist ekelhaft. Ich habe noch nie von so etwas wie dir gehört..." Ohh, wie süß! Das war doch ein Kompliment... Letzteres beziehungsweise.

Ich schaute ihre wunderschönen, leicht rötlichen, Lippen an. "Ich weiß", flüsterte ich und beugte mich langsam vor. Sie war so nah und vielleicht konnte das heute ja doch noch was werden? Ich musste einfach nur langsam an die Sache ran geh... Plötzlich drückte sie mich weg und schaute mich böse an. "Der Deal steht! Du machst nichts!" "Habe ich nicht gesagt". "Aber du wolltest nicht!"

Ich schmunzelte und ließ sie los. Mein Schatz verhandelte also gerne. "Na gut. Versuch zu schlafen schöne, ich komme später".

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ ich das Schlafzimmer. Sie würde mir nicht folgen, da war ich mir sicher. Innerlich war ich aufgewühlt. Ich wusste nicht was das für eine Emotion in mir war. Wut, Trauer, Ehrgeiz? Ich lief die Treppen runter und setzte mich ins Wohnzimmer.
Meine Beine legte ich auf den Elfenbein Tisch hoch und zündete mir eine Zigarre. Nein, nein, nein. Emotionen... Ich konnte damit nicht umgehen.
Vorsichtig atmete ich den Rauch aus und starrte an die Decke.

"Ist alles in Ordnung, Sir?" Erik. Ich fing an zu lachen. "Du bist immer zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Was machst du eigentlich hier? Ich hab dir doch freigegeben".

W-B Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt