Kapitel 70

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Es war Nachmittag und einige meiner Verwandten waren schon gekommen. Nachdem ich sie begrüßt hatte, wollte ich noch einmal kurz mit Jesse nach draußen, bevor das Essen war. Draußen war es etwas windig und einige Flocken fielen vom Himmel. Schnee an Heiligabend, doch es war etwas zu warm und er würde nicht liegenbleiben. Ich setzte meine Kopfhörer auf und summte mit. Jesse lief meistens immer etwas voraus, doch kam dann gleich wieder zu mir zurück. Irgendwie war meine Stimmung etwas bedrückt. Schon die ganzen letzten Tage, aber es wurde von Tag zu Tag immer etwas mehr. Es war Weihnachten und natürlich freute ich mich auf meine Familie, nur Tony fehlte einfach. Wahrscheinlich würde ich den ganzen Abend nur dumm herum sitzen. Ich vermisste sie so sehr und kam mir selber schon wie ein kleines Mädchen vor, weil ich so herum jammerte. 

Langsam machte ich mich wieder auf den Heimweg. Die ganzen Gedanken über Tony schob ich auf die Seite. Ich würde so gut es ging versuchen den Abend zu genießen. Für Tony. Ein Taxi fuhr an mir vorbei. Der Mann, der vorne auf dem Beifahrersitz saß, kam mir irgendwie bekannt vor. Es war aber schon vorbei, bevor ich genauer hinsehen konnte. Und ich wurde dann auch von meiner Tante unterbrochen, die mit ausgebreiteten Armen auf mich zu lief.

 „Jacob Schatz, du bist aber groß geworden!", rief sie und umarmte mich. Eigentlich war ich gar nicht gewachsen, aber naja. Ich ging in Haus, zog meine Schuhe und Jacke aus und lief nach oben in mein Zimmer. Dort ließ ich mich gleich auf mein Bett fallen. Keine zwei Minuten später klingelte es an der Tür. „Kannst du einmal bitte die Tür öffnen Jacob?", rief mein Vater von unten. Wieso ich? Ich war der Einzige, der oben war und unten waren was weiß ich wie viele Leute.

 „Kann das nicht jemand machen, der eh schon unten ist?", rief ich genervt. „Nein Jacob, öffne jetzt bitte mal die Tür!", rief nun meine Mutter. „Ja ist ja gut!" Ich lief die Treppe herunter und hörte meine Eltern in der Küche leise lachen. Ich rollte nur mit den Augen und öffnete die Tür. Im nächsten Moment fiel mir die Kinnlade hinunter. 

Tonys Sicht: 

 Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als ich Jacob von oben rufen hören konnte. Er schien gernervt. So sah er auch aus, als seine Tante auf ihn zu kam. Wir musste eben noch im Taxi warten, weil Jacob mit Jesse draußen war. Ziemlich mürrisch ist er den Weg entlang gelaufen und hat sich auch von Jesse guter Laune nicht anstecken lassen. So richtig weihnachtliche Stimmung schien bei ihm nicht wirklich vorhanden zu sein, aber das würde sich hoffentlich gleich ändern. Vor ein paar Minuten erst, hatte er mir mal wieder geschrieben, wie sehr er mich vermisst. 

Nun öffnete Jacob die Haustür und starrte mich einfach nur mit offenem Mund an. „Was machst du denn hier?! Oh mein..." Sein Gesicht erhellte sich sofort und er hob mich hoch und drehte sich im Kreis. „Merry Christmas Jacy!", rief ich. 

 „Sag mal, kannst du dich auch mal anmelden, wenn du kommst."

 „Ja könnte ich, will ich aber nicht." Ich grinste ihn an. 

 „Du bist so...", sagte ich kopfschüttelnd

. „So was?"

 „So...ach ich liebe dich!" Er drückte seine Lippen auf meine. 

 „Ich liebe dich auch", flüsterte ich gegen seine Lippen. Ich hörte meine Familie leise hinter uns lachen und wurde rot. 

Jacob lächelte sie nur stolz an und nahm meine Hand. „Oh Entschuldigung, ich habe euch noch gar nicht begrüßt!", sagte er dann und gab meiner Mutter die Hand. „Kein Problem Jacob", lachte sie. Dann begrüßte er noch meine Schwester und meinen Vater. „Lass uns reingehen, es ist kalt draußen", meinte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Im Flur stand seine ganze Familie und sah uns mit einem breiten Grinsen im Gesicht an. 

Am I your crazy girl? Jacob Rott / Elevator BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt