Kapitel 63

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Jacobs Sicht: 

 Tony hatte die letzte Show unserer Tour zur besten gemacht. Beim Soundcheck hatte ich auf einmal ihre Stimme gehört und dann stand sie da. Ich hätte nie gedacht, dass sie kommt. Die ganze Zeit dachte ich, sie wäre zu Hause, würde zur Schule gehen, eigentlich hatte sie keine Zeit. Doch auf einmal stand sie da. Einfach so. Wir waren alle echt überrascht. Jetzt konnte sie endlich wieder in der ersten Reihe stehen. Und ihre Schwester war natürlich nicht zu übersehen, so wie sie abgegangen ist. 

Tony hatte die Abschlussshow noch zu einem viel größeren Highlight gemacht. Als wir dann von der Bühne herunter waren, kam sie bald darauf in den Backstagebereich. „Die Show war der Hammer! Richtig, richtig gut!", rief sie. „Oh ja, das war sie!" Ich schlang meine Arme um sie und drückte sie fest an mich. „Jacob geh erstmal duschen." „Das kann warten." Ich gab ihr einen Kuss und legte meinen Kopf auf ihre Schulter. Sanft drückte sie mich weg. „Ne kann es nicht. Du schwitzt total und deine Haare sind jetzt schon nass." „Ja und?", grinste ich. „Nichts ja und. Los geh duschen." „Kommst du mit?" „Nope." „Warum nicht." „Ich hab es nicht nötig", sagte sie grinsend. „Pfff und ich dachte, du nimmst mich so, wie ich bin." Ich machte einen Schmollmund. Doch sie ignorierte das einfach. „Ab in die Dusche. Ich mache dir währenddessen auch einen Tee." „Na gut", murmelte ich, gab ihr einen Kuss auf die Nasenpitze und verschwand in meiner Garderobe. 

 Jetzt war unsere Tour vorbei. Wir hatten einige Tage frei, doch dann ging es weiter. Ich wusste nur noch nicht, wie viel es werden würde. Aber jetzt hatte ich erstmal noch zwei Tage mit Tony, bevor sie wieder zurückfliegen musste. Sie zog zu uns Jungs in die Mansion, während Lucia ihr altes Zimmer bekam. 

Am Samstag zogen wir alle durch Berlin. Hauptsächlich wegen Lucia, weil sie schon Ewigkeiten nicht mehr hier war. Irgendwie war es, wie am ersten Tag mit Tony. „Kannst du nicht einfach hier bleiben?", murmelte ich, als wir am Sonntagmorgen beim Frühstück saßen. 

Tony musste heute Abend wieder zurückfliegen und ich wollte diesen Tag nur mit ihr verbringen. Lia und die Jungs unternahmen heute irgendetwas mit Lucia. „Würde ich echt so gerne, aber ich lebe immer noch in England. Es geht leider nicht." „Aber es ist sonst so leer hier. Ich kann Jesse schon nicht hier haben." „Ach, du hättest deinen Hund noch lieber hier und ich bin nur die zweite Wahl?", fragte sie gespielt gekränkt, doch grinste dann. „Nein! Das wollte ich damit nicht sagen." „Jaja, sie wird immer deine Nummer eins bleiben." „Sie war es, aber seit etwas mehr, als einem halben Jahr bist du es. Eigentlich auch schon etwas länger." „Ist ok Jacob, ich würde sie sonst auch akzeptieren." Sie beugte sich über den Tisch und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Wenn wir schon von Jesse reden. Ich habe sie ewig nicht mehr gesehen." „Ja genau, wie deine Familie." „Aber das letzte Mal wollte ich unbedingt zu dir." „Und das nächste Mal gehst du endlich Mal wieder deine Familie besuchen." „Ja mach ich Bae", sagte ich und küsste ihre Nasenspitze. 

Den restlichen Tag hingen wir eigentlich nur bei mir zu Hause herum. Wir schauten uns einen Film an, kuschelten und redeten. „Steht eigentlich schon irgendetwas an, bis auf die neuen Action Videos?", fragte Tony. Es war Nachmittag und wir hatten es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht. Sie hatte sich hingelegt und ihren Kopf auf meinem Schoß platziert. „Das meiste erfahren wir erst in den nächsten Tagen, aber Joe meinte, dass wir bald zusammen mit den Hype House Gruppe und so eine Videoreihe drehen", sagte ich, während ich mit ihren Haaren spielte. 

 „Tana", murmelte sie und ihre Miene änderte sich. „Hey mach dir keine Sorgen." „Ich habe allen Grund dazu, nachdem was sie abgezogen hat. Wie wird das diesmal sein?" „Ich weiß es nicht, doch ich hoffe, dass sie mich das letzte Mal verstanden hat." „Und die anderen? Avani zum Beispiel ist doch genauso. Eigentlich habe ich die Mädels gemocht." „Ich doch auch und tue es größtenteils immer noch. Aber vertrau mir. Es wird nichts passieren. Du musst mir vertrauen." „Ich vertraue dir Jacob. Das weißt du. Ich vertraue ihnen nicht und sie sind ja nicht gerade hässlich." „Nein, hässlich sind sie nicht, aber zu aufgetakelt für meinen Geschmack. Es gibt viel hübschere. Du zum Beispiel." „Fang jetzt nicht an zu schleimen." „Ich schleime nicht, ich sage nur die Wahrheit. Und auch wenn das jetzt fies klingt, doch so fiel sind mir diese Mädels nicht wert, dass ich mich je auf etwas mit ihnen einlasse. Selbst wenn ich dich nicht hätte. Es wird nichts passieren. Versprochen." 

 „Ok, danke Jacy. Ich liebe dich!" „Ich liebe dich", antwortete ich und drückte ihr einen langen Kuss auf die Stirn. 

Dann wurde es leider auch langsam Zeit, dass Tony ihre Sachen zusammen packte und wir zum Flughafen fuhren. Am Flughafen verabschiedete ich mich schon einmal von Lucia, als Tony noch mit den Jungs redete und sich von ihnen verabschiedete. Danach kam sie zu mir und ich schloss sie in meine Arme. „Ich werde dich unendlich vermissen", nuschelte sie in mein T-Shirt. „Ich dich genauso." „Immerhin haben wir jetzt sogar drei Wochen geschafft." „Oh ja und wir schaffen auch noch mehr." Wir mussten mehr schaffen, denn mit den ganzen Überraschungsbesuchen, war es jetzt glaube ich vorbei. Wer weiß, wann wir uns wieder treffen konnten. Es könnte bald sein, aber auch erst nach längerer Zeit wieder. Auf jeden Fall würde es länger sein, als bisher. „Ja hoffentlich." „Wir schaffen das. Zusammen", sagte ich und hob ihr Kinn an, damit sie mir in die Augen sah, „scheiß auf die Entfernung. Versprochen?" „Versprochen." Ich gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz. Einige Minuten standen wir noch Arm in Arm da. Nun musste sie wirklich gehen. Noch einmal presste sie ihre Lippen auf meine. 

 „Bis bald. Ich liebe dich Bae." „Ich liebe dich. Bis bald!" Sie löste sich von mir und ging zusammen mit ihrer Schwester zum Flugzeug. Als sie sich noch einmal umdrehte, warf ich ihr einen Luftkuss zu, den sie auffing. Und wie ich sie vermissen würde.

Am I your crazy girl? Jacob Rott / Elevator BoysWhere stories live. Discover now