50. Kapitel 'Ende'

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Ich bekam langsam keine Luft. Hatte schon das Gefühl zu ersticken. James packte sanft mein Kinn und drehte mein Gesicht zu sich. Er schaute mich lange an. Ich schloss meine Augen. "Ja... Ich will", sagte ich leise und brachte es einfach hinter mich. Jetzt war ich mit einem Psychopath verheiratet und jeder dachte ich wäre glücklich, einen Milliardär abbekommen zu haben.
"Sie dürfen die Braut küssen!" sagte der Priester und klappte lächelnd sein Buch zu.

In James Gesicht, bildete sich ein breites grinsen. Langsam zog er mich zu sich und hob meinen Schleier. Jetzt wollte er mich in dieser Lage, auch noch küssen! Wo ich nicht atmen konnte?!
James nahm plötzlich meine Hand und legte sie auf seine Brust. "Ganz ruhig, Honey... Gleich ist es vorbei", flüsterte er. "Mach deine Augen zu". Ich tat es und spürte schon im nächsten Moment, seine Lippen auf meinen. Alle brachen in großes Gejubel aus und applaudierten uns. Geh weg! Geh weg! Geh weg!

Er hob endlich den Kopf. "Siehst du, das wars schon, Honey!"

Plötzlich sprang mir meine Schwester um den Hals. "Du siehst so wunderschön aus!", sagte sie mit glasigen Augen. "Du hättest ruhig mal einpaar Andeutungen machen können, das der Kerl Mega reich ist!", flüsterte sie mir ins Ohr.

Ich lachte gespielt. "Ja... Es ging halt alles so schnell..."

Meine Mum kam und drückte mich ebenfalls. "Mein wunderschöner Engel!", sagte sie weinend. "Ihr werdet einfach zu schnell Erwachsen!"

"Ich verspreche gut auf sie aufzupassen", lächelte James und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Konnte er mich wenigstens nicht einmal! In Ruhe lassen?!

Sie wischte sich, mit einem Tuch, die Tränen weg. "Danke, James und jetzt Hop Hop, alle warten darauf das ihr die Tanzfläche eröffnet!"

"Bereit, Honey?", fragte er grinsend und nahm meine Hand. Ich schüttelte den Kopf, daraufhin lachte er und zog mich trotzdem auf die Tanzfläche. Alle Augen waren mal wieder auf uns gerichtete und ich war einfach nicht der Typ für sowas. Mir war das alles immer so unangenehm, im Gegensatz zu James, er genoss die Aufmerksamkeit richtig. Aber er war das ja natürlich auch gewohnt, als Milliardär, war er im Mittelpunkt! "Schenk mir doch wenigstens ein kleines Lächeln", sagte er und riss mich aus meinen Gedanken.

Ich schaute ihn böse an, daraufhin lachte er amüsiert. "Na gut, ich liebe auch deine böse Seite, also lassen ich es mal gelten!"

Kopfschüttelnd legte ich meinen Kopf auf seine Schulter, um ihn wenigstens nicht ansehen zu müssen. Was würde jetzt noch kommen? Kinder?! Als das Lied zu Ende war, applaudierten uns die anderen wieder und stürmten dann selber auf die Tanzfläche. Außer meiner Familie, kannte ich keinen von hier. Das waren alles James Freunde. Knapp fünfhundert Gäste. Kannten die ihn eigentlich richtig? Also wussten sie, was er für ein krankes Hobby hatte?

James zog mich aus der Menge, zu einem mit Blumen geschmückten Tisch. Wir setzten uns und ich konnte zum ersten mal entspannen. Alle Augen waren nicht mehr auf uns gerichtet. Das war gut!
"Bald haben wir es geschafft", sagte James und küsste meine Hand. Ich nickte leicht und zog sie weg. Also ich wollte auf jeden Fall, nicht mehr aufstehen!...

Der Abend verlief besser. Ich hatte mich nicht mehr viel bewegt und auch kaum mit James geredet. Er hatte es einpaar mal versucht, aber dann mal endlich verstanden, das ich einfach nicht reden wollte. Wir standen gerade vor der Tür und verabschiedeten uns von allen fünfhundert Gästen! Mein Lächeln war so gezwungen, das es schon fast ein grinsen war. Als endlich alle weg waren, standen nur noch James, Erik und ich im Saal. Ich schaute Hilfe suchend zu Erik, der Verstand aber was ganz anderes unter meinem Blick. Typisch alter Mann!
Er zwinkerte mir lächelnd zu. "Ich räum dann mal auf!", sagte er und lief weg. 'Nein, Erik! Bleib hier!', rief ich in Gedanken. 'Du!...' Ich hielt inne. Ich konnte ihn nicht beleidigen.

W-B Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt