Kapitel 60

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Jacobs Sicht: 

 „Bis bald!" Ich schloss Tony in eine feste Umarmung, die sie sofort erwiderte. „Ja bis bald!" Sie gab mir noch einen langen Kuss und drückte mich noch etwas fester an sich. Keiner von uns wusste, wann dieses bald war. Zunächst war ich jetzt für einige Zeit auf Tour. Unsere erste eigene Tour! 

Was für Termine danach kamen und wie viele, das wusste ich nicht wirklich. Tony würde jetzt morgen erstmal ihr letztes Schuljahr antreten. Trotzdem würde ich sie am liebsten mitnehmen, damit sie bei mir blieb und auch ich bei ihr bleiben konnte. Leider ging es einfach nicht anders. „Ich liebe dich Bae!" Ich musste jetzt in den Flieger, also löste ich mich von ihr und gab ihr noch einen kurzen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich auch Jacy!", sagte sie noch und dann verschwand ich aus ihrem Sichtfeld.

 Im Flugzeug suchte ich mir meinen Platz und setzte mich. Morgen würde ich schon im Tourbus sitzen und übermorgen war die erste Show  unserer ersten eigenen Tour. Wirklich viel freie Zeit blieb mir nicht mehr, doch ich wollte bis zur letzten Sekunde bei Tony bleiben. Ich hoffte, dass wir uns schnell wiedersehen konnten. Und damit meine ich nicht über Skype. Jetzt würden es nicht nur zwei Wochen sein, die wir getrennt verbringen würden. Aber ich froh, dass ich jetzt ihre Familie und Freunde auch kennenlernen durfte und endlich mal in London wieder gewesen war.

 Nach gut zwei Stunden war ich auch schon wieder in Berlin. Zu Hause angekommen wurde ich schon von den Jungs erwartet. Wir bereiteten uns noch etwas auf die Tour vor und besprachen alles. Am Abend skypte ich noch mit Tony und packte nebenbei meine Sachen. Ich würde glaube ich jede frei Minute auf Tour versuchen mit ihr zu skypen, zu telefonieren oder wenigstens zu schreiben. Ich vermisste sie jetzt schon und hoffte, dass ich wirklich länger, als zwei Wochen durchhielt. Ich musste es und so schlimm konnte es nicht werden. 

Zwei Wochen waren eigentlich gar nichts, doch für mich gerade schon. Nach über einer Stunde skypen verabschiedeten wir uns voneinander. Tony wünschte mir noch viel Spaß auf der Tour. Dann wurde unser Gespräch beendet und ich zog den Reißverschluss meines Koffers zu. Jetzt konnte es losgehen. 

Tonys Sicht:

 Ich betrat zum ersten Mal nach über einem Jahr mal wieder mein altes Schulgebäude. Nur noch ein Jahr und ich war raus hier. Ich schaute erst nach, wo ich hin musste und machte mich dann auf dem Weg zu meinem Raum. Zwischendurch wurde ich immer wieder von alten Mitschülern aufgehalten, aber ich schaffte es dann noch rechtzeitig, bevor der Lehrer kam. Es waren nur noch wenig freie Plätze im Raum, also lies ich mich auf den freien Platz neben Nick fallen. Chiara und Alina saßen direkt vor uns. Am ersten Schultag nach den Sommerferien war wie immer nicht viel los. Ich stellte mir meinen Stundenplan zusammen und es Informationen über Informationen. Dieses Mal sogar wirklich viel. Auch die nächsten Schultage liefen super und noch relativ entspannt. Ich musste noch gefühlte tausend Mal von meinem Auslandsjahr erzählen, dauernd traf ich irgendwen wieder und dauernd fragte jemand nach. 

Und ja, auf Jacob wurde ich auch schon einmal angesprochen. In Berlin wäre ich öfters überfallen worden, aber hier wirklich sehr selten. Hier in England waren die elevator Boys echt noch nicht so bekannt. Ich war, aber froh, dass es so war, auch wenn die Jungs hammer sind.

 Doch die entspannte Zeit würde nicht lange halten, da das Schuljahr nicht sehr lang war und ich schon vor Weihnachten die ganzen Vorabiklausuren schreiben müsste. Zwar war ich jetzt nicht der größte Fan vom Lernen, aber einmal musste man da eben durch. Natürlich plante ich mir immer etwas Zeit für Jacob ein. Er hatte ja auch nicht so viel Zeit. Wir versuchten so oft, wie möglich zu skypen, was nicht immer klappte, aber meistens. Ein Telefonat war sonst trotzdem immer drin und schreiben taten wir ja sowieso fast durchgehend. Die Jungs lebte diesen Traum. 

Jeden Tag erzählte er mir begeistert von der Show und jedem Fan, den er getroffen hatte. Auch die anderen waren ab und zu bei unseren Gesprächen mit dabei. Ich war so stolz auf sie und freute mich echt für die vier. Besonders, wenn ich ganz an den Anfang zurückdachte. Da meine kleine Schwester dauernd davon redete, dass sie unbedingt mal auf eine Show von den Elevator Boys wollte und dass das doch jetzt so einfach wäre, überlegte ich mir etwas. Ich hatte die perfekte Idee. Sie würde auch von der Zeit super passen, obwohl wir fast die ganze Woche in der Schule waren. Dafür musste ich nur noch unsere Tante Maria um einen Gefallen bitten. Hoffentlich würde es klappen. Und dies tat es auch. Nachdem Maria mich noch einmal angerufen hatte, lief ich in Lucias Zimmer. „Luc, wir fliegen nach Berlin!"

Am I your crazy girl? Jacob Rott / Elevator BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt