32. Kapitel

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...Ich lachte. "Eins muss man dir lassen, du bist mutig aber nicht mutig genug um dich mit mir anzulegen".

Sie verengte ihre Augen. "woher willst du wissen wie mutig ich bin, hm?"

"Wir können gerne eine Mutprobe machen, aber es scheitert schon daran, wenn du mich auch nur anfassen sollst", sagte ich. Ich hatte schon so etwas von gewonnen.

Sie legte plötzlich ihre Hand auf meine Brust und schaute mich provokant an. Ich hob eine Augenbraun und betrachtete ihre Hand. "Ohoo! Ich nehme alles zurück, Schatz", spottete ich spielerisch. "Weißt du das du mich immer wieder überrascht?"

"Ich weiß nicht wie, ich bin ein normalo. Du steigerst dich einfach in etwas rein", sagte sie provokant.

"So wie immer, aber besonders! Du faszinierst mich...", sagte er grinsend. Wow, jetzt ließ er den Charmeur raushängen... Idiot! "Du bist keinesfalls dumm. Manchmal kannst du zwar nicht die Klappe halten, aber egal was kommt, dir fällt immer was ein. Gott wie oft ich kurz davor war, dich schon zu töten!"

Ich schüttelte meinen Kopf. "Wäre ich schlau, wäre ich schon längst hier raus".

"Du solltest mehr an dich glauben,
hätte ich nicht technische Hilfen gehabt, wärst du schon lange hier raus", sagte er. Versuchte er mich ernsthaft gerade aufzuheitern? Psycho James hatte wahrscheinlich seine Tage.

Sie verschränkte ihre Arme. "Du kannst mir so viele Komplimente machen, wie du willst. Ich werde nicht aufstehen und den Tag mit dir 'genießen'".

Ich grinste frech. "Muss ich dich wirklich dazu zwingen? Vielleicht kann ich dich ja aus dem Bett kitzeln? Oder vielleicht etwas anderes?"

"Fass mich an und ich breche dir deine Finger!", zischte sie und brachte mich zum Lachen. Sie hatte Glück das ich so gute Laune heute hatte! Sonst hätte ich ihr ihre Finger gebrochen!

Ich beugte mich zum Nachttisch vor und öffnete die erste Schublade. Ich nahm ein Bild raus und betrachtete es. Sie hob fragend eine Augenbraue. "Was ist das?"

Ich zeigte ihr das Bild und setzte ein, gespielt, betrübtes Gesicht auf. "Vermisst du sie?"

Sie nahm es sofort und schaute es sich genau an. "Du hast versprochen ihnen nichts zu tun...", murmelte sie.

Ich stützte meinen Kopf auf meiner Hand, mit der anderen streichelte ich über ihren Bauch. "Ich halte mein Wort Honey, keine Angst. Also, vermisst du sie?"

Sie nickte traurig. "Natürlich vermisse ich sie... Das ist meine Familie..."

Ich grinste zufrieden. "Wenn du jetzt aufstehst, darfst du sie besuchen gehen".

Sie schaute mich mit großen Augen an. "Wirklich?!"

Jedes Wort hatte ich ernst gemeint. Das war gerade kein Witz gewesen. "Ja, wieso nicht? Ich mein, du kannst nicht abhauen. Deine Familie macht sich keine Sorgen mehr und ich dann auch nicht, das dich jemand bei der Polizei vermisst meldet".

"Was hast du ihnen gesagt, wo ich bin?", fragte sie und setzte sich auf. Und sie hatte gemeint, ich würde es nicht schaffen sie zum aufstehen zu bringen. Wenn ich wollte, würde sie sogar springen!

"Ich habe ihnen eine Karte geschickt worauf steht, das du mal eine Auszeit benötigt hast und für ein Jahr auf Weltreise gegangen bist", sagte ich und zupfte am Saum ihres Oberteils.

Sie hielt meine Hand fest, daraufhin schaute ich zu ihr hoch. Ihre Augen funkelten. "Okay, ich bin gleich fertig", sagte sie und sprang auf. Ich schaute ihr hinterher. "Deine Sachen sind schon hier".

Sie blieb stehen und drehte sich verwirrt um. "Wieso? Ach egal, ich kann es mir schon denken".

'Ganz genau mein Engel. Die Frage hättest du dir sparen können', dachte ich und setzte mich auf. "Schön das du mal mitdenkst", sagte ich grinsend...

Ich wartete im Auto und starrte aus dem Fenster. Sie kam die Treppen runtergeeilt und sprang förmlich auf den Beifahrersitz. Sie schnallte sich hektisch an und schaute mich erwartungsvoll an. Ich musste lachen. Diese Frau war Zucker süß. "Schön siehst du aus".

"Danke", sagte sie. "Können wir jetzt..." "Los? Ja das können wir. Brauchst du eigentlich noch irgendwas anderes? Klamotten, Pflegezeug? Ich bin in der Stadt, könnte es dann für dich besorgen".

"Nein, hab ich alles", sagte sie und starrte mich an. "Fahr endlich los".
Ich startete den Motor und ging ihrer 'bitte', nach...

Während der Fahrt, schaute sie immer mal wieder rüber. Sie wollte was sagen, traute sich aber nicht. "Komm Honey, frag", sagte ich und schaute auf die Straße.

"Was?!", fragte sie verwirrt, in einer ziemlich hohen Stimmlage. Als ob ich ihre Blicke nicht bemerkt hatte. Irgendwas brannte ihr auf der Zunge.

Ich grinste sie an. "Entweder ziehst du mich gerade mit deinen blicken aus, oder du willst mich etwas ganz dringendes Fragen".

Sie wurde leicht rot. "Nein! Daran denke ich nicht!..." Sie knetete nervös ihre Finger. "Ich... Will nur wissen, ob du auch mitkommst?"

"Tut mir leid Honey, aber ich habe noch etwas zu erledigen. Du musst da alleine durch", sagte ich und nahm ihre Hand.

"Gott sei dank", sage sie erleichtert und schaute aus dem Fenster.

Ich hob eine Augenbraue und schaute zu ihr rüber. "Wirklich nett".

"Du musst hier halten", sagte sie und zeigte auf ein kleines graues Haus. Es war nicht mal mit dem gesamten Grundstück, so größer wie mein Keller. Ich hielt an und zog die Handbremse hoch.

Sie öffnete die Tür und wollte aussteigen, aber ich hielt ihre Hand nach wie vor fest im Griff. Sie fiel in ihren Sitz zurück und schaute mich fragend an. "Honey", sagte ich ernst. "Du kennst die Regeln mein Schatz. Kein Sterbens Wörtchen zu jemanden, verstanden?"

"Ja!", sagte sie und versuchte ihre Hand aus meiner zu lösen.

"Deine Familie ist schneller tot, als ich im Knast, denk dran. Ich komme um Punkt acht Uhr dreißig hier her. Du wirst schon hier draußen stehen und auf mich warten, okay?", fragte ich mit Nachdruck in der Stimme. "Gott, ja! Darf ich jetzt gehen?!"

Ich ließ sie grinsend los. "Aber natürlich, Schatz! Wir sehen uns später"...

W-B Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt