20. Kapitel

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Ich ging zu einem Schalter an der Wand, wo ich Erik jeder Zeit erreichen konnte. In der unteren Etage gab es das in jedem Zimmer. Es klingelte und wenn Erik abnahm, konnte nur er mich hören. Theoretisch war es wie ein Telefon.

"Ja, Sir?", meldete er sich nach kurzer Zeit.

"Wo ist sie?", fragte ich und betrachtete meine Hand. "Im Esszimmer, sie isst noch".

"Hat sie gezickt?" "Nein, sie ist sofort mitgekommen". "Okay... Dann beeil dich. Komm in mein Zimmer ohne das sie dir folgt und... Nimm Verbandszeug mit...", sagte ich knapp und legte auf. Ich öffnete die Tür und stieg in die Badewanne. Ich ließ meine Hand raushängen und schloss meine Augen.
'Was eine einzige Frau mit mir machen kann...', dachte ich genervt. Mein leben war immer sorglos gewesen und das was ich jahrelang getan hatte, hatte ich genossen... Und jetzt? Jetzt hatte ich mich nicht einmal selbst unter Kontrolle... Sogar ein schlechtes Gewissen hatte ich ihr gegenüber!

Ich hörte wie mein Blut in regelmäßig Abständen auf den Boden tropfte... Es war so entspannend und beruhigte alles... Mein Herzklopfen... Meine Nerven... Und die Wut die ich gerade hatte... Sie verflog langsam.
Die Tür öffnete sich und ich hörte Schritte auf mich zu kommen. "Sag bitte nichts dazu", sagte ich mit geschlossenen Augen. Das war eine lange Geschichte und ich hatte echt keine Lust darüber zu reden.
"Es sieht nicht gut aus", sagte er knapp und nahm meine Hand. Schmerzen spürte ich schon lange nicht mehr. Ich hatte ganz andere Probleme.
"Der Splitter ist zu tief", sagte er. "Sie müssen ins Krank..."

"Nein, zieh ihn einfach raus", unterbrach ich ihn genervt. "Ich habe keine Lust raus zugehen".

Ich Band mir das Handtuch um den Kopf und lief aus dem Bad. Ich war in 'mein', Zimmer gegangen und es war mir egal ob es Konsequenzen auf sich zog oder nicht. Ich warf meine Sachen aufs Bett und entdecke eine Tüte und einen Zettel. Ich setzte mich und schaute mich um, ehe ich den Zettel nahm und ihn las.

>>Honey, das was passiert ist, tut mir wirklich leid. Ich wollte das nicht und ich verspreche dir hier, das es auch nicht mehr vorkommen wird. Die Sachen die tust und zu mir sagst sagst! Bringen mich zum ausrasten und ich werde so wütend, das ich nicht anders kann als dir wehzutun.
Ich hoffe du versteht mich jetzt einwenig und tust nicht mehr solche dummen Dinge. Als Entschuldigung, habe ich dir einpaar Sachen ausgesucht und wenn es dir gefällt kannst du es behalten. Falls nicht, gib es einfach Erik zurück und such dir etwas anderes dafür aus. Wenn du immer noch wütend bist, darfst du heute in deinem Zimmer bleiben und musst nicht mit mir Abend essen. Trotzdem würde ich mich sehr über deine Anwesenheit freuen. James<<

Ich runzelte verwirrt die Stirn. 'Was ist los mit diesem Kerl?' Er war mehr als psychisch krank! Ein richtiger... Psycho, Psycho! Dafür gab es nicht mal eine Bezeichnung! Kopfschüttelnd legte ich den Zettel weg und betrachtete die Sachen die er mir aufs Bett gelegt hatte. Ein Kleid und darauf war eine Schachtel mit einer Diamant Kette, mit passenden Armband.
Ich seufzte und rieb mir übers Gesicht. Das war das aller erste mal, das Psycho James sich ernsthaft bei mir entschuldigt hatte. Wenn er sich schon so ins Zeug legte, durfte ich ihn nicht abweisen. Vielleicht würde er sich etwas ändern, mir mehr vertrauen und dann würde ich Hilfe holen. Dann musste niemand mehr in diesem Horror Haus sterben.

Ich saß gelangweilt im Esszimmer und wartet darauf, das sie reinkam. 'Komm schon, komm schon, komm schon', dachte ich genervt und wackelte mit meinem Bein. Ich hatte ihr zwar die Wahl gelassen, aber das sie nicht kam, regte mich trotzdem auf! Das war doch der Umgang den sie wollte, konnte...
Als sich die Tür öffnete, schaute ich sofort hoffnungsvoll hin, doch zu meinem Bedauern kam Erik rein. "Du bist es...", sagte ich genervt.

Erik legte den Kopf schief und lächelte mich an. "So haben sie aber noch nie auf mich reagiert".

Ich lehnte mich seufzend zurück. "Ich dachte du wärst sie. Tut mir leid". Er schüttelte den Kopf und legte die Teller vor mich hin. "Den kannst du wieder mitnehmen! Sie wird nicht mehr kommen!... Frauen!", murmelte ich genervt. Wieso waren sie so kompliziert?

W-B Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt