Kapitel 32

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Ich rannte rüber zu Lias Haus und klingelte. Kurz danach öffnete mir Lia die Tür. „Hey Jacob!" Sie wirkte erstaunt, dass ich es war.

 „Hey ist Tony da?" 

 „Ja sie ist schon den ganzen Abend oben in ihrem Zimmer", antwortete sie.

 „Ok danke, ich lief vorbei nach oben und ließ eine verwirrte Lia zurück. Nun stand ich vor ihrem Zimmer. Die Tür war geschlossen. Ich klopfte. Da niemand antwortete, öffnete ich sie einfach. Das Zimmer war leer. Ich ging durch den Raum, sah im Bad und auf dem Balkon nach, aber sie war nirgends zu sehen. Wieso war sie nicht hier? Ich wollte gerade Lia fragen, als mein Blick auf einen Zettel fiel, der auf ihrem Schreibtisch lag.

 Es war ein Brief. „An Jacob Rott" las ich. 

Ein Brief an mich. Ich nahm ihn in die Hand, setzte mich auf ihr Bett und begann zu lesen. Sie schien ihre ganzen Gefühle und Gedanken niedergeschrieben zu haben. 

 Am I your sweet crazy Girl? 

 Du nennst mich süß. Du nennst mich verrückt. Du nennst mich dein süßes verrücktes Mädchen. Aber bin ich das? Bin ich dein Mädchen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. 

Bae. Dieses Wort. Wenn ich es nur aus deinem Mund höre schlägt mein Herz schneller und ich habe tausende Schmetterlinge in meinem Bauch. Dieses Wort erinnert mich einfach an die Zeit vor einem halben Jahr, als ich hier nach Berlin kam. Ich habe dich von der ersten Sekunde an gemocht. Dein wunderschönes Gesicht, dein Lachen, deine schwarzen Haare und deine grün-braunen Augen, die mich immer anstrahlten und in denen ich jedes Mal versinken könnte. D

u bist so hübsch, so süß, so wunderschön. Nachdem du mich geküsst hattest wusste ich, dass ich mich in dich verliebt hatte. Dieser magische Moment an diesem wundervollen Ort. Dieser Ort ist voller schöner Erinnerungen an diesen wundervollen Tag. Ein Ort, an dem man immer wieder zurückkommen kann , um sich daran zu erinnern. Wo man glücklich sein kann. Ich hatte Hoffnungen. Viele Hoffnungen. Aber ich wurde enttäuscht. Ich hatte mich in dir getäuscht. M

ir ging es mehr als scheiße, aber alle waren für mich da gewesen. Besonders Lia, Luis und Tim. Luis darf ich heute meinen besten Freund nennen und in Tim hatte ich mich verliebt. Wir sind zusammen gekommen. Du hast dich später bei mir entschuldigt. Du warst betrunken. Ich weiß. Ich habe dir verziehen. Alles war wieder gut zwischen uns. Doch ich hatte schon längst keine Hoffnungen mehr auf ein „uns". Ich war darüber hinweg, dachte ich. 

Wir waren Freunde. Gute Freunde. Tim und ich hatten eine schöne Zeit zusammen. Eine sehr schöne Zeit. Doch dann fing es wieder an. Dieses Herzklopfen, diese Schmetterlinge, meine Reaktionen auf dich. Du hast wieder angefangen mich Bae zu nennen. Das hast du eine Zeit lang nicht mehr getan und dann hast du auf einmal wieder damit angefangen. Warum weiß ich nicht. Es hat mich wieder erinnert. Warum mich ausgerechnet dieses Wort an alles erinnert weiß ich auch nicht wirklich. Vielleicht, weil ich es geliebt habe, wenn du mich so genannt hast, in der kurzen Zeit, in der ich mir Hoffnungen in uns gesetzt hatte. Ich hatte so ein komisches Gefühl, das nicht mehr weg ging. In deiner Gegenwart wurde es stärker und ich fühlte mich komisch und irgendwie etwas unwohl, wenn ich mit Tim zusammen war. 

Dann an diesem einen Tag im Mansion hatte ich auf dem Rückweg gemerkt, dass ich meine Tasche vergessen hatte und bin wieder zurückgegangen. Du sasst mit dem Rücken zu mir mit deiner Gitarre da und hast einen mir unbekannten Song gespielt, ohne mich dabei zu bemerken. Ich habe dich beobachtet und dir zugehört. Du sahst traurig aus. Dieser Song war wunderschön. Die Melodie, der Text, einfach alles an ihm. Ach wie ich deine Stimme liebe. 

 „In another world, Oh I know, I know, I know, I know that, You would be my girl. And nothing would tear us apart. Another universe, The stars would light the way for just, the two of us. And nothing would tear us apart." 

 Der Song war an mich. Irgendwie wusste ich das sofort. Da gibt es keinen Grund für. Ich wusste es einfach. Du warst in mich verliebt. Und ich in dich. Deswegen dieses komische Gefühl. Aber ich hatte dich die ganze Zeit über geliebt. Nur hatte ich es verdrängt, weil ich dachte, dass das nie was mit uns wird und ich keine Hoffnungen mehr hatte. Doch du hast diese Hoffnungen wieder hervorgeholt. 

Mit dem Liebesgeständnis vor ein paar Tagen hast du nur alles bestätigt, was ich mir vorher schon gedacht hatte. Du wolltest mir nochmal alles sagen, damit du besser darüber hinweg kommen konntest. Denn du konntest nicht mit mir zusammen sein. Ich war mit Tim zusammen.

 Ich war glücklich mit ihm. Nein in letzter Zeit nicht mehr wirklich. Aber so gut wie alle hatten gemerkt, was los war. Auch Tim. Ich weiß, dass es schwer für ihn war, weil er mich liebt, aber er hat den Entschluss gefasst nicht mehr mit mir zusammen zu sein. Wir haben darüber geredet. Ich fühlte mich nicht gerade gut in dieser Situation, aber ich kann nun mal nichts für meine Gefühle. Niemand kann was für seine Gefühle. Tim hat akzeptiert, was passiert ist. Wir haben das Richtige getan. Es ging nicht mehr mit uns beiden. 

Denn ich liebe dich mehr als ihn. Er ist glücklich, wenn ich glücklich bin und ich bin glücklich, wenn er glücklich ist. Wir bleiben beste Freunde und werden unsere Zeit immer in Erinnerung behalten. Alles ist okay. Alles schien geklärt. Ich dachte dann, dass alles gut werden würde. Ich war wieder total glücklich. Doch du hattest anscheinend alles, was du einen Tag vorher mir gesagt hattest, wieder vergessen. Du hattest wieder jemand anderes. Amy. Mit der ich eigentlich gut befreundet bin. Du standst mit ihr im Park und hast sie geküsst. Warum? Warum tust du mir das alles an? Alles war wieder zerstört, von einer Sekunde auf die andere, alle Hoffnungen waren wieder verschwunden. Geplatzt, wie eine Seifenblase. 

Es schmerzt so und ich weiß, wie so oft, einfach nicht mehr weiter. Amy schwärmt nur noch von dir. Sie ist in dich verliebt, aber ich kann mir das alles nicht anhören. Es verletzt mich nur noch mehr. In einer anderen Welt ist wirklich alles besser. Ich weiß nicht, was mit dir los ist. Ich weiß nicht, was du ernst meinst und was nicht. Ich weiß nicht, ob du mich wirklich liebst oder nicht. Ich weiß nicht, ob das jemals was mit uns wird oder nicht. Gar nichts weiß ich so richtig. 

Nur eines weiß ich zu hundert Prozent. Jacob, ich liebe dich! 

Deine Tony 

Am I your crazy girl? Jacob Rott / Elevator BoysWhere stories live. Discover now