Kapitel 9

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Ich hatte die ganze Nacht schlecht geschlafen. Nun war ich auf dem Weg zu Luis ins Cafe, wo wir abgemacht haben, und mir ging es einfach nur scheiße. Wieso eigentlich? Es war wirklich nicht viel passiert, wenn man das von einer anderen Seite betrachtete, doch für mich war zu viel passiert. Für mich schien gerade die Welt unterzugehen. 

Warum hatte ich nur Gefühle für ihn entwickelt? Dann würde es mir jetzt nicht so scheiße gehen. Ich könnte es einfach so wegstecken. Scheiß Liebe! Obwohl sie auch so schön sein konnte. Aber natürlich nicht bei mir. War ja klar! Kaum fing es an, wurde es auch schon wieder kaputt gemacht und alle meine Hoffnungen und Träume lösten sich in Luft auf. 

Luis steht vor der Tür des Cafes Tür und umarmte mich fest. „Hey Lu!" „Hey Tony, wie geht es dir?" „Mhm ganz ok." „Und in Wahrheit?" „Oh man Lu! Jaja mir geht's scheiße. Hab schlecht geschlafen und...ach alles ist gerade scheiße. So fühl ich mich zumindest." „Versuch nicht noch einmal mir was vorzumachen", er grinste. 

„Komm wir gehen rein." Wir machten uns auf dem Sofa in der Ecke gemütlich. Luis holte noch etwas zu trinken und ein paar Kekse. „Tim kommt später noch vorbei, wenn das ok ist?" „Ja klar, ist ok." Wir redeten stundenlang und alberten herum. Luis schien genau der Richtige zu sein was ablenken angeht. Mir ging es schon viel besser. Ich hatte alle schlechten Gedanken verdrängt und schien fürs erste nicht mehr depri zu sein. 

Man konnte so gut mit Luis reden. Ich hatte von Anfang an schon das Gefühl gehabt, dass ich ihm alles erzählen konnte. Ich vertraute ihm. Sowas konnte man normalerweise nicht von einem Jungen erwarten, dass man so gut und über so viel mit einem Jungen reden konnte. Und man konnte so viel Spaß mit ihm haben. Er heiterte einen mit seiner verrückten Art auf und brachte mich ständig zum lachen. Der perfekte beste Freund. So wie jetzt könnte es immer sein. Unbeschwert und glücklich. Keine Beziehung, keine Liebe, die einem Probleme bereitet. Das brauchte ich gerade nicht. Jacob. Schon musste ich wieder an ihn denken. Aber ich verdrängte diesen Gedanken schnell wieder. 

Ich wollte mir diesen Tag nicht versauen lassen. Er hatte schon scheiße angefangen und jetzt hatte ich endlich wieder gute Laune. Wir gehen ins  Manison, da nur Tim zu Hause ist. „Tonyyyyyy!", rief Tim und umarmte mich. „Naa Timi." Tim ging weiter in die Küche, um sich etwas zu Trinken zu holen. „Ich war vorhin mit  Jacob", schrie er aus der Küche, „der hat nen mega Kater." „Ja der hatte gestern wohl ein bisschen übertrieben", rief Luis  zurück und setzte sich neben mich auf das Sofa. 

 „Haha ja, das meinte er auch zu mir." Tim kam zurück und setzte sich zu uns. „Er fährt übrigens für die letzten Ferientage nach Frankfurt", meinte er dann. „Frankfurt?", fragte ich. „Ja Verwandte besuchen." „Bisschen kurzfristig oder?", meinte Luis. „Joa schon, aber er meinte, dass er sie unbedingt mal wieder besuchen müsste." „Wann fährt er?", fragte ich dann. „Morgen", antwortete Tim, „sagt mal, was war gestern eigentlich los? Erst bist du weggegangen, was ich gerade so noch mitbekommen habe. Dann bist du gleich danach raus Luis und ein bisschen später jacob auch noch. Jacob meinte zu mir, dass es ihm nicht gut ging, aber was war mit euch beiden? Sofort war meine Stimmung wieder im Keller. Tim konnte das nicht wissen, aber trotzdem. Luis sah mich besorgt an. „Äh Leute, könnte mir jetzt mal einer sagen was los ist?" „Willst du es erzählen?", murmelte Luis leise, doch Tim hörte es. „Was erzählen?", fragte er. „Na gut, ich erzähls." 

So erzählte ich die ganze Story, die ich Luis schon gestern Nacht erzählt hatte noch einmal. Als ich damit fertig war, war das einzige was Timsagte:"Ohh." „Ja ohh", sagte Luis. Tim setzte sich zu mir herüber und umarmte mich. „Das erklärt alles wegen gestern, aber irgendwie ist das komisch mit Jacob", meinte er dann. „Ja das hatte ich auch schon gesagt", sagte Luis. 

 „Ich kann das leider nicht beurteilen, ich kenne ihn ja noch nicht einmal einen Monat.", sagte ich. „Weniger als einen Monat, aber schon verliebt" Luis grinste mich an. „Man Lu!", lachte ich. Damit war dieses Thema auch erst einmal abgeschlossen und die beiden schafften es heute tatsächlich noch meine Stimmung aus dem Keller zu holen. Wir verabredeten uns auch gleich für den nächsten Tag. 

 Die nächsten Tage traf ich mich immer mit den Jungs oder den Mädels. Selbst Lia und Bene  ließen sich mal blicken. Julien war in Nürnberg bei seiner Freundin. Luis und Tim hatten sich schon darüber aufgeregt, dass Bene und Julien nie da sind. Die beiden Süßen waren eben frisch verliebt. 

 Dann war auch schon der Abend des letzten Ferientages da.

 Jacob war auch wiedergekommen, das wusste ich von Lia. Selber hatte ich ihn noch nicht gesehen. Ich hatte beschlossen nicht mehr Trübsal zu blasen und mir keine Gedanken über Jacob zu machen. Die Jungs und Lia hatten es echt geschafft mich die ganze Zeit abzulenken.

 Ich hatte auch nicht vor Jacob aus dem Weg zu gehen, was mir eh nicht gelingen würde. Ich ließ mich wegen so etwas nicht mehr unterkriegen. Wer weiß was noch kommt und sonst würde ich schon über ihn hinwegkommen. So starke Gefühle konnte ich schließlich noch nicht für ihn haben, dafür kannte ich ihn noch nicht lange genug. Ich freute mich schon riesig auf die Schule, da ich überhaupt nicht wusste wie die Schule hier in berlin so ist. Auch könnte ich mit allen mal in einen Kurs kommen, außer mit Tim und Julien. Die waren eine Klasse über mir und machten ihr letztes Schuljahr. Bene war unter uns. 

(Hier in der Geschichte gehen Sie noch zur Schule und machen ihr Abitur) 

Am I your crazy girl? Jacob Rott / Elevator BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt