17. Kapitel

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"James, hör auf!", schrie ich weinend. "Hör auf damit!"

"Okay, okay! Du hattest recht, ich hab dich angelogen und wollte dir weh tun. Aber wenn du mir jetzt die Tür öffnest, wird es nicht so schlimm werden, wie wenn ich reinkomme. Das schwöre ich dir", sagte er ernst. Dennoch wollte ich ihm die Tür nicht öffnen.

'"Geh doch bitte einfach! Ich kann das nicht!", sagte ich verzweifelt. "Ich habe Angst..."

Mit einem weiteren tritt, sprang die Tür plötzlich auf und er kam rein. Ich drückte mich noch mehr an die Wand, wenn das überhaupt ging und schaute ihn ängstlich an. Er kam mit hochgekrempelten Ärmeln und geballten Fäusten auf mich zu. "Wieso hörst du nicht einfach auf mich? Hm?!", fragte er wütend und packte mich grob am Arm. Er wollte mich mitnehmen! Ich wehrte mich, so wie es jeder in meiner Situation getan hätte. "Lass mich los!", schrie ich und biss ihn in den Arm, daraufhin ließ er mich endlich los.

Bevor ich jedoch weiter handeln konnte, traf mich seine Faust mitten ins Gesicht. Schwankend fiel ich wieder zurück und hielt mir die Stirn. Ich sah nur noch Sternchen und immer mal wieder, wurde es ganz schwarz.
Richtig ins Bewusstsein, kam ich erst als er mich erneut packte und versuchte mich auf die Beine zuziehen. Ich reagierte reflexartig, indem ich ihm einfach aus Verzweiflung ins Schienbein trat. "Du...!" Er ließ mich los und stellte sich auf volle Größe auf. "Du machst es immer schlimmer, Schatz!" Jetzt war er wirklich wütend und starrte mich wie ein wildgewordener Bär an. "Du beißt und tretest gerne, ja? Das tut scheisse nochmal weh!", knurrte er wütend und fing an auf mich einzuschlagen. Ich hielt mir schützend die Hände vors Gesicht und krümmte mich, immer mehr, bei jedem Schlag. "Bitte hör auf!", schrie ich vor Schmerz.

Er beugte sich zu mir runter. "Was hast du gemacht, als ich dich gebeten habe mir die Tür zu öffnen, hm?", sagte er und packte mich am Kragen. "Was hast du gemacht?!"

Ich sammelte meine letzte Kraft und verpasste ihm eine ordentliche Backpfeife. "Fick dich!" Mir war klar das das große Konsequenzen auf sich zuziehen würde, aber ich konnte einfach nicht anders. Er drehte seinen Kopf langsam zu mir und schaute mich an. Keine Ahnung was dieser Dämon dachte, aber es war eine Genugtuung für mich gewesen.

Er holte aus und verpasste mir ebenfalls eine Ohrfeige. Nur diese fühlte sich an, als ob mir jemand mit einer Schaufel ins Gesicht geschlagen hatte. Das gab mir den Rest. Meine Sicht verschwamm und langsam wurde es immer dunkler. Er verengte seine Augen und kam mit seinem Gesicht immer näher. "Das wirst du bereuen, Honey!"...

Erschrocken hob ich meinen Kopf und schaute mich hektisch um. Ich schrie bei dieser Bewegung sofort auf. Mir tat alles weh und mein ganzer Körper fühle sich an, als ob er in Feuer war. Was war passiert?! Ich schaute zu meinen Handgelenken nach oben. Sie bluteten und taten mir höllisch weh. Er hatte mich hochgebunden. Ich berührte nicht den Boden, deshalb fühlte sich mein ganzer Körper so an.

"Ganz ruhig", sagte er und kam vor mich. Er hatte die Hände hinter den Rücken und schaute mich lange an. Zum ersten Mal waren wir auf Augenhöhe. Er wollte mein Gesicht berühren, doch ich wich zurück und schaute ihn vernichtend an. "Du bist ein Feigling!", zischte ich.

Er packte fest meinen Kiefer und fing an zu grinsen. "Du kannst einfach nicht die Klappe halten, oder?" "Nein!", sagte ich gepresst.

