33. Kapitel

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...Wir saßen alle zusammen im Wohnzimmer und holten jedes Gespräch nach, was ich verpasst hatte. "Ja und dann..." "Hallo, Schatz!" Wieso spürte ich alle Augenpaare auf mir? Ich drehte mich ganz langsam um und schaute ihn an. Mein Herz schlug schneller. Was suchte er hier?! Wollte er meine Familie töten. Er grinste mich breit an, auch ich Zwang mich zu einem Lächeln. "Was machst du denn hier?", fragte ich mit zusammen gebissenen Zähnen und hielt Ausschau nach einer Waffe an seinem Körper. Da war aber nichts... Wollte er uns alle erwürgen?

Er lächelte charmant und lehnte sich am Türrahmen an. "Hast du schonmal auf die Uhr geguckt?"

Ich schaute langsam auf meine Uhr und hielt inne. Er hatte schon eine halbe stunde gewartet. Rita stand plötzlich auf. "Wer ist das?", fragte sie mich.

"Ich bin James, ihr Freund", sagte er bevor ich antworten konnte und streckte ihr die Hand entgegen. "Freut mich dich kennenzulernen.

Ich erwachte aus meiner schockstarre. Was hatte er da gerade gesagt? Rita schaute ihn und dann mich verwundert an. "Freund? Wieso hast du ihn uns nicht vorgestellt?"

"Ich bin genauso verwundert wie du...", sagte ich leise und ließ meine Augen nicht von ihm ab.

"Er ist so ein lieber Kerl! Setzten sie sich doch", sagte meine Mum und schaffte neben mir auf dem Sofa Platz.

Ich sprang auf. "Nein!" Daraufhin schauten mich alle verwirrt an und ich musste gespielt Lächeln. "Ich meine,
wir sind eh schon spät dran und müssen jetzt los. James arbeitet morgen sehr früh!"

"Sei doch nicht so unhöflich, Chloe und du weißt das ich nicht so früh schlafen gehe! Wenn ich schon da bin, will doch gleich mal deine Familie kennenlernen", sagte er grinsend und setzte sich. Er klopfte neben sich, auf die Couch. "Setz dich Schatz und kriegt dein Freund gar keinen Kuss?" Ich lachte gespielt und setzte mich neben ihn. "Wieso... Auch nicht..." Ich presste meine Lippen aneinander und drückte ihm einen schnellen Kuss auf den Mund. Fast hätte ich gewürgt! Bäh!...

Ich saß mit verschränkten Armen neben ihm und kochte innerlich vor Wut. Natürlich fand ihn meine ganze Familie super! Und er schleimte bis zum geht nicht mehr! "Wollen wir so langsam?", fragte er mich und plötzlich spürte ich seine Hand an meiner Taille und zuckte auf.

"Ja", sagte ich und sprang regelrecht auf. Ich wollte einfach nur weg hier! Ganz weit weg mit ihm, damit er ja nicht meiner Familie zu nah kam. "Ciao mom, dad, Riti wir sehen uns", sagte ich und versuchte James rauszuziehen.

Er zog seine Hand aus meiner. "Auf wiedersehen", sagte er grinsend und reichte jedem nochmal die Hand. "Es hat mich sehr gefreut, endlich mal Chloe Familie kennenzulernen. Sie redet andauernd über sie! Wie sehr sie euch mag und das sie euch ja nicht verlieren will!" Mein Herz sprang mir gleich aus der Brust! Er drohte mir gerade!

Meine Mutter lächelte und sie fand ihn wirklich toll. "Es hat mich auch sehr gefreut! Es ist schön zu sehen, was Chloe für einen netten und charmanten jungen Mann an ihrer Seite hat".

Rita stupste mich von der Seite an. "Hey, der ist echt heiß, wieso hast du mir nie etwas von ihm erzählt?", fragte sie leise.

"Was äußerlich da ist, fehlt innen... Glaub mir", sagte ich und beobachtete ihn, wie er meine Eltern, vor allem meinen Dad, um den Finger wickelte.

Sie fing an zu lachen. "Wow, das du mal Humor zeigst!"

Ich lachte gespielt. "Ja! Ist das nicht super?"

James nahm meine Hand. "Danke noch einmal Sir. Bereit liebes? Oder willst du dich noch ein letztes Mal verabschieden?", fragte er mich grinsend. Ich schluckte schwer. "Hab ich..."

Er winkte allen noch einmal. "Tschüss und Hoffentlich bis bald!" "Ja, jetzt komm!", zischte ich leise und zog ihn hinter mir her.

Als wir im Auto waren, platzte es aus mir raus. "Sag mal, geht es dir noch gut?!"

Er startete den Motor und richtete kurz den Rückspiegel. "Du hast mich warten lassen, Honey... Ich mag es nicht zu warten", sagte er und fuhr los.

Ich legte meine Händen an den Kopf und ignorierte letzteres, was er etwas ernster ausgesprochen hatte. "Oh mein Gott, jetzt denken sie auch noch das wir zusammen sind! Du bist mein verrückter Entführer! Du kan..." Er machte eine Vollbremsung, dabei knallte ich mit meinem Kopf, voll gegen das Armaturenbrett. Ich war noch gar nicht angeschnallt gewesen! Das hatte er mit Absicht gemacht! "Ahh! Was soll der scheiss?", fragte ich verärgert und rieb mir über die Beule an meiner Stirn.

"Schieb die Schuld nicht auf mich, du hast die Zeit vergessen!", sagte er angespannt. "Und ich habe dir schon öfter gesagt, du sollst mich nicht beleidigen!"

Ich schaute ihn wütend an. "Du weißt gar nicht wie sehr ich dich hasse!"

Er lachte. "Wow, was für eine Überraschung! Damit hätte ich gar nicht gerechnet!", spottete er und fuhr auf die Landstraße. "Vielleicht sollte ich dich gehen lassen und stattdessen deine Schwester nehmen. Sie ist sehr viel sympathischer als du und sie wäre bestimmt eine gute Frau!"

Ich schaute ihn angespannt an. "Das würdest du nicht wagen..."

Er grinste. "Mach mir keine Regeln Honey, du weißt ich tue dann genau das Gegenteil. Wenn ich deine Schwester will, hole ich sie mir auch".

"Du wirst meine Schwester in Ruhe lassen!", sagte ich böse. "Du wirst sie nicht anfassen, nur über meine Leiche, das schwöre ich dir!"

Er zuckte mit den Schultern. "Ist doch schöner, wenn du nicht mehr alleine bist, oder? Sie kann ja Erik ein bisschen aushelfen, da du nicht gerade der Putztyp bist", sagte er grinsend. Er wollte sie gerade wirklich holen. Das war nicht sein ernst... "Und wenn du mich nervst, ist sie dein Sündenbock! Was für eine schöne Vorstellung! Lass sie uns gleich holen!"

Ich handelte einfach. Nur über meine Leiche, so schön wie es gesagt hatte. Ich schnallte ihn ab und griff nach dem Lenkrad. "Was soll der scheiss!", zischte er und hielt dagegen. "Lass das verdammte Lenkrad los!" Ich zog es in meine Richtung, dabei kamen wir ins schleudern. "Bevor du sie anfasst, bringe ich uns beide ins Grab!", sagte ich und drückte mit meinem Fuß, aufs Gaspedal. Wir kamen von der Straße ab und fielen in den Graben. Ich spürte nur noch wie er mich fest hielt, bevor der Aufprall kam...

W-B Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt