Kapitel 55

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Tonys  Sicht:

 „Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast." „Ich musste es dir erzählen. Schließlich wollen wir keine Geheimnisse voreinander haben." Jacob hatte mir grad von der Sache mit Tana erzählt. Zwar fand ich nicht so toll, was sich da alles abspielte, doch ich vertraute ihm. „Ich hätte nicht von ihr gedacht, dass sie sowas abzieht, wenn ich weg bin. Sie und die anderen Mädels waren mir immer total sympathisch."

 „Denkst du ich. Auf mich wirken sie ja auch so und auch immer noch. Ich mag Tana, aber sie geht gerade echt zu weit. Es nervt einfach nur noch." 

 „Das kann ich gut verstehen." 

 „Ich hoffe sie hat es kapiert. Naja ich möchte mir jetzt nicht die letzten Tage der Tour versauen."

 „Auf keinen Fall! Genieß die letzten Tage noch. Ich wünschte ich wäre bei dir." 

 „Wünsche ich mir auch, aber du solltest nicht gleich wieder aus England verschwinden, wenn du gerade erst angekommen bist", lachte er. 

 „Ja das würden mir viele Übel nehmen." 

 „Was hast du die nächsten Tage so vor?"

 „Ich treff mich noch mit Alina und Nick. Sie fahren für ein paar Tage in Urlaub und Chiara ist heute schon weg. Was ich danach mache, weiß ich noch nicht wirklich. Wahrscheinlich ein bisschen durch die Stadt gehen und noch ein paar andere Leute treffen. Ich habe ja noch lange nicht alle gesehen." 

 „Sind deine Leute lange weg?"

 „Nein zum Glück nicht. Ohne sie wird es zu langweilig und ich bleibe ja noch den Rest der Ferien hier."

 „Naja dann viel Spaß noch. Ich muss wieder rüber zu den Jungs." 

 „Danke und auch nochmal dafür, dass du mir das erzählt hast. Viel Glück bei der Show!"

 „Danke und du musst dich nicht bedanken. Das ist doch selbstverständlich." 

 „Ich liebe dich!"

„Und ich liebe dich! Bye Bae!" 

 „Bye!"

 Wir warfen uns noch einen Luftkuss zu und dann endete das Gespräch.

 Zwei Tage später hatte ich Alina und Nick auf einen Filmabend zu mir eingeladen. Sie würden auch bei mir übernachten und vorher wollten wir noch zusammen kochen. Meine Eltern waren noch nicht zu Hause, als die beiden, mit ihren Schlafsachen bepackt, bei mir ankamen. Nachdem sie ihre Sachen in mein Zimmer gebracht hatten, begaben wir uns in die Küche. „Ok was brauchen wir alles?", fragte Nick. „Ich habe da alles schon bereitgestellt." Ich kramte eine Pfanne aus dem Schrank. „Und was ist damit?" Grinsend hielt er eine Packung Mehl hoch. „Ich denke nicht, dass wir das brauchen", meinte Alina. „Oh doch!" „Nee nee, ich weiß schon, was du willst, aber ich habe schon genug Essensschlachten hinter mir", lachte ich. 

 „Bei den Jungs kann man sich das auch gut vorstellen." Er stellte die Packung wieder zurück. „Was für einen Film wollen wir denn schauen?", fragte Alina. „Bitte keinen Liebesfilm Mädels!", rief Nick sofort. „Mhm, wie wäre es mit '21 Jump Street'?" „Oh ja!", sagte Alina. „Sehr gute Entscheidung", meinte dann auch Nick. 

Der Film gehörte mittlerweile zu meinen Lieblingsfilmen. Warum wohl? Nachdem das Essen fertig war, setzten wir uns an den Tisch. Jeder von uns hatte doch noch etwas Soße ins Gesicht bekommen. Ich würde es wohl nie schaffen mit Freunden vernünftig zu kochen. Als wir fertig mit dem Essen waren, kamen auch meine Eltern nach Hause. Sie störten uns aber nicht weiter.

 Ich holte uns noch einige Snacks und kuschelte mich dann zwischen meine Freunde auf das Sofa, um den Film zu sehen. Nach dem Film redeten wir noch eine Weile und irgendwie endete das in einer Kissenschlacht. Ich wusste nicht warum, aber es fing damit an, dass ich plötzlich ein Kissen im Gesicht hatte. „Nick bitte hör auf!", rief ich, als er mich durchkitzelte. „Erst, wenn du sagst, dass du aufgibst." „Bitte Nick!" „Was?" „Jaja ist gut. Ich gebe auf." „Yeeeaah!" „Du bist verrückt!" Ich stand auf und knallte ihm noch ein Kissen auf den Kopf. „Eyy!", rief er empört, doch ich ignorierte es. 

Statt dessen ging ich mit Alina in mein Zimmer, um die Matratzen hinzulegen. Es war ein typischer Abend gewesen, so wie früher. Eigentlich auch genauso wie in Berlin. Naja ich würde noch sagen, etwas ruhiger. Aber ich vermisste die Jungs schrecklich. Vor allem Jacob. 

 Jacobs Sicht: 

 Ich saß im Flugzeug, auf dem Weg zurück nach Berlin. Die Jungs neben mir schliefen und nur ich war wach. In meinem Kopf spielte sich noch einmal die letzte Show ab, das nicht mal vierundzwanzig Stunden zuvor stattgefunden hatte. Es war ein super Abschluss gewesen. Die komplette Tour war der hammer. Ich hatte die komplette Zeit in Amerika genossen und jede Show gelebt. So konnte es sich echt Leben. Jetzt stand noch unsere eigene Tour durch Deutschland vor uns. 

Mit Tana war zum Glück nichts mehr vorgefallen. Da war ich echt froh drüber. Ich blickte aus dem Fenster. Nicht mehr lange und wir würden landen. Wieder in Berlin. Aber dieses Mal ohne Tony. Ein Jahr hatte ich mit ihr in Berlin verbringen können. Wie würde es ohne sie sein? Ich vermisste sie schrecklich, obwohl es gerade mal zwei Wochen her war, dass sie zurück nach Deutschland ist. Wir schrieben, telefonierten und skypten täglich, doch es war nicht dasselbe. Es fühlte sich schon viel zu lange an, dass wir getrennt waren, doch ich musste wohl noch länger durchhalten. Ich musste lernen, auch mal einen Zeit lang mit der Entfernung zu leben. Ihr ging es bestimmt genauso. Solange ich es aushielt, mit diesem Gefühl zu leben, würde ich es wohl überleben. Doch dieses Gefühl, sie zu vermissen, brachte mich jetzt schon fast um. Am Anfang ist es immer schwer, leider. Sie war einfach ein wichtiger Teil in meinem Leben geworden. Ein sehr wichtiger Teil. Ich brauchte Tony. 

Am I your crazy girl? Jacob Rott / Elevator BoysWhere stories live. Discover now