Er schüttelte den Kopf und ließ mich los. "Das ist deine Strafe, Honey und ich hoffe für dich, das du endlich lernst". Er krempelte seinen Ärmel hoch und zeigte mir einen riesigen Runden Bluterguss, der immer noch die Abdrücke meiner Zähne hatte. Es sah echt witzig aus! "Siehst du das?", fragte er mit verengten Augen.

Ich fing an zu lachen. Die Situation war echt zum schreien! Ich merkte schon, wie ich langsam den Verstand verlor. "Hübsch! Lass uns doch unsere Blutergüsse vergleichen!"

Er verpasste mir eine Ohrfeige, die mir wieder fast das Bewusstsein nahm. "Eigentlich solltest du nicht länger wie zwei Stunden hier hängen, aber für dein Verhalten wirst du die ganze Nacht über hier hängen! Was du hier machst, hat sich noch keine geleistet!", sagte er wütend und lief raus. "Arschloch!", rief ich ihm hinterher. Er wollte mich hier hängen lassen? Na gut!...

Nach einpaar Stunden war der Schmerz unerträglich. Ich weinte schon die ganze Zeit und jedes Mal wenn ich mich rührte, durchzuckte mich schmerz. Ich hatte es mir nicht so schmerzhaft vorgestellt, aber ich wollte einfach nur noch sterben.
Die Tür ging plötzlich auf und der alte Mann stand vor mir. Erik schaute mich geschockt an. "Gott", sagte er leise.

"B-Bitte, nein! W-Was will er schon w-wieder von mir!", schluchzte ich.
Er ging sofort zur Wand und ließ die Ketten runter, das ich endlich den Boden berühren konnte. Sofort fiel ich auf die Knie und konnte endlich meine Hände betrachten. Ich spürte sie gar nicht mehr.
"In einpaar Stunden muss ich sie wieder hochziehen, weil er dann kommen wird. Bitte sagen sie ihm nichts von hier, sonst vertraut er mir nicht mehr und dann kann ich ihnen nicht mehr helfen", sagte er leise und lief zur Tür.

"Warte!", sagte ich. Er blieb stehen und drehte sich um. "Danke".

"Es tut mir leid", sagte er knapp und lief raus. "Mir auch...", sagte ich leise und schaute auf den Boden...

Mir kam die Zeit in dieser Zelle ewig vor. Ich konnte nicht schlafen, dafür hatte ich zu große Schmerzen. Das einzige was ich tun konnte, war dumm in die Luft starren und nachzudenken, über den Tod. Eigentlich hatte ich mir das selbst zuzuschreiben, aber ich konnte mir doch nicht einfach alles gefallen lassen? Ich war ein Mensch und ich hatte verdammt nochmal rechte und ich würde diesen Mistkerl fertig machen! Irgendwie! Falls ich das nicht übersehen sollte, würde ich ihn als Geist heimsuchen!

Die Tür öffnete sich und Erik kam rein. Vorsichtig schloss er die Tür und lief zu den Ketten. "Es tut mir leid Miss, aber er ist gerade wach geworden und fragt schon nach ihnen. Er wird bald hier sein, darf ich?"

Ich nickte müde und hob meine Hände in die Luft, um es weniger 'schmerzhaft', zu machen. Er versuchte mich langsam hoch zu ziehen, doch es tat trotzdem weh. Ich Kniff meine Augen zu und biss die Zähne fest zusammen. "Scheisse!", fluchte ich leise.

Er kam zu mir. "Ich bringen ihn später etwas gegen die Schmerzen. Bitte... Versuchen sie..." Er seufzte. "Passen sie auf". Mit diesem Worten verschwand er auch schon wieder und ließ mich einfach zurück. Wenn er nicht wollte das ich so litt, wieso half er mir dann nicht einfach hier raus?...

Erst nach zwei Stunden, kam der Mistkerl rein. Inzwischen hing mein Kopf runter und ich konnte noch gerade so die Augen offen halten, um diesen Bastard anzusehen. Ob ich meine Hände überhaupt noch hatte, wusste ich nicht. Sie fühlten sich wie abgeschnitten an...

W-B Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt